Immobilienmarkt Insider-Skandal bei Q-Cells sorgt für Wirbel
Beim früher staatlich geförderten Solaranlagen-Bauer Q-Cells sorgen Insider-Geschäfte für Wirbel. Das "Handelsblatt" berichtet exklusiv über den Fall Dinnies Johannes von der Osten: Als Geschäftsführer einer Beteiligungsgesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt war er in die Subventionen involviert. Gleichzeitig hielt er, verdeckt über einen Treuhänder, Anteile am Unternehmen - und verdiente bei deren Verkauf laut Zeitung hohe zweistellige Millionenbeträge. Von der Osten hielt entgegen, dass die Förderung letztlich dem Land letztlich Gewinne gebracht habe.
Von der Osten bestätigte demnach, bei der Q-Cells-Gründung im Jahr 1999 Anteile erworben zu haben. Zugleich sagte er dem "Handelsblatt", das sei ihm weder verboten gewesen noch habe es eine Verpflichtung gegeben, sein Engagement mitzuteilen.
Wirtschaftsminister: Interessenkonflikt offensichtlich
Hartmut Möllring (CDU), Wirtschaftsminister des Bundeslandes, sieht den Sachverhalt ganz anders: "Das geht auf keinen Fall", sagte er. Bei einer indirekten Beteiligung von der Ostens sei ein Interessenkonflikt offensichtlich. Das Bundesland hatte sich über die Gesellschaft IGB im Jahr 2000 mit 4,1 Millionen Euro an Q-Cells beteiligt.
Dem Onlineportal der "Süddeutschen Zeitung" sagte von der Osten, dass die Millionenförderung aber nicht verschwunden sei. Vielmehr habe sie sich für die Beteiligungsgesellschaft als gutes Geschäft erwiesen. Denn die Anteile seien für "ein Mehrfaches" des ursprünglichen Kapitaleinsatzes verkauft worden.
Q-Cells, einst Weltmarktführer bei Solarzellen, ist mittlerweile an den südkoreanischen Konzern Hanwha verkauft. Vorausgegangen war eine Insolvenz im April 2012 nach langer Talfahrt.