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Bitcoin: So beeinflussen Donald Trump und Sachsen die Kryptowährung


Meinung
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Milliarden auf den Mark geworfen
Wie viel Schuld trägt Sachsen am Bitcoin-Kursrutsch?

MeinungEin Gastbeitrag von Daniel Saurenz

Aktualisiert am 15.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Bitcoin Illustration (Symbolbild): Die Kryptowährung Bitcoin fällt auf rund 20.000 US-Dollar.Vergrößern des Bildes
Bitcoin-Illustration (Symbolbild): Die Kryptowährung Bitcoin fällt im Sommer 2024 auf rund 52.000 Euro. (Quelle: Jakub Porzycki/imago-images-bilder)

Sachsen hat zuletzt Bitcoins auf den Markt geworfen. Aber sind wirklich deutsche Behörden schuld am deutlichen Rücksetzer im Krypto-Markt?

Jede Medaille hat zwei Seiten, und sei sie auch noch so kryptisch. Auf der einen Seite ist die Korrektur beim Bitcoin von 67.000 Euro auf nur noch 52.000 Euro Anfang Juli deutlich, und man würde am Aktienmarkt bei einer Korrektur von mehr als zwanzig Prozent schon von einem Bärenmarkt sprechen.

"Der Kryptosektor hat ein wenig eigene Gesetze", findet Vanyo Walter vom Broker RoboMarkets. "Kursen von 70.000 Dollar im Frühjahr, nachdem im Januar noch 40.000 Dollar zu Buche gestanden hatten, folgte ein Rücksetzer Richtung 50.000 – im volatilen Bitcoin ist dies völlig normal", so der Experte. Was durchaus bemerkenswert ist, ist vielmehr der Rücklauf, während Technologie-Titel weiter klettern und klettern.

Steigt Fett, steigt Butter eben nicht mehr

Steigt der Risikoappetit, steigt der Nasdaq, steigt auch der Bitcoin. "Fällt Fett, fällt Butter und umgekehrt", lautet eine alte Börsenweisheit, so Stefan Riße von Acatis. Mit diesem vermeintlich einfachen Wirkungszusammenhang ließ sich in den vergangenen Jahren viel Geld verdienen. Doch seit einigen Wochen scheint die Kryptowährung ein Eigenleben zu führen und kann mit den Tech-Werten nicht mehr mithalten.

Satte 25 Prozent Verlust seit dem Rekordhoch sind schmerzhaft für diejenigen, die bei Kursen um 70.000 Dollar auf die letzte Meile bis zur 100.000er-Marke gewettet haben. Andererseits könnte sich das nun ermäßigte Kursniveau auch als gute Nachkaufgelegenheit erweisen.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Alle Gastbeiträge von Daniel Saurenz lesen Sie hier.

Neue Bitcoins für acht Milliarden Dollar

Die Gründe für den jüngsten Rückgang ändern zumindest nichts an der grundsätzlichen Story. So sollen die Gläubiger der 2014 insolvent gegangenen Handelsplattform Mt.Gox bald Zugriff auf die Insolvenzmasse erhalten. "Berichten zufolge könnten so rund 140.000 Bitcoins im Gegenwert von rund acht Milliarden Dollar auf den Markt kommen, sofern die Gläubiger ihre hohen Buchgewinne auch tatsächlich realisieren", so Experte Walter.

Das Thema ist seit Jahren ein Dauerbrenner und dürfte sich daher eher positiv auswirken, wenn endlich ein Schlussstrich gezogen wird. "Als längerfristiger Belastungsfaktor sind dagegen mögliche Verkäufe der Regierungen zu sehen, die immerhin rund 600.000 Münzen im Wert von gut 30 Milliarden US-Dollar halten", so Franz-Georg Wenner von IndexRadar. Der Verkauf könnte eine verlockende Vorstellung in Zeiten klammer Kassen sein.

Trump als Zugpferd

Und auch der US-Wahlkampf wird gerne als Belastungsfaktor angeführt. Während Trump offen gegenüber digitalen Währungen ist und Bitcoin für den Wahlkampf akzeptiert, ist man im Lager der Demokraten deutlich zurückhaltender. Ein neuer Kandidat könnte Trumps Siegchancen wieder schmälern und möglicherweise einen noch härteren Kurs gegen Bitcoin fahren. Der wurde in den letzten Jahren mehrfach totgesagt, fast immer überwogen die Risiken. Wer hier einsteigt, muss starke Schwankungen aushalten können.

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Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold
Zum Umfeld von Kryptowährungen gehören auch IT- und Tech-Unternehmen, weil sie direkt oder indirekt bei Kryptowährungen involviert sind. Tech-Aktien und Kryptowährungen entwickeln sich häufig ähnlich.
Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Steigende Kurse bei Aktien von nachhaltig arbeitenden IT-Unternehmen
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: 0,18 % p.a.
Eine Alternative für risikobereite Anleger, die in Kryptowährungen investieren, sind Aktien. Eine Möglichkeit in diese Risikoklasse zu investieren, sind globale Aktien wie sie im MSCI World zusammengefasst sind. Der Schwerpunkt in diesem vielbeachteten Index sind US-Aktien.
Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger
In welcher Marktsituation geeignet?Steigende Aktienkurse weltweit
Risikoklasse: Mittel
Laufende Gebühren: 0,12 % p.a.

Final haben die Sachsen die Kursdelle beim Bitcoin womöglich etwas ausgeweitet, der alleinige Verursacher des Rücklaufs waren sie nicht. Vor dem Hintergrund der 230-Prozent-Rallye seit Anfang Januar 2023 ist der jüngste Rücksetzer kaum der Rede wert und daher eher als Chance zu sehen. Wer mutig ist, hat in Indexpapieren des Emittenten DZ Bank eine gute Möglichkeit mitzumischen.

Gehebelt ist in Deutschland Vontobel ganz vorn dabei, doch Vorsicht: Beim Bitcoin sollte man bei Hebeln noch mehr Vorsicht walten lassen als ohnehin schon. Da kann es auch eine WKN sein wie die VM3Y87, die zweifach den Bitcoin hebelt und eine K.-o.-Barriere bei 34.500 Dollar aufweist. Das lässt dann doch Luft zum Atmen.

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  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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