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Buchwert einfach erklärt: Definition, Berechnung, Bedeutung


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Buchwert
Diese Kennziffer spielt bei Insolvenzen eine Rolle


Aktualisiert am 23.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Geschäft schließt (Symbolbild): Mit dem Buchwert kann man den Wert eines Unternehmens einschätzen.Vergrößern des Bildes
Geschäft schließt (Symbolbild): Mit dem Buchwert kann man den Wert eines Unternehmens einschätzen. (Quelle: machdas/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wer wissen will, wie viel ein Unternehmen wert wäre, wenn man es auflösen müsste, schaut sich den sogenannten Buchwert an. Wie man ihn berechnet.

Maschinen, Produktionsstätten, Büroausstattung – all das kann im Besitz einer Firma sein und zahlt auf ihren gesamten Wert ein. Allerdings ist noch mehr vonnöten, um zu wissen, für wie viel Geld man ein Unternehmen verkaufen könnte.

Dabei hilft der sogenannte Buchwert. Die Kennziffer ist auch für Anleger wichtig, die sich mit der Frage beschäftigen, ob eine Aktie gerade eher über- oder unterbewertet ist. Wir erklären, was der Buchwert genau ist, wie man ihn ermittelt und was ihn vom Zeitwert unterscheidet.

Was ist der Buchwert?

Der Buchwert ist eine wichtige Kennziffer in der Unternehmensbewertung. Er entspricht dem Eigenkapital einer Firma am Bilanzstichtag. Er enthält keine Verbindlichkeiten wie etwa Kreditforderungen, sondern beschreibt den Wert sämtlicher Geldeinlagen zuzüglich des Werts der Geräte, Immobilien oder der Büroausstattung in Firmenbesitz. Der Buchwert gibt also an, wie viel ein Unternehmen wert wäre, wenn man es auflösen oder verkaufen würde.

Alternativ sind auch die Begriffe Nettobuchwert und Bilanzwert gebräuchlich. Der Buchwert ändert sich mit der Zeit; diese Veränderung bezeichnet man entweder – je nach Entwicklung – als Buchgewinn oder Buchverlust. Für den Buchwert gibt es keine gesetzliche Definition, er wird im Handelsgesetzbuch (HGB) aber als bekannte Größe angesetzt.

Was bedeutet der Buchwert für Anleger?

Für Anleger ist der Buchwert hilfreich, wenn sie herausfinden wollen, ob eine Aktie derzeit überbewertet sein könnte. Dann können sie sich das sogenannte Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) anschauen, das den aktuellen Aktienkurs und den Buchwert des Unternehmens ins Verhältnis setzt. Ist das KBV niedrig, ist das ein Indiz für eine unterbewertete Aktie – und umgekehrt. Mehr zum KBV lesen Sie hier.

Wichtig: Der Buchwert ist für den Vergleich von Unternehmen aus verschiedenen Branchen nicht gut geeignet. Das liegt zum Beispiel daran, dass nicht alle Firmen teure Maschinen oder Produktionshallen für ihre Produkte benötigen – und folglich auch nicht in der Bilanz ausweisen.

Wie wird der Buchwert berechnet?

Vereinfacht gesagt handelt es sich beim Buchwert eines Unternehmens um die Differenz aus dem Gesamtvermögen und den Gesamtverbindlichkeiten einer Firma. Die Formel dazu lautet:

Buchwert = Geldeinlagen + Wert der Wirtschaftsgüter – Abschreibungen + Zuschreibungen

Der Wert der Wirtschaftsgüter ergibt sich aus den Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Er wird noch um Abschreibungen reduziert und um Zuschreibungen erhöht. Zuschreibungen sind nötig, wenn sich nach außerplanmäßigen Abschreibungen herausstellt, dass die Gründe, die zu den außerplanmäßigen Abschreibungen geführt haben, nicht mehr vorliegen.

Das wäre zum Beispiel der Fall bei einem Gebäude, bei dem sich erst nach dem Kauf herausgestellt, dass Sie es sanieren müssen (außerplanmäßige Abschreibung). Ist die Sanierung beendet, erhöht sich der Wert der Immobilie wieder, eine Zuschreibung wird nötig.

Was ist der Unterschied zum Zeitwert?

Im Gegensatz zum Buchwert, der eine rein rechnerischere Größe ist, spiegelt der Zeitwert den tatsächlichen Wert von Wirtschaftsgütern je nach aktueller Marktsituation wider. Buchwert und Zeitwert stimmen überein, wenn die Korrekturen des Buchwerts – etwa Abschreibungen – der tatsächlichen Wertentwicklung – etwa durch Verschleiß – entsprechen.

In der Regel unterscheiden sich Buch- und Zeitwert jedoch, weil zum Beispiel die Abschreibungen überhöht sind und der Buchwert dadurch niedriger ist als der Zeitwert – und umgekehrt. Wird ein zu niedrig bewertetes Wirtschaftsgut zu einem höheren Wert verkauft, entsteht ein Gewinn, der versteuert werden muss.

Stille Reserven: Manche Vermögenswerte tauchen nicht in der Bilanz. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Firmenwagen über fünf Jahre abgeschrieben wird und dann nur noch einen Buchwert von 1 Euro hat, in Wahrheit über noch für mehrere Tausend Euro verkauft werden könnte. So entstehen sogenannte Stille Reserven oder Stille Rücklagen. Das heißt, ein Unternehmen hat mehr Eigenkapital, als beim Blick in die Bilanz erkennbar ist.

Verwendete Quellen
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