In der Corona-Krise Nothilfe-Anträge von Studenten werden oft abgelehnt
Berlin (dpa) - Viele Studenten, die Corona-Nothilfen beantragt haben, bekommen die finanzielle Unterstützung nicht. Das geht aus einer Antwort des Bundesbildungsministeriums auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Jens Brandenburg hervor.
Demnach wurden im Juni insgesamt rund 82.000 Anträge auf sogenannte Überbrückungshilfe gestellt. Davon seien Stand 15. Juli knapp 65.000 von den Studentenwerken bearbeitet worden, mit rund 32.500 Zusagen und 26.000 abgelehnten Anträgen. Die Zahlen seien eine Momentaufnahme, da die Bearbeitung der Anträge für Juni noch nicht abgeschlossen sei, hieß es weiter.
Studenten in Not können seit Juni über einezentrale Webseiteeinen Antrag auf Finanzhilfen stellen. Je nach Kontostand des Betroffenen kann es 100 bis 500 Euro pro Monat geben. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden. Nachgewiesen werden muss, dass bestimmte Einkünfte - zum Beispiel durch einen Job im Restaurant - seit dem Frühjahr auf dem Konto nicht mehr eingegangen sind. Gezahlt wird der Zuschuss für maximal drei Monate (Juni, Juli, August). Der Antrag muss jeden Monat neu gestellt werden.
"Die hohe Ablehnungsquote zeigt, wie intransparent die Förderansprüche offensichtlich sind", sagte Brandenburg. Die Bundesregierung müsse jetzt sicherstellen, dass wirklich alle Studierenden in Not auf ihre Hilfe zugreifen könnten. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) erklärte in Berlin, man sei dabei, mit den zuständigen Studentenwerken zu klären, woran es liege.
Neben der Nothilfe gibt es für Betroffene auch Studienkredite bei der staatlichen Förderbank KfW, die vorübergehend zinsfrei gestellt werden.