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Hohe Inflation: EZB-Chefin Lagarde kündigt weitere Zinserhöhungen an


Kampf gegen hohe Inflation
EZB-Chefin kündigt weitere Zinserhöhungen an

Von dpa, t-online
01.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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EZB-Chefin Christine Lagarde will mittelfristig einen Inflationsrückgang im Euroraum auf 2,0 Prozent erreichen. (Quelle: IMAGO/Hannelore Foerster)

Um die Euroraum-Inflation von 10,7 Prozent zu senken, brauche es weitere Schritte, meint die Chefin der Europäischen Zentralbank. Die Teuerungsrate soll wieder auf 2 Prozent sinken.

Nach der dritten Zinserhöhung in Folge sieht EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht am Ziel. "Wir streben den Zinssatz an, mit dem das mittelfristige Inflationsziel von zwei Prozent erreicht werden kann. Das Ziel ist klar, und wir sind noch nicht am Ziel. Wir werden in Zukunft weitere Zinserhöhungen vornehmen", sagte Lagarde dem lettischen Nachrichtenportal Delfi in einem am Dienstag von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Interview.

Seit Monaten heizt der Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise die Inflation an. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise im Euroraum um 10,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats – ein Rekordwert. Die EZB strebt für den Währungsraum mittelfristig Preisstabilität bei zwei Prozent Inflation an.

Um die Teuerung einzudämmen, hatte die EZB in der vergangenen Woche zum dritten Mal in Folge eine kräftige Zinsanhebung beschlossen – um 0,75 Prozentpunkte. Damit liegt der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank leihen können, bei 2,0 Prozent. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Dies kann die Nachfrage bremsen und so hohen Teuerungsraten entgegenwirken.

"Wir stellen zunehmend fest, dass sich diese höheren Energiekosten auf immer mehr Bereiche der Wirtschaft auswirken", sagte Lagarde in dem Interview. "Je länger die Inflation auf einem so hohen Niveau bleibt, desto größer ist die Gefahr, dass sie auf die gesamte Wirtschaft übergreift."

Weil die Konjunktur ohnehin unter Lieferengpässen und den Folgen des Ukraine-Krieges etwa auf dem Energiemarkt leidet, gibt es aber auch Bedenken, die EZB könnte ihre zuvor jahrelang ultralockere Geldpolitik zu rasch normalisieren.

"Es stimmt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession zugenommen hat und die Unsicherheit weiterhin groß ist", sagte Lagarde. Letztlich seien jedoch anhaltend hohe Inflationsraten für die Gesellschaft eher schädlich, weil sie alle ärmer machten: "Stabile Preise bilden die Grundlage für eine gut funktionierende Wirtschaft, von der alle profitieren", sagte die EZB-Präsidentin.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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