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Energiekrise | Neukunden-Schock: Strom und Gas werden bis zu 400 Prozent teurer


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Schock für Neukunden
Strom und Gas werden bis zu 400 Prozent teurer


Aktualisiert am 06.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Überlandleitungen in Baden-Württemberg (Symbolbild): Strom und Gas sind aktuell besonders teuer.Vergrößern des Bildes
Überlandleitungen in Baden-Württemberg (Symbolbild): Strom und Gas sind aktuell besonders teuer. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)
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Die Energiekrise hat bereits mehrere Anbieter in die Knie gezwungen. Das kann bei Kunden für deutliche Mehrkosten sorgen. Besonders teuer wird es jetzt für Neukunden.

Viele Deutsche bekamen in den letzten Monaten des Jahres unangenehme Post – und zwar von ihren Stromanbietern. Eine Reihe von Unternehmen kündigte die Versorgung auf, mehrere kleinere Anbieter mussten aufgrund der extrem gestiegenen Energiepreise ganz aufgeben und Insolvenz anmelden (t-online berichtete).

Für die Kunden bedeutet das zwar nicht, dass bei ihnen bald die Lichter ausgehen, denn in Deutschland fallen alle Kunden nach einer Kündigung zuerst in die örtliche Grundversorgung zurück. Doch auch das ist bei der aktuellen Marktlage alles andere als günstig, da viele Grundversorger die Preise vor Kurzem deutlich angehoben haben – besonders für Neukunden.

Die nämlich bekommen bei vielen Grundversorgern eigene Tarife und müssen dafür im Schnitt 105 Prozent mehr bezahlen als vor den Preisanpassungen, wie eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Check24 für t-online zeigt. Wer also in die Grundversorgung rutscht, muss schnell die doppelte Summe für den täglichen Strom bezahlen. In sieben Fällen müssen die Kunden, die neu in die Grundversorgung kommen, sogar das Dreifache des ursprünglichen Tarifs bezahlen.

260 Grundversorger heben Preise an

Das kann für einen Musterhaushalt tiefe Einschnitte bedeuten. Rund 260 Grundversorger haben nach Angaben von Check24 neue Tarife ausschließlich für Neukunden eingeführt. Landet die Familie nach der Kündigung im teuersten Grundtarif, muss der Haushalt bei einem Musterverbrauch von 5.000 Kilowattstunden im Jahr 3.676 Euro mehr bezahlen.

  • Steigende Energiepreise: Wann lohnt ein Anbieterwechsel?

Auch beim Vergleichsportal Verivox sind die starken Preisanstiege für Neukunden aufgefallen. "Die Explosion der Großhandelspreise für Strom ist so noch nie dagewesen und stellt Energieversorger vor völlig neue Herausforderungen. Bisher waren Neukunden sehr begehrt, doch jetzt können sie angesichts der hohen Beschaffungspreise für ernsthafte wirtschaftliche Probleme bei den Energieanbietern sorgen", sagt Energieexperte Thorsten Storck t-online.

Gas-Grundversorger heben Preise besonders stark

Noch schlimmer trifft es allerdings Verbraucher, denen der Gasanbieter kündigt. Hier fallen die Preiserhöhungen der Grundversorger deutlich höher aus. In der Spitze steigerte sich der Abschlag um satte 399 Prozent.

Das macht bei dem teuersten Anbieter zusätzliche Kosten in Höhe von 6.288 Euro pro Jahr bei einem durchschnittlichen Verbrauch. Doch nicht nur bei den Spitzenpreisen spüren es die Verbraucher deutlich. Im Schnitt stiegen die Tarife für Neukunden bei den Gasgrundversorgern um 172 Prozent.

Verbraucherzentrale warnt vor Schulden

Gerade bei Geringverdienern führt das zu großen Schwierigkeiten. Zumindest Bezieher von Sozialleistungen erhalten daher einen einmaligen Zuschuss vom Staat für die hohen Energiekosten. Die Verbraucherzentrale berichtet von immer mehr Kunden, die eine Kündigung oder eine deutliche Preiserhöhung von ihren Stromanbietern erhalten haben und sich an die Verbraucherschützer wenden.

"Gerade während der Corona-Pandemie steigt aber teils der Energiebedarf in den Haushalten", kritisiert die Verbraucherzentrale und warnt davor, dass einige Haushalte sich verschulden könnten, um die Energiepreise zu schultern.

"Die Spaltung der Grundversorgung in Neu- und Bestandskunden widerspricht unserem Verständnis des freien Marktes und der Liberalisierung im Energiemarkt deutlich. Eine Bestrafung oder Schikanierung von Kundenkreisen, die ihren Anbieter gewechselt haben, kritisieren wir", sagte der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Wolfgang Schuldzinski.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Anfrage an Check24
  • Anfrage an Verivox
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
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