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Hautausschlag beim Baby: Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten


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Nicht immer Neurodermitis
Hautausschlag beim Baby – das kann dahinterstecken


Aktualisiert am 05.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Baby: Je jünger ein Kind, desto empfindlicher ist dessen Haut. (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)
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Rötung, Schuppen, Pusteln: Viele Babys zeigen trotz sorgfältiger Körperpflege plötzlich einen Hautausschlag. Eltern sind oft besorgt: "Woher kommt die Hautveränderung bei unserem Kind?", fragen sie sich.

Der Kinderarzt oder der Dermatologe kann in der Regel beruhigen: Meist ist die Hautveränderung harmlos und bildet sich von selbst zurück. Doch manchmal stecken ernstere Ursachen hinter dem veränderten Hautbild.

Hautausschlag beim Baby: die Windeldermatitis

Die Haut von Babys ist zart und noch nicht widerstandsfähig. Die schützende Barriere muss sich erst noch aufbauen. Äußere Reize führen nicht selten zu Ausschlägen. So ist die Windeldermatitis, auch Windelausschlag genannt, eine häufige Hautreaktion auf einen feuchten Po. Wird die Windel nicht oft genug gewechselt, quillt die Haut auf und Bakterien können sich in dem warmen und feuchten Milieu leicht vermehren. Die Folge ist eine entzündete Haut.

Der Windelausschlag beginnt mit einer flächigen Rötung im Pobereich und kann sich auf den gesamten Windelbereich ausdehnen, wenn dem nicht entgegengewirkt wird. "Vorsicht geboten ist, wenn sich schuppige Hautstellen und nässende Pusteln bilden. Dann kann eine Pilzinfektion, der sogenannte Windelsoor, die Ursache sein", sagt Dr. med. Ulrich Ohnemus, Dermatologe aus Hamburg und Mitglied im Berufsverband Deutscher Dermatologen e. V. (BVDD). "Suchen Sie bei andauernder oder starker Entzündung im Windelbereich immer eine kinderärztliche oder dermatologische Praxis auf oder fragen Sie Ihre Hebamme um Rat."

Was ist Kopfgneis?

Kopfgneis gehört zu den häufigsten Hautausschlägen bei Babys. Diese harmlose Hautveränderung tritt in den ersten Lebensmonaten auf und ist auf eine Talgdrüsen-Überproduktion zurückzuführen. Typisches Symptom sind fettige, weiß-gelbliche bis bräunliche Schuppen auf der Kopfhaut. Meist reguliert sich die Talgproduktion innerhalb des ersten Jahres und die Schuppenschicht verschwindet von selbst wieder. Was unschön aussieht, ist für das Baby nicht schlimm: Kopfgneis juckt nicht.

Zur Person

Dr. med. Ulrich Ohnemus ist Dermatologe aus Hamburg und Mitglied im Berufsverband Deutscher Dermatologen e. V. (BVDD).

Milchschorf: häufige Hautveränderung bei Babys

Anders ist das bei Milchschorf. Von Milchschorf betroffene Kinder weinen oft viel, weil dieser meist stark juckt. Bei Milchschorf handelt es sich um eine Hautveränderung, die ab dem dritten Lebensmonat beginnt und sich bevorzugt an der Kopfhaut, oftmals aber auch im Gesicht und an den Armen zeigt. Die Haut ist gerötet, nässt und Schuppenkrusten bilden sich. Aufgrund des Entzündungsrisikos sollte der Schorf nicht entfernt werden. "Bei starker Schorfbildung oder wenn sich der Milchschorf auf andere Körperteile ausbreitet, sollten Eltern in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Manchmal ist Milchschorf auch das erste Anzeichen einer Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt", so der Dermatologe.

Neurodermitis beim Kind: quälender Juckreiz, großes Problem

Neurodermitis ist eine chronische, schubweise verlaufende Hauterkrankung. Neurodermitis im Kindesalter ist häufig: Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge leidet in Deutschland etwa jedes sechste bis zwölfte Kind unter sechs Jahren an atopischer Dermatitis. Die Ursachen der Hautkrankheit sind nicht eindeutig geklärt. Experten gehen von einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren aus: einer angeborenen Veranlagung, einer gestörten Hautbarriere sowie einer Überaktivität des Immunsystems – was das Allergierisiko betroffener Kinder erhöht. Bei Säuglingen zeigt sich Neurodermitis vor allem auf den Wangen sowie den Außenseiten von Armen und Beinen. Brust, Bauch und Rücken sind seltener betroffen.

Quälend für Kinder ist der starke Juckreiz. Weitere Symptome, welche auf eine Neurodermitis hindeuten, sind ein akut geröteter Ausschlag, der nicht selten Bläschen zeigt und nässt. Klingt die Entzündungsreaktion ab, wird die Haut trocken und schuppt sich. Mit der Zeit wird die Haut dicker und rissiger, was nicht nur den Juckreiz verschlimmert, sondern die Haut anfälliger macht. Eine konsequente, auf die Neurodermitis-Haut abgestimmte Pflege ist unverzichtbar, um den Leidensdruck zu mindern.

Bei Hautausschlag immer zum Arzt

Auch Baby-Akne, Schuppenflechte (Psoriasis), das Dreitagefieber oder die Hand-Fuß-Mund-Krankheit kommt – neben vielen weiteren möglichen Auslösern – als Ursache der Hautveränderung infrage. "Vereinbaren Sie bei Hautausschlägen beim Baby immer einen Arzttermin, um die Ursache klären zu lassen. Auch, weil ernste Ursachen hinter dem Ausschlag stecken können. Sind Kinder beispielsweise nicht gegen Masern und Windpocken geimpft, können auch diese Infektionskrankheiten der Auslöser sein", sagt Ohnemus.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert die Haut?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 23. Februar 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Schuppenflechte (Psoriasis)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 10. März 2021)
  • gesundheitsinformation.de: "Neurodermitis (atopisches Ekzem)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. Januar 2021)
  • kindergesundheit-info.de: "Was tun bei Hautproblemen?". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 19. Dezember 2023)
  • kindergesundheit-info.de: "Neurodermitis (atopische Dermatitis) bei Kindern". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 19. Dezember 2023)
  • gesund.bund.de: "Trockene Haut". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 23. November 2020)
  • impfen-info.de: "Maser-Impfung bei Kindern". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 19. Dezember 2023)
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