Ärger über Medienrummel Seehofer will Hoeneß' Privatsphäre sichern
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat am Dienstag angeordnet, dass die Justiz die Türen der JVA Landsberg künftig für die Medien verschlossen hält. Nach der Verurteilung des ehemaligen Bayern Präsidenten Uli Hoeneß war das Medieninteresse an dem Gefängnis immens. Hoeneß solle aber wie jeder andere Häftling behandelt werden, ohne dass die Justiz die Haftbedingungen groß in der Öffentlichkeit ausbreite. Das Gefängnis hatte zuvor einen Medien-Tag veranstaltet und detaillierte Einblicke in den Alltag der Gefangenen gegeben.
"Er hat das gleiche Anrecht auf Privatsphäre, und das soll auch sichergestellt werden", sagte die stellvertretende Regierungschefin Ilse Aigner (CSU) nach einer Kabinettssitzung. "Es war die Bitte des Ministerpräsidenten, dass staatliche Stellen künftig nicht mehr nicht dazu beitragen, dass hier Tür und Tor geöffnet werden."
Großes Medieninteresse an JVA Landsberg
Die JVA Landesberg hatte am Montag die Tore für gut 150 Journalisten geöffnet und detailreiche Einblicke in den Tagesablauf vom Frühstück bis zum sogenannten Generaleinschluss gegeben. Auch die acht Quadratmeter großen Zellen durften die Medienvertreter besichtigen und fotografieren. Nachdem Seehofer das Thema in der Kabinettssitzung angesprochen hatte, erläuterte Justizminister Winfried Bausback (CSU) nach Teilnehmerangaben, dass das Medieninteresse sehr groß war. Seehofer machte deutlich, dass er keine Wiederholung wünsche.
Der wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilte Uli Hoeneß muss schon bald seine Haft in der Justizvollzugsanstalt antreten.