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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Geldanlage Mit kleinen Beträgen zu mehr Vermögen – so einfach geht's
Wenn in den Nachrichten von Fonds die Rede ist, geht es um viel Geld und oft um Hilfe vom Staat. Doch auch für Privatanleger sind Fonds interessant.
Fonds sind auch für Privatanleger eine attraktive Möglichkeit, um Geld zu investieren und Vermögen aufzubauen. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff Fonds? Und welche Arten von Fonds gibt es eigentlich? t-online gibt Ihnen einen Überblick und erklärt die wichtigsten Grundlagen.
Was ist ein Fonds?
Ein Fonds ist im Grunde ein Geldkorb, in den Anleger, Unternehmen oder Staaten einzahlen. Dieses Kapital wird gesammelt und von einer Fondsgesellschaft verwaltet. Das Fondsvermögen wird dann in verschiedene Anlageklassen investiert, etwa Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Fonds ermöglichen Ihnen, auch mit kleineren Beträgen breit gestreut anzulegen – und so das Risiko zu minimieren.
Warum in Fonds investieren?
Investmentfonds bieten Anlegern die Chance, vom Wachstum der Finanzmärkte zu profitieren, ohne einzelne Wertpapiere selbst auswählen zu müssen. Die Fondsmanager oder passiven Algorithmen kümmern sich um die Verwaltung.
Sie können von der Wertsteigerung der Anlagen im Fonds profitieren. Gleichzeitig gibt es allerdings auch Risiken – wie bei jeder Geldanlage. Denn die Anlagen, in die der Fonds Ihr Geld anlegt, verändern ihren Wert. Das geschieht, weil die Nachfrage nach ihnen steigt oder fällt. Parallel wächst oder sinkt dabei der Wert des Fonds.
Wenn Sie Ihren Anteil an dem Fonds später verkaufen, haben Sie also bestenfalls einen Gewinn erzielt. Lief es schlecht, sank der Wert über die Zeit, haben Sie einen Verlust gemacht.
Wie funktionieren Investmentfonds?
Eine Fondsgesellschaft legt einen Fonds auf und bestimmt die Anlagestrategie. Handelt es sich um einen aktiv gemanagten Fonds, wird dieser von einem Spezialisten gesteuert, dem sogenannten Fondsmanager. Dieser entscheidet, welche Wertpapiere er von dem Geld aus dem Korb, also dem Fonds, kauft oder verkauft.
Es gibt jedoch auch sogenannte passive Fonds oder Exchange Traded Fund, kurz ETF. Diese bilden automatisch einen Index, wie zum Beispiel den Dax, nach. Sie sind oft günstiger und transparenter.
- ETFs: Warum sie eine so beliebte Form der Geldanlage sind
- Geld anlegen: So kaufen Sie Fonds ganz leicht
- ETF-Sparplan: So sorgen Sie leicht fürs Alter vor
Rendite und Risiko bei Fonds
Die Erträge aus Fonds nennt man Rendite. Diese fällt in der Regel deutlich höher aus als bei klassischen Sparformen wie einer Bankeinlage. Dafür sind Fonds aber auch mit höheren Risiken verbunden.
Wenn Sie in einen Fonds investieren, sollten Sie deswegen immer zwischen Rendite und dem Verlustrisiko abwägen. Fonds streuen das Risiko generell sehr breit, allerdings gibt es hier Unterschiede. So sind Aktienfonds grundsätzlich riskanter als Fonds, die auf sichere Staatsanleihen setzen.
Daneben gibt es noch offene und geschlossene Investmentfonds. Während es bei offenen Investmentfonds jederzeit möglich ist, Anteile zu kaufen oder zu verkaufen, sind geschlossene Fonds nicht jederzeit handelbar. Sie haben eine begrenzte Laufzeit und eine festgelegte Zahl von Anteilen.
Gut zu wissen
Das Vermögen der Anleger liegt bei einem offenen Investmentfonds getrennt vom Geld der Fondsgesellschaft. Man spricht daher auch vom Sondervermögen. Deshalb ist das Anlagegeld bei einer Pleite der Fondsgesellschaft auch geschützt. Das gilt nicht für einen geschlossenen Fonds.
Das Risiko bei geschlossenen Fonds ist sehr hoch. Die Unterscheidung in offene und geschlossene Fonds spielt besonders beim Immobilieninvestment eine Rolle (siehe unten).
Kosten bei Fonds
Neben Risiko und Rendite sollten Sie bei einem Investmentfonds auch immer die Kosten im Auge behalten. Entscheidend ist hier etwa der Ausgabeaufschlag – eine einmalige Gebühr beim Kauf des Fondsanteils – als auch laufende Kosten. Hier spielt die sogenannte Gesamtkostenquote, auch "TER" genannt, eine wichtige Rolle.
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Welche Fondsarten gibt es?
Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Arten von Investmentfonds.
- Aktienfonds: Aktienfonds investieren nur oder fast ausschließlich in Aktien, also Unternehmensanteile.
- Indexfonds/ETFs: Indexfonds oder ETFs werden nicht aktiv gemanagt, sondern bilden meist einen Aktienindex wie den Dax nach. Sie können aber auch einen Anleihen-Index nachbilden. Das Nachbauen des Index bedeutet, dass der Computeralgorithmus des ETFs automatisch die Wertpapiere, die in dem Index gelistet sind, kauft oder verkauft.
- Geldmarktfonds: Geldmarktfonds sind eine spezielle Form von Fonds, die hauptsächlich von Großanlegern genutzt werden. Geldmarktfonds investieren primär in sogenannte Geldmarktpapiere. Damit sind Wertpapiere mit einem festen Zins gemeint, die kurzfristig – meist binnen zwölf Monaten – fällig werden.
- Rentenfonds: Rentenfonds haben nichts mit Ihrer Altersvorsorge zu tun. Das Wort Rente bezeichnet in diesem Zusammenhang Anleihen, also Schuldscheine, von Unternehmen und Staaten. Das Risiko ist bei Rentenfonds relativ gering, doch auch die Zinsgewinne sind in den vergangenen Jahren zurückgegangen.
- Mischfonds: Sogenannte Mischfonds bestehen, wie der Name schon sagt, in der Regel aus verschiedenen Anlageklassen, meist Aktien und Anleihen, teilweise kommen noch Rohstoffe und Immobilien hinzu. Der Vorteil: Das Risiko wird breiter gestreut. Das Mischungsverhältnis ist je nach Fonds ganz genau oder nur annähernd vorgegeben.
- Hedgefonds: Damit sind sehr spezielle Fonds gemeint, die sich an Finanzprofis richten und zu jeder Lage an der Börse Gewinne versprechen. Doch Vorsicht: Für Privatanleger sind solche Fonds eher nicht geeignet. Der Grund: Sie sind hochspekulativ, die Verluste können immens sein. So wetten Hedgefonds-Manager mit dem Geld des Fonds beispielsweise auf fallende Kurse.
- Immobilienfonds: Diese Fonds ermöglichen dem Anleger, sich an Gebäuden zu beteiligen. Offene Immobilienfonds legen Ihr Geld vor allem in Hotels, Einkaufszentren und Bürogebäuden an. Anders sieht es bei geschlossenen Immobilienfonds aus. Anleger sind hier nur an wenigen oder auch nur an einer einzigen Immobilie beteiligt. Das erhöht das Risiko für die Investoren.
- Rohstofffonds: Da es für Privatanleger nicht möglich ist, direkt in Rohstoffe wie Rohöl, Getreide oder Palladium zu investieren, bieten sich dafür Rohstofffonds an.
- Laufzeitfonds: Während herkömmliche Fonds in der Regel unbegrenzt laufen, und Sie als Anleger jederzeit ein- und aussteigen können, geht das bei Laufzeitfonds nicht. Diese Fonds haben eine begrenzte Laufzeit, die von vornherein feststeht. Nur bis zu einer bestimmten Frist, der sogenannten Zeichnungsfrist, können Anleger in den Fonds investieren. Das Verkaufen des Fondsanteils ist jedoch während der gesamten Laufzeit möglich.
- Dachfonds: Diese Fondsart ist sehr speziell. Dachfonds investieren in Fonds. Sie vereinen praktisch mehrere Investmentfonds unter einem Dach. Die Erträge sind aber meist sehr gering.
Fazit
Investmentfonds sind ein bewährtes Mittel, um auch mit kleinem Kapital an den Finanzmärkten teilzuhaben und das Risiko durch breite Streuung zu verringern. Ob Aktienfonds, Rentenfonds oder ETFs – die Auswahl ist groß, daher sollten Sie Ihre Ziele und Risikobereitschaft klar definieren und die Kosten im Blick behalten.
- Eigene Recherche