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Fast-Food-Esser sind häufiger depressiv


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Fast-Food-Esser sind häufiger depressiv

pressetext, akl/ pressetext

Aktualisiert am 02.04.2012Lesedauer: 2 Min.
Fast Food-Esser sind häufiger depressiv.Vergrößern des Bildes
Fast Food-Esser sind häufiger depressiv. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Fast Food und Depressionen hängen offenbar zusammen. Wer viel Fast Food isst, hat ein bis zu 50 Prozent höheres Risiko, an einer Depression zu erkranken als Menschen, die viel gesundes Essen zu sich nehmen. Das sagen die Forscher der Universitäten Las Palmas, Granada und Navarra in ihrer, in der Fachzeitschrift "Public Health Nutrition" veröffentlichten, Studie.

9000 Menschen untersucht

Für ihre Studie untersuchten die spanischen Forscher ein halbes Jahr lang 9000 Menschen, bei denen vorher noch nie eine Depression festgestellt wurde und die noch keine Antidepressiva eingenommen hatten. Im Fokus der Forscher lagen Lebensstil und Gesundheit der Probanden. 493 Personen zeigten in diesem Zeitraum eine Depression. "Im Vergleich konsumierten die mit Depression Diagnostizierten deutlich mehr Fast Food oder industrielle Backwaren als der Rest", berichtet Studienautorin Almudena Sanchez-Villegas.

Schlechtere Ernährungsgewohnheiten bei Depressiven

Doch nicht nur die Ernährungsgewohnheiten waren bei den Depressiven schlechter als bei den anderen Probanden. Die Forscher fanden auch Merkmale in der Lebensführung: So waren Depressive häufiger Single, bewegten sich weniger, rauchten öfters und arbeiteten meist über 45 Stunden in der Woche. Die Forscher betonen zwar, dass der Zusammenhang zwischen Fast Food und Depressionen weiter erforscht werden müsse. Aber sie verweisen zugleich auf Studien, die eine gewissen Schutzwirkung vor Depressionen gezeigt hätten und nennen als Beispiel die Mittelmeer-Diät.

Fast Food allein löst keine Depression aus

"Fast Food löst keine Depressionen aus. Doch der Lebensstil, zu dem auch die Ernährung gehört, kann ein Faktor der Krankheit sein", betont Psychiater Manfred Wolfersdorf von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde. Jede Rückführung der Depression nur auf die Ernährung greife zu kurz, warnt der Experte. "Depression ist ein multifaktorielles Geschehen, in dem vor allem die genetische Biologie, die eigene Lebensgeschichte sowie belastende Ereignisse eine Rolle spielen können", so der Psychiater.

Der Mensch braucht Rituale

"Der Mensch braucht Rituale, mit denen er Beziehungen pflegt und auch den eigenen Selbstwert fördert. Aus diesem Grund ist es etwa für Verwitwete so wichtig, dass sie weiterhin selbst kochen statt nur noch zum Würstelstand zu gehen", betont Wolfersdorf. Deswegen habe die Form, wie jemand Nahrung zu sich nehme, durchaus Einfluss auf die Psyche. Rituale könnten vor Orientierungsverlust schützen, und Orientierung sei wichtig für Menschen mit erhöhtem Depressionsrisiko. "Kommen derartige Abläufe abhanden, kann sich das depressionsfördernd auswirken", so der Experte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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