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Krypto-Hype NFT: Was das ist und wie sie funktionieren


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Krypto-Kunst NFT erklärt
Wenn ein Affenbild Millionen wert ist


Aktualisiert am 22.09.2023Lesedauer: 5 Min.
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Aus 5.000 Einzelbildern: Seit 2007 postet Künstler Beeple täglich ein digitales Bild. Daraus hat er nun ein Gesamtkunstwerk gebildet – und eine Rekordsumme erzielt. (Quelle: t-online)
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Die Kryptowelt ist um einen Hype reicher: digitale Kunst, Musik, Immobilien oder Sammelkarten, die teils für Millionenbeträge verkauft werden. Möglich machen das sogenannte NFT. t-online erklärt, was dahintersteckt.

Justin Bieber gibt 1,3 Millionen US-Dollar für einen "gelangweilten" Affen aus, Twitter-Gründer Jack Dorsey versteigert seinen ersten Tweet und die kanadische Musikerin Grimes digitale Kunstwerke. Mittlerweile werden Millionen mit digitalen Zertifikaten, sogenannten NFT, umgesetzt.

Was als Nischenthema für Krypto- und Gaming-Fans begann, drängt immer mehr in den Mainstream. Vor allem in der Kunstszene werden NFT immer beliebter. t-online erklärt, was hinter dem Krypto-Hype steckt.

Was sind NFT?

Die Abkürzung NFT steht für non-fungible Token, auf Deutsch: nicht ersetzbarer Token. NFT sind Zertifikate für einzigartige digitale Objekte. Sie bescheinigen den Besitz einer bestimmten Datei. Fungibel bedeutet an sich, dass ein Ding durch etwas Gleichwertiges ausgetauscht werden kann. Zum Beispiel ist es egal, ob man 20 Euro als einzelnen Schein, vier 5-Euro-Scheine oder 20 1-Euro-Münzen im Portemonnaie hat.

Nicht fungibel sind hingegen Objekte, die durch bestimmte Eigenschaften einzigartig sind. Solche Objekte können entweder physisch oder digital existieren. Bei physischen Objekten, wie zum Beispiel einem Gemälde oder Auto, ist es einfach, einen Wert festzulegen. Dieser bemisst sich an der Einzigartigkeit des Kunstwerks und daran, wie viele Menschen bereit sind, dafür zu bezahlen.

Bei digitalen Objekten ist das komplizierter. Schließlich lässt sich trotz Urheber- und Nutzungsrechten jedes Bild, jedes Lied und jedes Video per Mausklick kopieren und weiterverbreiten. Einen genauen Wert oder Besitzer einer Datei zu bestimmen, ist schwierig. Hier setzt die Idee von NFT an: Die digitalen Token enthalten Informationen zu einer bestimmten Datei, die sowohl einzigartig als auch prüfbar sind. Um die Echtheit der Dateien zu verifizieren, wird die Technologie der Blockchain genutzt.

NFT und Blockchain

Die Blockchain ist wie eine Art Datenbank, in der Transaktionen von digitalen Gütern, wie etwa Kryptowährungen, in Blöcken gespeichert und auf vielen Rechnern weltweit verteilt werden. Beispielsweise liegen Bitcoin auf einer Blockchain. Ihre Architektur macht die Blockchain fälschungssicher.

Anders als bei Kryptowährungen stehen NFT in einer Blockchain nicht für einen austauschbaren Vermögenswert, der von einer zur nächsten Person überwiesen wird, sondern für einen konkreten Vermögensgegenstand – wie ein einzigartiges digitales Kunstwerk, das mit einem Besitzer und einem Wert verknüpft wird. Einfach gesagt: Durch die Speicherung der NFT in der Blockchain werden digitale Güter zu Dingen, die einem wirklich gehören.

Momentan ist die offene Ethereum-Blockchain am wichtigsten für den NFT-Handel. Käufe von virtuellen Gütern werden daher meistens in Ether abgewickelt, der nach dem Bitcoin am zweithöchsten dotierten Kryptowährung. Mehr zu Ethereum lesen Sie hier.

Vom Nischenthema in den Mainstream

Was als Nischenthema begann, hat mittlerweile auch außerhalb Szene großes Interesse geweckt. Allen voran in der Kunstwelt werden NFT hoch gehandelt. Die kanadische Künstlerin und Sängerin Grimes versteigerte im vergangenen Jahr auf der Plattform Nifty Gateway digitale Kunst und nahm damit innerhalb von 20 Minuten rund sechs Millionen Dollar ein.

Auch das renommierte britische Auktionshaus Christie's hat NFT als Kunst entdeckt. In Kooperation mit Markerspace, einer Verkaufsplattform für Krypto-Kunst, versteigerte Christie's im vergangenen Jahr das erste rein digitale NFT-Werk des Künstlers Mike Winkelmann, alias Beeple, für 69,3 Millionen US-Dollar.

Auch immer mehr Musiker und Influencer wittern in NFT die Chance. So kündigte die US-Band Kings of Leon an, ihr neues Album als limitierte NFT-Edition zu veröffentlichen. In Deutschland versteigerte der Künstler Fynn Kliemann 100 als NFT produzierte Jingels über die Blockchain und nahm damit rund 250.000 Euro ein.

Unter Sammlern und Gamern sind NFT ebenfalls beliebt. Auf NFT-Plattformen wie Open Sea werden neben Krypto-Kunst auch Sammlerobjekte wie Memes oder Karten, sogenannte Collectibles, oder Inhalte von Computerspielen gehandelt.

Eine unbekannte Person zahlte 300 Ether (zum Kaufzeitpunkt umgerechnet knapp 600.000 US-Dollar) für eine überarbeitete Version des animierten Gifs der "Nyan Cat", die bereits seit fast einem Jahrzehnt durchs Internet geistert und zu den bekanntesten Gifs zählt.

Ein anderes Beispiel ist die Fantasy-Football-Plattform Sorare, die wie eine Art digitales Panini-Album funktioniert. Fußballbegeisterte können dort limitierte Sammlerkarten ihrer Lieblingsspieler erwerben. Die teuerste bisher verkaufte Karte wechselte den Besitzer für 57.000 US-Dollar.

Und Nutzer der Metaverse-Plattform "NextEarth" können im Internet virtuelle Grundstücke kaufen und darauf NFT-Kunst ausstellen.

Sind NFT das nächste große Ding?

Schaut man auf den Boom von NFT, stellen sich manche die Frage nach dem Sinn. Einerseits spielt – wie etwa in der Kunstwelt üblich – der ideelle Wert oft eine größere Rolle als der materielle. Durch das digitale Zertifikat, das die Echtheit garantiert und gleichzeitig Kopien limitiert, werden virtuelle Dinge außerdem zu Statussymbolen erhoben.

Andererseits sind NFT auch Anlage- und Spekulationsobjekte, die von Angebot und Nachfrage abhängen. Denn die Krypto-Objekte lassen sich genauso kaufen und potenziell gewinnbringend weiterverkaufen wie klassische Kunst. Allerdings ist wie bei allen Investitionen in Krypto-Assets das Risiko groß, dass die Kurse für NFT, genauso wie die der Kryptowährungen, stark schwanken.

Für die Erschaffer von Krypto-Kunst bieten NFT eine neue potenzielle Einnahmequelle. Denn anstatt ihre Werke klassisch im Internet zu verkaufen, locken sie mit der Verknappung auf wenige Kopien Sammler, Spekulanten und Fans an. Außerdem besteht die Möglichkeit für Künstler, am Weiterverkauf von NFT beteiligt zu werden.

Der Musiker Fynn Kliemann etwa bekommt jeweils zehn Prozent vom Kaufpreis, sollten die ursprünglichen Käufer seiner Jingles diese weiterveräußern. Gerade Künstler, die es bisher auf dem traditionellen Markt schwer hatten, bekommen durch NFT eine neue Möglichkeit, ihre Arbeiten zu verkaufen.

Kritik an NFT

Doch es gibt auch Gegenwind – und das nicht nur wegen der großen Krypto-Kursschwankungen. Einer der Kritikpunkte betrifft mögliche Copyright-Verletzungen. Problematisch wird es etwa, wenn nicht nachgeprüft wird, ob ein Verkäufer auf der Blockchain wirklich die Rechte besitzt.

Außerdem gehört dem Besitzer das Krypto-Objekt nur auf der Blockchain, auf der es erworben wurde. In den meisten Fällen ist das die Ethereum-Blockchain. Theoretisch könnte aber jedes Objekt auf anderen Blockchains, die NFT unterstützen, wieder angeboten werden.

Zudem sind NFT Energiefresser. Da eine einzelne Transaktion der Ethereum-Blockchain die Rechenleistung zahlreicher Computer benötigt, ist der Stromverbrauch sehr hoch. NFT bestehen aber nicht nur aus einer Transaktion, sondern aus einer Vielzahl davon, abhängig von der Zahl der Gebote bei einer Auktion. Dadurch steigt der Energiebedarf.

Der Digitalkünstler Memo Akten hat auf der Website Crypto.wtf den Energieaufwand eines einzelnen NFT-Verkaufs analysiert. Sein Ergebnis: Im Schnitt verbraucht ein Verkauf 340 Kilowattstunden. Zum Vergleich: Bei einer gewöhnlichen Ethereum-Transaktion fällt in etwa ein Zehntel davon an.

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