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Corona-Studie: Gehirn altert durch Infektion um 20 Jahre


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Schock-Studie
Corona lässt das Gehirn um 20 Jahre altern


Aktualisiert am 01.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Gehirnscans (Symbolbild): Auch auf das Denkorgan kann sich eine Corona-Infektion auswirken.Vergrößern des Bildes
Gehirnscans (Symbolbild): Auch auf das Denkorgan kann sich eine Corona-Infektion auswirken. (Quelle: gorodenkoff/getty-images-bilder)
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Eine Infektion mit dem Coronavirus kann weitreichende und fatale Folgen haben. Nun haben Forscher die Auswirkungen auf das Gehirn untersucht.

In Deutschland wurden bislang offiziell fast 39 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein. Einige dieser Infektionen verliefen schwer. Bis Ende 2023 mussten 2,8 Millionen Infizierte im Krankenhaus behandelt werden, etwa 500.000 von ihnen auf der Intensivstation. Eine solche schwere Infektion kann fatale Folgen haben. Geschätzt wird, dass bis zu zwei Millionen Infizierte an Long Covid leiden.

Symptome sind etwa Erschöpfung und geringe Belastbarkeit ("Fatigue-Syndrom"), Muskelschmerzen, Atemnot, Depressionen und Angstzustände. Aber auch neurologische Probleme (z. B. Gedächtnis- und Wortfindungsstörungen), Geschmacks- und Geruchsveränderungen, Seh- und Höreinschränkungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Beeinträchtigungen des Magen-Darm-Trakts gehören dazu.

Das Gehirnvolumen ist reduziert

Britische Forscher untersuchten nun in der bislang größten Studie die Nachwirkungen von Corona auf das Gehirn. Mit einem erschreckenden Ergebnis: Eine schwere Infektion lässt das Gehirn um 20 Jahre altern.

Sie zeigt, dass Patienten zwölf bis 18 Monate nach einer Hospitalisierung wegen Covid-19 eine schlechtere kognitive Leistungsfähigkeit aufweisen als vergleichbare Kontrollpersonen. Scans belegten: Das Gehirnvolumen war dabei in Schlüsselbereichen reduziert und die Forscher fanden ungewöhnlich hohe Werte von Hirnverletzungsproteinen im Blut.

Patienten berichten von "Gehirnnebel"

Die Studienautorin Dr. Greta Wood erläutert im Wissenschaftsmagazin "Sci Tech Daily": "Nach einem Krankenhausaufenthalt wegen Covid-19 berichten viele Menschen von anhaltenden kognitiven Symptomen, die oft als 'Gehirnnebel' bezeichnet werden. In dieser neuesten Studie haben wir 351 Covid-19-Patienten untersucht, die mit und ohne neue neurologische Komplikationen ins Krankenhaus mussten. Wir fanden heraus, dass sowohl diejenigen mit als auch ohne akute neurologische Komplikationen [...] eine schlechtere kognitive Leistungsfähigkeit hatten, als man für ihr Alter, Geschlecht und Bildungsniveau erwarten würde, basierend auf 3.000 Kontrollpersonen."

Diese kognitiven Defizite entsprechen offenbar 20 Jahre normalen Alterns. Die Forscher betonen, dass es sich um Patienten handelt, die wegen Corona hospitalisiert werden mussten. Die Ergebnisse sollten nicht allgemein auf alle Menschen mit Covid-Erfahrung übertragen werden.

Das Ausmaß der Defizite in allen getesteten kognitiven Fähigkeiten und die Verbindungen zu Hirnverletzungen in den Gehirnscans und Bluttests lieferten jedoch den bislang klarsten Beweis dafür, dass Covid-19 noch lange, nachdem die Atemprobleme abgeklungen sind, erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Gehirn und Geist haben kann.

"Covid ist nicht nur eine Lungenerkrankung"

Der Co-Autor der Studie, Benedict Michael (Professor für Neurowissenschaften) erklärt: "Covid-19 ist nicht nur eine Lungenerkrankung. Oft sind es die Patienten, die am schwersten betroffen sind, die auch an Hirnkomplikationen leiden."

Alle Informationen zum Coronavirus

Mehr wichtige Information rund um das Thema Coronavirus, den Forschungsstand und aktuelle Meldungen zum Thema finden Sie auf unserer Sonderseite CORONA.

Und sein Kollege Gerome Breen betont: "Langfristige Forschung ist jetzt unerlässlich, um herauszufinden, wie sich diese Patienten erholen oder bei wem sich ihr Zustand möglicherweise verschlimmert, und um festzustellen, ob dies nur bei Covid-19 auftritt oder eine bei anderen Infektionen häufige Hirnschädigung ist."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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