Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose – gefährlicher Eisenüberschuss
Die Hämochromatose ist eine Eisenspeicherkrankheit. Dabei nimmt der Körper mehr Eisen auf, als er abbauen kann. Die Folge: Überschüssiges freies Eisen lagert sich in den Zellen verschiedener Organe und Gewebe an, etwa in der Leber. Welche Symptome auf Hämochromatose hinweisen und wie sie behandelt wird.
Eisen ist lebensnotwendig: Als Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin sorgt das Spurenelement dafür, dass die roten Blutkörperchen Sauerstoff aufnehmen und in alle Organe und Gewebe des Körpers transportieren können. Überschüssiges Eisen gelangt in körpereigene Eisendepots. Zu diesem Zweck wird es in die Speichereiweiße Ferritin und Hämosiderin eingelagert.
Bei einer Hämochromatose ist der Körper jedoch so sehr mit Eisen überladen, dass die Eisendepots voll sind. Dann befindet sich zunehmend nicht gebundenes, freies Eisen im Körper – und dieses ist giftig.
Das freie Eisen lagert sich bei einer Hämochromatose in den Zellen verschiedener Organe und Gewebe an (sog. Hämosiderose), insbesondere in:
- Herz und Herzmuskulatur
- Leber
- Gelenken
- Haut
- Bauchspeicheldrüse
- Hirnanhangdrüse
- Schilddrüse
- Nebenschilddrüsen
- Keimdrüsen (Gonaden)
Diese werden durch die fortwährende Eisenüberladung auf Dauer geschädigt.
Die Eisenspeicherkrankheit ist in der Regel genetisch bedingt. Fachleute sprechen dann von einer hereditären (= erblichen) oder primären Hämochromatose. In Europa ist von 1.000 Personen 1 daran erkrankt. Insbesondere bei Männern zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr wird die Eisenspeicherkrankheit diagnostiziert. Frauen erkranken meist erst nach den Wechseljahren: Da sie durch die Menstruation oder auch eine Schwangerschaft Eisen verlieren, dauert es länger, bis sie Symptome zeigen.
Seltener stecken andere Ursachen hinter einer Eisenüberladung – etwa regelmäßige Bluttransfusionen und bestimmte Erkrankungen. Manche Fachleute sprechen dann von einer sekundären Hämochromatose.
Wichtiger Hinweis
Der Begriff Hämochromatose wird in der Fachwelt nicht einheitlich verwendet. Viele Fachleute setzen den Begriff mit der erblich bedingten primären Hämochromatose gleich, andere unterscheiden zwischen erblich und nicht-erblich bedingten (sekundären) Hämochromatosen. In diesem Text wird hauptsächlich die erbliche Form behandelt.
Welche Symptome auf Hämochromatose hinweisen
Eine primäre Hämochromatose entwickelt sich schleichend. Zu Beginn spüren Betroffene oft keine Symptome. Später treten durch die Eisenablagerung zunächst unspezifische Beschwerden auf wie:
- zunehmende Abgeschlagenheit
- verminderte Leistungsfähigkeit ("Leistungsknick")
- Lethargie
- Gelenkschmerzen, Gelenkentzündungen
- Potenzprobleme, sexuelle Unlust
- Bauchschmerzen
Leitsymptome: Leberzirrhose, Diabetes und bronzefarbene Haut
Ohne Behandlung lagert sich im weiteren Verlauf immer mehr Eisen an. Die Organe nehmen zunehmend Schaden, sodass die Hämochromatose zu immer mehr Symptomen führt. Je nachdem, welches Organ besonders betroffen ist, zählen zu möglichen Folgen vor allem
- eine Leberzirrhose sowie Vergrößerung von Leber und Milz,
- Diabetes mellitus sowie
- eine dunkle Pigmentierung der Haut.
Bleibt eine Hämochromatose weiter unbehandelt, kann die Leber ihre Funktionsfähigkeit verlieren. Das gesunde Lebergewebe wird immer mehr durch Bindegewebe ersetzt (Fibrose). Schließlich kann dies zur Leberzirrhose führen: Die Leber schrumpft, vernarbt und kann nicht mehr richtig arbeiten. Zu Beginn wird eine Leberzirrhose meist nicht bemerkt.
Schreitet die Leberzirrhose voran, geht sie mit eher unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, einem Druckgefühl im Bauch oder Gewichtsverlust einher. Weitere mögliche Symptome sind unter anderem Hautveränderungen (spinnenförmige sichtbare Blutgefäße), auffällig glänzende Lippen und Zunge, Juckreiz oder eine Weißfärbung der Nägel. Das Risiko für Leberzellkrebs ist durch die Leberschädigung deutlich erhöht.
Auch die Funktion der Bauchspeicheldrüse wird durch die Eisenspeicherkrankheit beeinträchtigt. Normalerweise bilden Zellen der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin, welches Glukose in die Zellen transportiert. Arbeitet die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig, ist dieser Prozess gestört, sodass viele Erkrankte einen Diabetes mellitus entwickeln.
In der Haut lagern sich zudem vermehrt dunkle Pigmente ein. Insbesondere die Achselhöhle, aber auch Bereiche, die viel der Sonne ausgesetzt sind, nehmen eine dunkle bis bronzene Färbung an. Die Achselbehaarung kann stark vermindert sein.
Schon gewusst?
Die bronzene Hautfärbung in Kombination mit Diabetes wird auch als "Bronzediabetes" bezeichnet.
Weitere Symptome bei Hämochromatose
Im Rahmen der Eisenablagerung kann der Herzmuskel geschädigt werden. Dies kann sich zum Beispiel durch Herzrhythmus-Störungen oder eine Herzschwäche äußern.
Sind die Gelenke betroffen, sind Schmerzen ein typisches Symptom. Besonders häufig entstehen sie in den Fingergrundgelenken des Zeige- und Mittelfingers beider Hände.
Darüber hinaus kann die Eisenspeicherkrankheit verschiedene hormonelle Störungen hervorrufen, etwa, wenn die Hirnanhangsdrüse betroffen ist. Mögliche Folgen sind zum Beispiel eine Schädigung der Nebennierenrinde oder ein ausgeprägter Mangel an Geschlechtshormonen, weil Hoden oder Eierstöcke zu wenig davon produzieren (Hypogonadismus). Bei Männern kann es zur Impotenz kommen. Die Regelblutung kann bei Frauen ausbleiben.
Verschiedene Verläufe möglich
Welche Symptome und Schäden bei einer Hämochromatose genau auftreten und wie stark sie sind, ist sehr unterschiedlich.
Ursachen: Primäre Hämochromatose ist erblich
Bei einem gesunden Menschen reguliert der Körper die Eisenaufnahme teilweise von selbst: Wird viel Eisen benötigt, gelangt mehr davon aus der Nahrung vom Dünndarm ins Blut.
Bei einer primären Hämochromatose ist diese Funktion jedoch gestört: Die Zellen der Darmschleimhaut nehmen deutlich mehr Eisen auf, als der Körper verwerten kann. Sind die Eisendepots voll, befindet sich zunehmend das giftige freie Eisen im Körper.
Genmutation bei erblich bedingter Hämochromatose
Ursache der primären Hämochromatose ist in den meisten Fällen eine genetische Veränderung (Mutation) des sogenannten Hämochromatose-Gens HFE. HFE bedeutet "High Fe", wobei "Fe" das Elementsymbol für Eisen ist.
Vor allem die Mutationen namens C282Y und H63D auf dem HFE-Gen sind meist für die Hämochromatose verantwortlich. Fachleute bezeichnen diese Form als Hämochromatose Typ 1. Deutlich seltener stecken andere Genveränderungen hinter einer primären Hämochromatose. Je nach zugrundeliegender Mutation wird dabei zwischen den Hämochromatose-Typen 2 bis 4 unterschieden.
Nicht jeder, der das Gen in sich trägt, erkrankt
Die primäre Hämochromatose kann vererbt werden. Die Gene eines Menschen sind in den Chromosomen im Zellkern gespeichert. In jeder gesunden menschliche Zelle sind 23 Chromosomenpaare enthalten – also insgesamt 46 Chromosomen. Bei jedem Paar stammt ein Chromosom vom Vater, das andere von der Mutter.
Ob ein Mensch an erblicher Hämochromatose erkrankt, hängt davon ab, ob eines oder beide der geerbten Chromosomen die Mutation aufweist. Die Mutation wird bei den meisten Hämochromatose-Typen autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet: Ein Kind kann nur dann erkranken, wenn beide Elternteile das veränderte Gen besitzen und an das Kind weitergeben. Zur Eisenspeicherkrankheit kommt also nur vor, wenn das Kind beide Kopien des mutierten Gens erbt –eine von der Mutter und eine vom Vater. Wird nur eine veränderte Kopie vererbt, trägt das Kind zwar die erbliche Anlage zur Hämochromatose in sich, erkrankt jedoch selbst meist nicht. Es kann aber das Gen an seine Nachkommen weitergeben.
Weitere Ursachen einer Eisenüberladung
Ist der Eisenüberschuss nicht erblich bedingt, sprechen manche Ärztinnen und Ärzte von einer sekundären Hämochromatose, andere von einer sekundären Eisenüberladung (Hämosiderose).
Mögliche Ursache einer Hämosiderose sind Formen der Blutarmut, bei denen die roten Blutkörperchen vorzeitig zerstört werden (hämolytische Anämien). Dazu zählen zum Beispiel die Thalassämie, bei der die Bildung des roten Blutfarbstoffs gestört ist, oder das myelodysplastische Syndrom, das ebenfalls mit einer gestörten Blutbildung einhergeht. Bei diesen Erkrankungen kann die Eisenaufnahme über den Dünndarm erhöht sein. Hinzu kommt, dass im Rahmen ihrer Behandlung häufig Bluttransfusionen nötig sind, was den Eisengehalt im Körper weiter ansteigen lässt.
Weitere mögliche Ursachen einer vermehrten Eiseneinlagerung sind chronische Lebererkrankungen oder Alkoholismus. Auch durch eine sehr starke Eisenzufuhr durch überdosierte Eisenpräparate kann eine Eisenüberladung entstehen.
Diagnose einer Hämochromatose
Ein deutliches Anzeichen für eine erblich bedingte Hämochromatose ist für die Ärztin oder den Arzt eine Kombination aus Leberzirrhose, Diabetes mellitus sowie einer auffallend dunklen Hautpigmentierung.
Solche Merkmale einer Eisenspeicherkrankheit zeigen sich jedoch meist erst, wenn die Hämochromatose schon weit fortgeschritten ist. Zu Beginn treten oft über Jahre hinweg eher unspezifische Symptome auf. Daher vergeht unter Umständen viel Zeit, bis die richtige Diagnose gestellt wird.
Sind in der Familie bereits Fälle von Hämochromatose aufgetreten, ist dies ein weiterer Hinweis darauf, dass die Patientin oder der Patient ebenfalls erkrankt ist.
Laborwerte bei Hämochromatose
Bei Verdacht auf eine Hämochromatose wird die Ärztin oder der Arzt zunächst das Blut untersuchen. Dabei spielen vor allem zwei Laborwerte eine Rolle:
- die Transferrinsättigung und
- der Ferritinwert.
Transferrin ist ein Transporteiweiß. Gelangt Eisen aus dem Dünndarm ins Blut, wird es an Transferrin gebunden. Auf diese Weise kann es mit dem Blut in alle Organe und Gewebe transportiert werden. Die Transferrinsättigung sagt etwas darüber aus, wie viele Transferrinpartikel im Blut mit Eisen beladen sind. Bei einer Hämochromatose ist die Transferrinsättigung höher als bei Gesunden (> 45 %).
Ferritin ist das Speichereiweiß für Eisen. Es befindet sich vor allem in Leber, Milz, Knochenmark und der Schleimhaut des Darms. Überschüssiges Eisen wird in Ferritin eingelagert. Der Ferritinwert im Blut gibt entsprechend Aufschluss darüber, wie viel Eisen im Körper gespeichert ist. Je höher der Wert, desto voller die Eisenspeicher. Bei einer Hämochromatose ist der Ferritinwert daher sehr hoch.
Gendiagnostik oder Leberbiopsie sichern die Diagnose
Weisen die Laborwerte und die Symptome auf eine mögliche Hämochromatose hin, sind weiterführende Untersuchungen nötig.
Anhand einer Blutprobe kann eine molekulargenetische Analyse durchgeführt werden. Dabei wird das HFE-Gen auf Mutationen untersucht. Bei einer erblichen Hämochromatose sind die typischen Veränderungen nachweisbar. Sind keine Veränderungen auf dem HFE-Gen zu finden, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Hämochromatose vor. Sicher ausgeschlossen werden kann die Erkrankung dadurch jedoch nicht, da eine Hämochromatose (selten) auch durch Mutationen auf anderen Genen verursacht wird (sog. non-HFE-Hämochromatose).
Eine andere Möglichkeit zur Diagnosesicherung ist die Leberbiopsie. Die Ärztin oder der Arzt entnimmt mit einer Hohlnadel etwas Lebergewebe durch die Bauchdecke. Die Hautstelle wird vorher örtlich betäubt. Im Labor wird untersucht, wie viel Eisen sich im Lebergewebe befindet. Bei einer Hämochromatose kann sich das 50- bis 100-fache des normalen Eisengehalts in der Leber befinden. Die Leberbiopsie ist nicht unbedingt nötig, wenn der Gentest positiv ausgefallen ist und die Laborwerte die typischen Veränderungen einer Eisenspeicherkrankheit aufweisen.
Leberkrebs frühzeitig erkennen
Da eine Hämochromatose mit einem erhöhten Risiko für Leberkrebs einhergeht, wird die Ärztin oder der Arzt zusätzliche Untersuchungen vornehmen. Dazu zählen vor allem ein Ultraschall der Leber und die Bestimmung des Tumormarkers AFP (Alpha-Fetoprotein) im Blut.
Therapie: Aderlass bei erblicher Eisenspeicherkrankheit
Ohne Behandlung schreitet die erbliche Hämochromatose weiter voran. Sie ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. Ziel der Therapie ist, den Ferritinwert im Blut deutlich zu senken. Gelingen kann dies mithilfe von regelmäßigen Aderlässen. Eine eisenarme Ernährung ist ebenfalls empfehlenswert. In bestimmten Fällen sind zudem eisenbindende Medikamente sinnvoll.
Erbliche Hämochromatose: Lebenslange Aderlässe nötig
Bei der Aderlasstherapie nimmt die Ärztin oder der Arzt in regelmäßigen Abständen eine größere Menge Blut ab. Mit 500 Milliliter entnommenem Blut lassen sich rund 250 Milligramm Eisen entfernen. Auf diese Weise kann die zirkulierende Eisenmenge im Körper verringert werden.
Zu Beginn der Therapie sind ein bis zwei Aderlässe pro Woche nötig. Haben sich die Eisenwerte normalisiert, sind längere Abstände von etwa drei Monaten möglich. Diese Behandlung muss lebenslang fortgeführt werden. Bei Personen mit Blutarmut und/oder Herzschwäche sind Aderlässe nicht geeignet.
Alternativ zur Aderlasstherapie kann eine sogenannte Erythrozyten-Apherese infrage kommen. Dabei gelangt das Blut der erkrankten Person über eine Kanüle in eine Maschine, die das Blut in seine Bestandteile zerlegt. Die darin enthaltenen, eisenhaltigen roten Blutkörperchen (Erythrozyten) werden mithilfe einer Zentrifuge entzogen. Alle anderen Bestandteile des Bluts werden anschließend wieder in den Körper geleitet.
Ernährung bei Hämochromatose
Eine möglichst eisenarme Ernährung trägt dazu bei, dass sich möglichst wenig Eisen im Körper anlagert. Als alleinige Therapie einer Eisenspeicherkrankheit ist sie jedoch nicht geeignet.
Personen mit Hämochromatose sollten auf besonders eisenreiche Lebensmittel verzichten. Dazu zählen vor allem Fleisch und Wurstwaren – und insbesondere Innereien wie Leber. Grundsätzlich kann der Körper Eisen aus Fleisch besser aufnehmen als aus pflanzlichen Nahrungsmitteln.
Hilfreich ist es, zu den Mahlzeiten schwarzen Tee zu trinken – dies verringert die Eisenaufnahme.
Personen mit Hämochromatose sollten keinesfalls Vitamin C zur Nahrungsergänzung zu sich nehmen, da dadurch die Eisenaufnahme über den Dünndarm gefördert wird.
Eisenbindende Medikamente
Bei einer Hämochromatose können Medikamente zum Einsatz kommen, die das Eisen im Körper binden, sodass es vor allem über den Urin ausgeschieden wird. Diese Medikamente mit Wirkstoffen wie Deferoxamin oder Deferasirox heißen Eisenchelatoren. Zu möglichen Nebenwirkungen zählen unter anderem Seh- und Hörstörungen.
Bei einer erblichen bedingten Hämochromatose sind Eisenchelatoren vor allem geeignet, wenn Aderlässe nicht möglich sind. Auch bei der seltenen juvenilen Hämochromatose (Hämochromatose Typ 2), die sich bereits im Alter von unter 30 Jahren bemerkbar macht, können Eisenchelatoren nötig sind.
Auch Eisenüberladungen, die durch häufige Bluttransfusionen beziehungsweise andere Erkrankungen entstanden (sekundäre Hämochromatosen) sind, werden mithilfe von einbindenden Medikamenten behandelt.
Leberkrebs-Früherkennung
Da das Risiko für Leberzellkrebs bei einer Hämochromatose stark erhöht ist, wird die Ärztin oder der Arzt regelmäßig (meist alle sechs Monate) eine Ultraschalluntersuchung des Bauchs durchführen und den Tumormarker AFP bestimmen, um ein mögliches Karzinom frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
Verlauf & Lebenserwartung
Lagert sich überschüssiges Eisen im Körper an, nehmen Organe und Gewebe auf Dauer Schaden. Mit regelmäßigen Aderlässen kann die erbliche Hämochromatose jedoch wirksam behandelt werden. Heute lassen sich durch eine frühe Diagnose in vielen Fällen Folgeschäden wie Diabetes oder eine Leberzirrhose vermeiden.
Bei rechtzeitiger Therapie ohne bereits vorhandene Schäden wie einer Leberzirrhose ist die Prognose der Eisenspeicherkrankheit gut: Ist das überschüssige Eisen vollständig aus dem Körper gelangt, ist die Lebenserwartung genauso hoch wie in der Durchschnittsbevölkerung, und Patientinnen und Patienten können ein normales Leben führen. Daher ist es sehr wichtig, die Behandlung konsequent und lebenslang fortzuführen. Bereits vorhandene Beschwerden oder Folgeerkrankungen wie Gelenkschmerzen, Diabetes oder Impotenz bleiben jedoch in der Regel bestehen.
Vor allem, wenn die Leber bereits geschädigt ist, haben Menschen mit Hämochromatose ein deutlich erhöhtes Risiko, an Leberzellkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC) zu erkranken. Daher ist es für Patientinnen und Patienten besonders wichtig, Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung wahrzunehmen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen der Hämochromatose Vereinigung Deutschland e. V. www.haemochromatose.org (Abrufdatum: 5.11.2021)
- Herold, G.: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2021
- Hämochromatose. Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 4.8.2021)
- Hahn, J.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2018
- Eisenspeicherkrankheit. Online-Informationen des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 10.10.2018)
- Zimmermann, H., et al.: Erhöhte Leberwerte – was nun? Deutsches Ärzteblatt, Jg. 113, Heft 22-23, S. A-1104-1108 (6. Juni 2016)
- Baenkler, H., et al.: Kurzlehrbuch Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2015
- Eisenüberladung (Hämosiderose, Hämochromatose). Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 15.8.2015)