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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Heiße Scheiben Wie gesund ist Vollkorntoast?
Vollkorntoast ist beliebt. Bereits in Scheiben geschnitten und lange haltbar, schmeckt er sowohl knusprig-warm als auch saftig-weich in Form eines Sandwiches. Zudem enthält das volle Korn wertvolle Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine. Doch können die viereckigen Scheiben mit richtigem Vollkornbrot mithalten?
Damit sich Toast "Vollkorntoast" nennen darf, muss das verarbeitete Mehl zu mindestens 90 Prozent aus Vollkorn bestehen. Somit ist Vollkorntoast zumindest gegenüber Buttertoast um einiges gesünder. Das volle Korn ist nährstoffreicher als reines Weißmehl, da nicht nur der Mehlkörper des Korns verarbeitet wird, sondern auch der Keimling, die Aleuronschicht sowie die Samenschale. Aber ist Vollkorntoast genauso gut wie Vollkornbrot?
Vollkorntoast enthält meist viele Zusätze
Mehl, Wasser, Hefe und Salz: Das sind die Basiszutaten von Vollkorntoast und -brot. Allerdings enthält Vollkorntoast häufig deutlich mehr Zusätze, darunter verschiedene Zuckerarten, Fette, Milch, konservierende Zusätze in Form von Säureregulatoren wie Natriumacetate oder Zitronensäure, Mehlauszüge wie Ackerbohnenmehl oder Lupinenmehl sowie Emulgatoren und Backmittel.
Der Blick auf die Zutatenliste lohnt sich bei beiden Produkten, da viele abgepackte Vollkornbrote ebenfalls einiges an Zusätzen enthalten. Bioprodukte allerdings weniger als konventionelles Brot. Beim Bäcker kann man direkt nachfragen, welche Zutaten verwendet wurden.
Vollkorntoast, Vollkornbrot und Buttertoast: Nährwertangaben im Vergleich
100 Gramm Vollkornbrot haben im Schnitt 200 Kilokalorien, zwei Gramm Fett und neun Gramm Ballaststoffe. Im Vergleich: 100 Gramm Vollkorntoast haben rund 250 Kilokalorien, fünf Gramm Fett und sieben Gramm Ballaststoffe. Buttertoast schlägt mit fast 270 Kilokalorien je 100 Gramm zu Buche und enthält fast vier Gramm Fett und gerade mal drei Gramm Ballaststoffe. Von den Nährwerten her punktet somit das Vollkornbrot. Und wie sieht es mit der Sättigung aus?
Echtes Vollkornbrot sättigt besser
Wie schnell wir satt werden, hängt unter anderem vom enthaltenen Ballaststoffanteil ab. Ernährungsexperten zufolge müsste man fünf Scheiben Vollkorntoast á 25 Gramm oder 16 Scheiben helles Toastbrot á 25 Gramm verzehren, um die Ballaststoffmenge von zwei 50-Gramm-Scheiben "normalem" Vollkornbrot zu erreichen.
Und wenn wir mehr Toast brauchen, um ausreichend satt zu werden, essen wir in Summe auch deutlich mehr Belag wie Wurst, Käse, Marmelade und Schokocreme. Das sorgt für ein zusätzliches Plus an oft ungesunden Kalorien.
Toast nur goldgelb anrösten
Zudem hat Toast einen bedeutenden gesundheitlichen Nachteil gegenüber Vollkornbrot: das Rösten. Viele mögen das Toastbrot besonders kross und dunkel. Doch Krebsexperten raten, Toast nur goldgelb zu verzehren. Denn die dunkelbraunen oder gar schwarzen Stellen enthalten krebserregende Substanzen, darunter Acrylamid und der Fettsäureester 3-MCPD. Sie erhöhen unter anderem das Risiko für Magen- und Dickdarmkrebs, da die Substanzen bei der Verdauung dort am längsten verbleiben.
Auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) rät, Toast nur vergoldet zu essen, niemals verkohlt. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) entstehen bei Temperaturen unterhalb von 180 Grad zudem deutlich geringere Mengen an Acrylamid als bei höheren Temperaturen.
Bei Schimmel die ganze Packung entsorgen
Da Toastbrot meist trockener ist als Vollkornbrot, und oftmals konservierende Hilfsstoffe zum Einsatz kommen, hält es sich meist länger als frisches Vollkornbrot. Auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums kann man den Toast noch verzehren, sofern er keinen Schimmel gebildet hat.
Zeigt sich Schimmel, sollte man die ganze Packung entsorgen, da sich die Pilzsporen dann im gesamten Lebensmittel verbreitet haben – auch wenn man den Befall nicht auf allen Scheiben sieht. Toastbrot kann, genau wie Vollkornbrot auch, eingefroren und bei Bedarf wieder aufgetaut werden. Im Kühlschrank sollte man Toast besser nicht aufbewahren, da er am Geschmack verliert und durch Temperaturschwankungen leichter verdirbt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.