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"Preisexplosion": Bierbrauer wollen Preise anheben – Folgen für Kunden?


Folgen für Kunden befürchtet
"Nie gekannte Preisexplosion" – Brauer wollen Bier teurer machen

Von dpa-afx
28.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Bierkästen (Symbolbild): Brauereien kämpfen mit explodierenden Kosten.Vergrößern des Bildes
Bierkästen (Symbolbild): Brauereien kämpfen mit explodierenden Kosten. (Quelle: Jürgen Ritter/imago-images-bilder)

Das Feierabendbier könnte bald teurer werden. Zahlreiche große Brauereien kündigten an, ihre Preise anzuheben. Allerdings ist noch offen, inwieweit Geschäfte das an die Kunden weitergeben.

Steigende Preise könnten in den nächsten Monaten auch die Biertrinker in Deutschland erreichen. Etliche große Brauereien haben in den vergangenen Wochen Preiserhöhungen für Großkunden angekündigt. Das betrifft nicht nur die obere Preislage, sondern in einzelnen Fällen auch schon die untere.

Vor allem das ertragsstarke Fassbiergeschäft der Brauereien leidet stark in der Pandemie. Derweil ist in der Braubranche von einer Kostenexplosion nicht nur bei Energie, sondern auch bei Rohstoffen bis hin zu Kronkorken die Rede.

Beim Bierabsatz ging es im vergangenen Jahr zugleich weiter nach unten, wie der Deutsche Brauer-Bund am Freitag schätzte. Der Rückgang spiegle aber nicht einmal ansatzweise das Ausmaß der Krise wider, teilte Hauptgeschäftsführer Holger Eichele mit. Er erwartet nur eine langsame Markterholung.

Talsohle noch nicht durchschritten

Die Hoffnung, die Talsohle in der Pandemie 2021 durchschritten zu haben, hat sich nach Worten von Eichele für viele Betriebe nicht erfüllt. Der Brauer-Bund geht wenige Tage vor Bekanntgabe der Zahlen durch das Statistische Bundesamt für das alkoholhaltige Bier von einem weiteren Absatzrückgang von 3 bis 4 Prozent im vergangenen Jahr aus.

Damit seien noch einmal 200 bis 300 Millionen Liter weniger alkoholhaltiges Bier als 2020 abgesetzt worden, als es ein Rekordminus von 5,5 Prozent gab. Die Brauer sind mit ihrem Fassbierabsatz vom Ausschank in der Gastronomie abhängig, die monatelang schließen musste. Zudem fielen Volks- und Schützenfeste aus.

Brauer-Bund: "Nie gekannte Preisexplosion"

"Der historische Absatzeinbruch auf dem Biermarkt trifft auf eine nie gekannte Preisexplosion – für viele Betriebe wird das zu einer existenziellen Bedrohung", erklärte Eichele. So hätten sich die Kosten für Transportpaletten binnen eines Jahres verdoppelt und die Preise für Malz als wichtiger Braurohstoff um bis zu 60 Prozent erhöht.

Noch extremer fielen die Preissteigerungen bei Strom und Gas aus. Eine Pleitewelle habe es bei Brauern bisher zwar nicht gegeben, aber einzelne Betriebsaufgaben, denen weitere folgen könnten. Viele Brauer mussten laut Verband ihre Rücklagen angreifen und aufbrauchen.

Preiskampf im Handel ist hart

Die Branche steht also mächtig unter Druck. Allerdings ist offen, in welchem Umfang Handelsriesen Preiserhöhungen akzeptieren und an Verbraucher weitergeben. Denn gerade bei großen Pilsmarken verkauft der Handel einen Großteil in den wöchentlichen Aktionen.

Unter anderem hat Krombacher Preiserhöhungen ab April auch für Schweppes-Softdrinks angekündigt. Veltins will im April ebenfalls die Preise anheben. Die Bitburger Braugruppe setzt zum Mai verschiedene Produkte höher im Preis an.

Auch Oettinger plant Preiserhöhungen, ohne Details zu nennen. Vertriebschef Peter Böck betont zugleich: "Der deutsche Biermarkt ist und bleibt hart umkämpft." Der Wettbewerb im Handel habe sich durch die Corona-Krise eher noch verschärft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-AFX
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