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Übergewicht bei Kindern: "Du bist zu dick" ist ein Killersatz


Übergewicht bei Kindern
"Du bist zu dick" ist ein Killersatz

Von dpa-tmn
10.09.2014Lesedauer: 1 Min.
Übergewicht: Moppelige Kinder werden oft gehänselt - das verstärkt Unsicherheit und das Risiko, als Erwachsener fettleibig zu werden.Vergrößern des Bildes
Moppelige Kinder werden oft gehänselt - das verstärkt Unsicherheit und das Risiko, als Erwachsener fettleibig zu werden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Es klingt wie eine selbsterfüllende Prophezeiung: Wenn Mädchen von Eltern oder Freunden als zu dick bezeichnet werden, haben sie als Erwachsene tatsächlich ein höheres Risiko für Übergewicht. Das ist das Fazit einer US-amerikanischen Studie, an der knapp 2400 Mädchen im Alter von zehn Jahren teilnahmen. Darauf weist der Verbraucherinformationsdienst Aid hin.

Die Wissenschaftler der Universität von Kalifornien bestimmten die Körpermaße und den Bodymassindex (BMI). Außerdem wurden die Kinder befragt, ob ihre Eltern, Geschwister, Freunde, Klassenkameraden oder Lehrer sie einmal oder wiederholt als zu dick bezeichnet hatten. Im Alter von 19 Jahren wurde der BMI der Mädchen erneut bestimmt.

Hänseln in der Familie fällt am stärksten ins Gewicht

Das Resultat: Wenn Familienmitglieder ein zehnjähriges Mädchen als zu dick bezeichneten, war das Risiko für Adipositas im Alter von 19 Jahren um 62 Prozent erhöht. Bei Bekannten außerhalb der Familie stieg die Wahrscheinlichkeit immerhin noch um 40 Prozent. Der Zusammenhang war dabei unabhängig vom ursprünglichen Gewicht: Auch normalgewichtige Mädchen waren häufiger im späteren Alter fettleibig, wenn negativ über ihre Figur gesprochen wurde.

Stress und Unsicherheit begünstigen Übergewicht

Die Forscher vermuten, dass die Stigmatisierung die Betroffenen unfähig macht, ihr Verhalten zu ändern und ihr Gewicht zu kontrollieren. Dafür ist kein Hänseln notwendig, sondern es genügt bereits die scheinbar harmlose Einstufung als zu dick. Das Wohlbefinden wird gesenkt, und der psychische Stress steigt, erläutern die Autoren. Möglicherweise entwickelt sich eine Angst vor Diskriminierung, die mit mehr Essen kompensiert wird.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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