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Wirtschaft: Venezolanische Ölmanager wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet


Wirtschaft
Venezolanische Ölmanager wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet

Von dpa-afx
22.11.2017Lesedauer: 2 Min.
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CARACAS (dpa-AFX) - Im von der Schuldenkrise gebeutelten Venezuela hat die Polizei sechs führende Manager der Ölfirma Citgo festgenommen. Sie sollen Kredite zu ungünstigen Bedingungen für das Unternehmen aufgenommen haben, wie der kommissarische Generalstaatsanwalt Tarek William Saab am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Demnach unterzeichneten sie Verträge mit zwei Hedgefonds über die Refinanzierung von Schuldverschreibungen aus den Jahren 2014 und 2015 mit einem Volumen von rund vier Milliarden US-Dollar. Ohne Zustimmung der Regierung hätten sie zudem Citgo als Garantie angeboten.

Unter den Verdächtigen ist auch Citgo-Präsident José Pereira. Den Männern wird Unterschlagung, Geldwäsche und Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Citgo ist die US-Tochter des staatlichen Ölkonzerns PDVSA und damit enorm wichtig für das südamerikanische Land. Rund 95 Prozent von Venezuelas Deviseneinnahmen stammen aus dem Ölexport. Wichtigster Abnehmer sind trotz der politischen Spannungen die USA, die jährlich Öl für etwa zehn Milliarden Dollar aus Venezuela importieren.

Wegen jahrelangen Missmanagements und fehlender Investitionen in Förder - und Raffinerietechnik war die Produktion zuletzt allerdings stark zurückgegangen. In den vergangenen vier Jahren fiel die tägliche Fördermenge um 900 000 Barrel (je 159 Liter) auf rund zwei Millionen Barrel. Die Öleinnahmen sanken von 39,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 auf zuletzt 5,29 Milliarden Dollar.

Die venezolanischen Behörden ermitteln seit Monaten wegen Korruption beim maroden Ölkonzern PDVSA. Dutzende Verdächtige wurden bereits festgenommen. "Es gibt da eine Gruppe von Banditen, die unser Land ausrauben. Wie nennt man das? Verrat", sagte Präsident Nicolás Maduro. "Ich werde dem auf den Grund gehen und niemand wird mich aufhalten. Das Volk soll die Korrupten anzeigen, egal wer es ist."

Laut Medienberichten richten sich die Ermittlungen vor allem gegen eine Gruppe um den früheren PDVSA-Chef und aktuellen UN-Botschafter Venezuelas, Rafael Ramírez. Aus Oppositionskreisen hieß es, bei den Ermittlungen gehe es weniger um den Kampf gegen die Korruption als vielmehr um die Kontrolle über den Staatskonzern PDVSA.

Zuletzt waren Versuche von Präsident Maduro zur Restrukturierung der Staatsschulden gescheitert. Zwei Ratingagenturen stellten daraufhin einen Zahlungsausfall Venezuelas fest. Nach einem Beschluss des internationalen Derivateverbands ISDA können zudem Besitzer von Kreditausfallversicherung für Staatsanleihen und PDVSA-Schuldpapiere ihre Forderungen geltend machen.

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