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Handelsverband HDE fordert Ende der 2G-Regel für den Einzelhandel


"Hohe Umsatzverluste"
Handelsverband fordert Ende der 2G-Regel im Einzelhandel

Von afp
09.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Fußgängerzone in München (Symbolbild): Der Handel klagt über Umsatzeinbußen durch die 2G-Regel.Vergrößern des Bildes
Fußgängerzone in München (Symbolbild): Der Handel klagt über Umsatzeinbußen durch die 2G-Regel. (Quelle: Wolfgang Maria Weber/imago-images-bilder)

Die Bundesländer gehen sehr unterschiedlich mit der 2G-Regelung für den Einzelhandel um. Der Handelsverband fordert nun, dass die Zugangsbeschränkung bundesweit aufgehoben wird.

Nach und nach kippen etliche Bundesländer die 2G-Regel im Einzelhandel – nun hat der Handelsverband Deutschland (HDE) die restlichen Landesregierungen dazu gedrängt, nachzuziehen.

"Die Regelung trägt nichts zu einer erfolgreichen Pandemie-Bekämpfung bei, schreckt aber viele Kunden vom Einkauf ab und sorgt so für hohe Umsatzverluste bei den betroffenen Händlern", begründete HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth die Forderung am Mittwoch.

Auch mehrere Chefs deutscher Handelsunternehmen forderten ein sofortiges flächendeckendes Ende der 2G-Regel im Einzelhandel. Die Diskussion um den 2G-Nachweis im Einzelhandel hatte zuletzt wieder an Fahrt aufgenommen.

In zahlreichen Bundesländern läuft die Regel derzeit aus. Seit Mittwoch haben die Menschen in Brandenburg und Schleswig-Holstein ohne Geimpften- und Genesenennachweis wieder Zugang zu Geschäften, allerdings gilt weiterhin eine Maskenpflicht.

Unterschiedliche Regelungen in den Ländern

Am Samstag treten entsprechende Regelungen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern in Kraft, auch in Bremen soll die 2G-Regel im Einzelhandel in Kürze fallen. In Baden-Württemberg soll nur noch bei einer angespannten Corona-Lage 2G gelten, was derzeit nicht der Fall ist. Für Berlin kündigte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) ein Auslaufen der 2G-Regel im Einzelhandel zum 18. Februar an.

In Hessen brauchen Kunden bereits seit Montag keinen Impf- oder Genesenennachweis mehr beim Einkaufen. Zuvor hatten mehrere Bundesländer die 2G-Regel im Einzelhandel bereits aufgrund von Gerichtsurteilen zurückgenommen, etwa Bayern, Niedersachsen und das Saarland.

Drei Bundesländer halten an Regel fest

"Es ist gut und richtig, dass mittlerweile die Mehrheit der Bundesländer 2G beim Einkauf abgeschafft oder dies zumindest für die nächsten Tage angekündigt hat", erklärte Genth dazu. "Umso unverständlicher" sei es, dass mit Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt noch immer drei Länder daran festhielten. "Es wird höchste Zeit, dass die betreffenden Landesregierungen nachziehen." Einkaufen mit Maske und Abstand sei in NRW "genauso sicher wie beispielsweise in Niedersachsen".

Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) sagte ebenfalls, es sei den Bürgerinnen und Bürgern "nicht mehr zu erklären, warum im Handel noch unterschiedliche Regelungen angewendet werden". Er sagte der "Mitteldeutschen Zeitung", er empfehle "das Tragen einer FFP2-Maske in allen Bereichen des Einzelhandels als maximales Mittel".

s.Oliver-Chef: Fordern Ende der sinnlosen Politik

Konzernchef Heinrich Deichmann sagte der "Bild"-Zeitung, das Unternehmen nehme die Corona-Lage "weiterhin ernst" und sei sich der eigenen Verantwortung bewusst. "Doch wir brauchen faire, zielgerichtete Maßnahmen", fuhr er fort. "Darum ist die Zeit gekommen, die 2G-Regel im arg gebeutelten Handel endlich zu beenden." Der Effekt der Regel sei "nicht nachweisbar", der wirtschaftliche Schaden für den Handel sei hingegen massiv.

Ähnlich äußerte sich der Chef der Modekette s.Oliver, Claus-Dietrich Lahrs: "Wir fordern einen sofortigen Stopp dieser sinnlosen Politik." Die 2G-Beschränkungen "sind wirkungslos und bedrohen die Existenz der Einzelhändler".

Auch Douglas-Chefin Tina Müller forderte eine Rückkehr zur Normalität. Die Chefin des Shopping-Center-Betreibers ECE, Joanna Fisher, sagte, der Handel sei "kein Infektionstreiber". Dem müsse die Politik endlich Rechnung tragen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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