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Aktien Frankfurt Schluss: Omikron raubt Anlegern die Nerven


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Aktien Frankfurt Schluss: Omikron raubt Anlegern die Nerven

Von dpa-afx
30.11.2021Lesedauer: 3 Min.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die neue Corona-Variante Omikron hat den Aktienmarkt fest im Griff. Im frühen Handel am Dienstag geriet der Leitindex Dax erneut unter die Räder und drohte erstmals seit Anfang Oktober unter die runde Marke von 15 000 Punkten zu fallen. Am Nachmittag grenzte der Dax die Verluste etwas ein. Zum Handelsschluss stand für den Dax ein Minus von 1,18 Prozent auf 15 100,13 Zähler zu Buche. Damit hat der Index in den vergangenen sechs Sitzungen gut 1000 Punkte eingebüßt. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel hielt sich am Dienstag mit minus 0,47 Prozent auf 33 890,75 Punkte besser.

"Die Omikron-Variante ist bereits in vielen Ländern vorzufinden. Vieles ist Stand heute noch unklar, insbesondere bezüglich der Schwere der von ihr ausgelösten Erkrankungen", schrieb Analyst Thomas Meißner von der Landesbank LBBW. Es gebe daher viele Szenarien ihrer Auswirkungen. "Die Unsicherheit ist hoch". Ein ausgesprochen negatives Szenario preisten die Finanzmärkte gegenwärtig aber noch nicht ein.

Ausgelöst hatte die Aktienverkäufe ein Interview des Moderna -Chefs Stephane Bancel mit der "Financial Times". Bestehende Impfstoffe dürften mit der Omikron-Variante ihre Probleme haben, sagte Bancel. Es werde wohl länger dauern, bis angepasste Vakzine in ausreichendem Umfang hergestellt werden können. Das setzte am Dienstag auch die Kurse von Impfstoffherstellern wie Moderna und Biontech unter Druck.

In der letzten Handelsstunde belasteten zudem Aussagen des Fed-Chefs Jerome Powell die Börsen. Die US-Notenbank steuert demnach offenbar auf eine schnellere Rückführung ihrer immensen Wertpapierkäufe zu. Zudem deutete Powell an, dass die hohe Inflation in den USA möglicherweise doch kein nur vorübergehendes Phänomen sein könnte.

Im Dax waren die Aktien von Hellofresh mit minus 5,4 Prozent der größte Verlierer. Allerdings hatte der Kurs des Versenders von Kochboxen in den vergangenen Wochen von der vierten Infektionswelle stark profitiert. Papiere der Pandemie-Profiteure aus der Gesundheitsbranche wurden hingegen gekauft, allen voran die des Laborausrüsters Sartorius. Sie stiegen auf ein Rekordhoch und notierten zum Handelsschluss noch 4,7 Prozent im Plus.

Im Nebenwerteindex SDax kam den Papieren der Shop Apotheke mit plus 3,2 Prozent eine Kaufempfehlung der Investmentbank Credit Suisse zugute. Eine positive Studie der Privatbank Hauck & Aufhäuser zum IT-Dienstleister Cancom verhalf der Aktie zu einem Rekordhoch. Sie gingen letztlich mit plus 2,8 Prozent aus dem Handel.

Der wegen Vorwürfen einer Investorengruppe unter Druck stehende Immobilienkonzern Adler Group sieht sich zwar auf Kurs zu seinen im Sommer angehobenen Jahreszielen. Neues zu den Vorwürfen des Leerverkäufers Fraser Perring gab es nicht. Das erhöhte an der Börse die Verunsicherung. Adler-Aktien brachen um mehr als ein Fünftel ein auf ein Rekordtief.

Europaweit setzten die Börsen die Talfahrt fort. Der EuroStoxx 50 verlor 1,13 Prozent auf 4063,06 Punkte. An den Börsen in Paris und London waren die Verluste etwas geringer. In den USA lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa mit 1,8 Prozent im Minus.

Der Euro geriet nach den Aussagen von Fed-Chef Powell unter Druck. Am Abend kostete die Gemeinschaftswährung 1,1280 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1363 Dollar festgesetzt.

Am deutschen Anleihemarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,42 Prozent am Vortag auf minus 0,46 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,18 Prozent auf 145,58 Punkte. Der Bund-Future gewann am Abend 0,25 Prozent auf 172,36 Zähler./bek/mis
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

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