Illegale Absprachen EU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Bankenkartell
Sie haben Strategien abgestimmt und Preise abgesprochen: Dafür müssen die Credit Suisse, die Bank of America und Crédit Agricole nun 28,5 Millionen Euro Strafe zahlen. Die Deutsche Bank hingegen ist fein raus.
Wegen der Beteiligung an einem Kartell für den Handel mit bestimmten Anleihen müssen die Credit Suisse und zwei weitere Investmentbanken nach einer Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter insgesamt knapp 28,5 Millionen Euro Strafe zahlen. Die Deutsche Bank sei von der Strafzahlung ausgenommen, da sie das Kartell aufgedeckt habe, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit.
An dem Kartell seien über Jahre hinweg außerdem die Bank of America Merrill Lynch und die Crédit Agricole beteiligt gewesen. Die zuständige EU-Vizekommissionschefin Margrethe Vestager sagte, Wertpapierhändler der Banken hätten "Handelsstrategien abgestimmt, sensible Preisinformationen ausgetauscht und Preise abgesprochen". Die Betroffenen hätten sich persönlich gekannt, hieß es.
Credit Suisse will Berufung einlegen
Bei der Credit Suisse hieß es auf Anfrage, das Institut sei weiterhin der Ansicht, dass der von der EU kritisierte einzelne ehemalige Mitarbeiter kein wettbewerbswidriges Verhalten begangen habe. Die Credit Suisse beabsichtige, gegen die Entscheidung bei den europäischen Gerichten Berufung einzulegen.
Konkret ging es laut EU-Kommission um den Handel "mit auf US-Dollar lautenden supranationalen, staatlichen und halbstaatlichen Anleihen (SSA-Anleihen) auf dem Sekundärmarkt im Europäischen Wirtschaftsraum".
Mit gut 12,64 Millionen Euro muss die Bank of America Merrill Lynch den Angaben zufolge die höchste Strafe zahlen. Es folgt die Credit Suisse mit knapp 11,68 Millionen. Für die Crédit Agricole werden knapp 4 Millionen Euro fällig.
- Nachrichtenagentur dpa