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Wirtschaft: Eon profitiert von Atomsteuer und will Aktionären mehr zahlen


Wirtschaft
Eon profitiert von Atomsteuer und will Aktionären mehr zahlen

Von dpa-afx
09.08.2017Lesedauer: 3 Min.
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(Neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz und Aktienkurs)

ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Eon hat im zweiten Quartal deutlich an Fahrt gewonnen und seine Gewinne erhöht. Dabei halfen unter anderem eine Rückzahlung der Atomsteuer sowie die Ergebnisbeiträge von Uniper, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Bereits am Vortag hatte Eon außerdem angekündigt, ab dem kommenden Geschäftsjahr einen höheren Anteil des Gewinns an die Aktionäre ausschütten zu wollen. Am Vormittag büßte die zuletzt stark gelaufene Aktie in einem schwächeren Gesamtmarkt 2,27 Prozent ein.

Die Rückzahlung von 2,85 Milliarden Euro an ungerechtfertigt gezahlter Brennelementesteuer führte zusammen mit der im Frühjahr erfolgten Kapitalerhöhung zu einer deutlichen geringeren Verschuldung. Diese nahm von 26,3 Milliarden Euro Ende 2016 auf nun 21,5 Milliarden ab. Dank der deutlich gestärkten Bilanz sieht Eon daher mehr Spielraum für eine höhere Dividende. Von 2018 an sollen mindestens 65 Prozent des bereinigten Konzernüberschusses ausgeschüttet werden. Bislang lag die Quote bei 50 bis 60 Prozent. Für 2016 hatte Eon lediglich 45 Prozent ausgezahlt. Für das laufende Jahr soll es weiterhin eine Dividende von 30 Cent je Aktie geben.

Ebenfalls mehr Möglichkeiten sieht Eon bei künftigen Investitionen. Der Konzern wolle in "nachhaltiges Wachstum" investieren, erklärte Konzernchef Johannes Teyssen. Nähere Details wollte er in einer Telefonkonferenz nicht nennen. Investitionen in organisches Wachstum hätten jedoch Vorrang, sagte der Konzernchef, der sich allenfalls kleinere Zukäufe vorstellen kann. Teyssen kündigte an, bei der Vorlage der Bilanz 2017 im kommenden Jahr eine neue Wachstums- und Investitionsstrategie vorstellen zu wollen.

Keine neuen Aussagen gab es zum geplanten Anteilsverkauf von Uniper. Eon prüfe weiterhin alle Optionen, sagte Teyssen. Möglich ist dabei eine Platzierung der Aktien oder der Verkauf an einen strategischen Investor. Zuletzt war viel spekuliert worden, wer die Beteiligung übernehmen könnte. Genannt wurde immer wieder der finnische Versorger Fortum. Eon hält noch knapp 47 Prozent an Uniper. Verkaufen will Eon aus steuerlichen Gründen nicht vor 2018.

Im zweiten Quartal kam Eon deutlich voran. Dank der Steuerrückerstattung verdiente der Konzern unter dem Strich 3,2 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen in Folge von Abschreibungen im Zusammenhang mit der Abspaltung der Kraftwerkstochter Uniper einen Verlust von 4,2 Milliarden Euro verbucht. Positiv wirkten sich auch die Ergebnisbeiträge von Uniper aus; das Unternehmen hatte bereits am Vortag gute Zahlen vorgelegt. Aber auch bereinigt konnte Eon den Konzernüberschuss deutlich verbessern: Er betrug 356 Millionen Euro, nach einem Fehlbetrag von 54 Millionen Euro im Vorjahr. Hier wirkten sich niedrigere Zins- und Steuerzahlungen positiv aus.

Auch operativ konnte Eon im zweiten Quartal zulegen. Der Umsatz erhöhte sich leicht um 1 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 70 Prozent auf 729 Millionen Euro. Dabei profitierte Eon von besseren Ergebnissen im Netz- sowie im Vertriebsgeschäft, unter anderem durch Preiserhöhungen. Die Erneuerbaren Energien verdienten hingegen weniger, auch, weil Eon im Gegensatz zum Vorjahr keine Windparks verkaufte.

Das schlechte Ergebnis im ersten Quartal konnte Eon jedoch damit nicht ganz ausgleichen: Im ersten Halbjahr blieb der Konzern mit einem bereinigten Ebit von knapp 1,8 Milliarden Euro um 12 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Die Zahlen übertrafen aber die Erwartungen der Analysten.

Die Jahresprognose wurde bestätigt. Eon erwartet für 2017 ein bereinigtes Ebit von 2,8 bis 3,1 Milliarden Euro. Nach Aussagen des Finanzchef Marc Spieker ist das obere Ende der Spanne jedoch nicht mehr zu erreichen. Er geht davon aus, eher am unteren Rand herauszukommen. Das bereinigte Nettoergebnis wird bei 1,2 bis 1,45 Milliarden Euro erwartet.

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