Gefährlicher Stich Auch heimische Mücken können Krankheiten übertragen
Viele lassen sich vor einem Auslandsaufenthalt gegen Krankheiten impfen, die Insekten übertragen. Doch die wenigsten wissen: Auch unsere Mücken sind nicht mehr allzu harmlos.
Wer von Mücken gestochen wird, riskiert zunehmend eine Ansteckung mit gefährlichen Krankheiten. Zu dieser Einschätzung kommt Doreen Werner, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg bei Berlin.
Seit einiger Zeit sei klar, dass nicht nur eingewanderte exotische Mückenarten Erreger wie Zika-, Dengue- oder Chikungunya-Virus übertragen. Auch heimische Stechmücken seien von Wissenschaftlern des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) als Überträger des West-Nil-Virus identifiziert worden, sagte die Biologin, die eng mit dem FLI zusammenarbeitet.
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Wie kann das sein?
Heimische Arten hätten das West-Nil-Fieber auf mehrere Menschen in Deutschland übertragen. Diese ursprünglich aus Afrika stammende Erkrankung war zuvor als Tierseuche vor allem bei Vögeln bekannt. Heimische Stechmücken würden sowohl bei Vögeln als auch bei anderen Wirbeltieren und Menschen Blut saugen und das Virus so von einer Spezies auf eine andere übertragen.
Der Klimawandel mit den höheren Temperaturen begünstigt laut der Mückenexpertin die Ausbreitung des Virus. Je wärmer es sei, um so schneller vermehre sich das Virus in der Mücke und die Gefahr einer Übertragung wachse.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa