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Steuerentlastungen: Millionen deutsche Angestellte bekommen im Juli mehr Geld


Steuerentlastungen
Millionen Angestellte bekommen im Juli mehr Geld

Von t-online, fls

Aktualisiert am 14.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Euro-Scheine (Symbolbild): Die Nettobezüge von Angestellten steigen.Vergrößern des Bildes
Euro-Scheine (Symbolbild): Die Nettobezüge von Angestellten steigen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Ab Juli gilt ein neues Gesetz zur Steuerentlastung. Damit steigen die Nettoeinkommen von Millionen Arbeitnehmern. Mit so viel Geld dürfen Sie rechnen.

9-Euro-Ticket, 300 Euro Energiegeld, Tankrabatt – angesichts der hohen Inflation hat die Bundesregierung zuletzt eine Reihe von viel diskutierten Entlastungsmaßnahmen beschlossen.

Was dabei fast unterging: Zusätzlich haben Finanzminister Christian Lindner (FDP) und die Ampelkoalition auch den Tarif für die Einkommenssteuer angepasst. Die Folge: mehr Netto vom Brutto, und zwar schon ab Juli. t-online erklärt, was es damit auf sich hat.

Was hat die Ampelkoalition bei der Steuer beschlossen?

SPD, Grüne und FDP haben eine Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrags sowie des Arbeitnehmerpauschbetrags beschlossen. Der Grundfreibetrag steigt von aktuell 9.984 Euro auf 10.347 Euro. Der Arbeitnehmerpauschbetrag, den Steuerzahler als Werbungskosten bei der Steuererklärung anrechnen lassen können, wird von 1.000 auf 1.200 Euro angehoben. Beide Änderungen gelten rückwirkend zum 1. Januar ab Juli.

Was heißt das für mich und mein Nettogehalt?

Durch die Anhebung des Grundfreibetrags müssen Angestellte weniger Steuern an den Fiskus abführen. Vom Bruttogehalt wird also weniger direkt abgezogen, es kommt mehr Geld auf dem Konto an.

Im Juli gilt das nach Einschätzung des Bundes der Steuerzahler sogar in doppelter Hinsicht: Da die Anpassung des Einkommensteuertarifs rückwirkend zum Jahresanfang in Kraft tritt, bekommen Millionen Arbeitnehmer voraussichtlich mit der Überweisung des Juli-Gehalts eine Art Rückzahlung der seitdem zu viel entrichteten Lohnsteuer.

Nach dieser wahrscheinlich etwas höheren Rückzahlung führt der Arbeitgeber Monat für Monat weniger Lohnsteuer ans Finanzamt ab. Die Summen variieren dabei je nach Höhe des Bruttolohns.

Wie viel Geld kriege ich?

Das hängt davon ab, wie viel Sie verdienen. Der Bund der Steuerzahler hat dafür drei Beispiele durchgerechnet, die jüngst der "Kölner Stadtanzeiger" zitiert hat:

  • Ein Single mit einem monatlichen Bruttolohn von 2.500 Euro zahlt demnach 124 Euro weniger Lohnsteuer pro Jahr. Im Juli dürfte sein Nettogehalt um 74 Euro steigen, ab August sollen pro Monat 10 Euro mehr auf dem Konto landen.
  • Ein Single, der monatlich 4.000 Euro brutto verdient, spart pro Jahr 136 Euro Lohnsteuer. Im Juli bekäme er 80 Euro mehr netto, danach wären es monatlich 11 Euro mehr.
  • Eine vierköpfige Familie, bei denen beide Elternteile 3.000 Euro brutto nach Hause bringen, würde jährlich 256 Euro Lohnsteuer sparen. Hier beliefe sich das gesamte Netto-Plus im Juli auf 150 Euro, ab August gäbe es für den gesamten Haushalt 21 Euro mehr aufs Konto.

Profitieren alle von der Steuerentlastung?

Nein, zumindest nicht sofort. Die Anpassung der Freibeträge machen sich zunächst nur bei Arbeitnehmern bemerkbar. Freiberufler und Rentner, die keine Lohnsteuer zahlen, können erst mit ihrer Steuererklärung für 2022, die sie im kommenden Jahr abgeben, von den höheren Freibeträgen profitieren. Grundsätzliche Voraussetzung für den Steuervorteil ist, dass das jährliche Bruttoeinkommen oberhalb der Freigrenzen liegt.

Verwendete Quellen
  • "Kölner Stadtanzeiger": "Warum Angestellte im Juli mehr Gehalt bekommen"
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