Milliarden-Verluste Messewirtschaft erwartet dieses Jahr noch größeren Corona-Schaden
Grüne Woche, ITB, Gamescom: Wegen der Corona-Pandemie fanden 2021 viele Messen abermals nur digital statt, andere vielen komplett aus. Veranstalter und Aussteller rechnen damit, dass die Verluste im laufenden Jahr noch größer sind als 2020.
Die deutsche Messewirtschaft rechnet für das laufende Jahr wegen der coronabedingten Messeabsagen mit einem noch höheren wirtschaftlichen Schaden als 2020. "Die Lage ist dramatisch", sagte der Geschäftsführer des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (AUMA), Jörn Holtmeier, am Mittwoch bei einem digitalen Pressegespräch laut Redemanuskript. 2020 seien 68 Prozent der geplanten Messen abgesagt worden, 2021 seien es 71 Prozent.
"Der gesamtwirtschaftliche Verlust summiert sich mittlerweile auf sage und schreibe 46,2 Milliarden Euro seit Beginn der Pandemie", sagte Holtmeier weiter. Davon seien 21,8 Milliarden Euro auf 2020 entfallen, auf 2021 noch einmal 24,4 Milliarden Euro. In den Summen sind nach Angaben der AUMA die Ausfälle der Messeveranstalter selbst sowie die Ausfälle von Dienstleistern wie Standbau, Agenturen, Hotellerie, Gastronomie, Taxi, Transport oder Deutsche Bahn enthalten.
Unterstützung von Bundesregierung gefordert
Anlässlich des Amtsantritts der neuen Bundesregierung forderte der AUMA mehr Unterstützung durch die Politik. So müsse der Sonderfonds Messen um einen Absicherungsfonds für Aussteller und Messedienstleister ergänzt werden. Kleine und mittelständische Unternehmen müssten mit einem eigenständigen Messe-Inlandsförderprogramm gefördert werden.
Der AUMA forderte außerdem eine konzertierte Aktion der deutschen Auslandsvertretungen und der Messewirtschaft, um für den internationalen Messestandort zu werben. Darüber hinaus sprach sich Holtmeier für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen Corona aus, "um zu Stabilität und Planbarkeit zurückkehren zu können".
- Nachrichtenagentur dpa