Für Klima und Geldbeutel So klappt es mit mehr Homeoffice-Tagen
Leipzig (dpa/tmn) - Auch nach Ende der Homeofficepflicht wollen viele Beschäftigte gerne an einigen Tagen pro Woche von zu Hause aus arbeiten. Nicht zuletzt, um Geld zu sparen und dem Klima etwas Gutes zu tun. Doch wie lässt sich die Führungskraft davon überzeugen?
Am besten setzen Beschäftigte auf jobbezogene Argumente, rät Hannes Zacher, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Leipzig.
Misstrauen vorbeugen und Ziele vereinbaren
Denn nicht alle Vorgesetzten sind vom Homeoffice überzeugt. Sie befürchten etwa, dass die Beschäftigten dort schlechter erreichbar sind, ihre Leistungen sinken oder Teams zerfallen.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten auf solche Bedenken ihres Arbeitgebers eingehen und diese möglichst von sich aus entkräften, empfiehlt Hannes Zacher. Hilfreich können hier Vereinbarungen über bestimmte Ziele sein, die Beschäftigte innerhalb einer festgelegten Zeit erreichen müssen.
Wissenschaftliche Studien heranziehen
Auch zeitweises Arbeiten im Homeoffice auf Probe ist eine Möglichkeit, zögernde Chefinnen und Chefs zu überzeugen. "Die Argumente sollten in jedem Fall einen Bezug zur Arbeit haben und nicht die möglicherweise vorhandenen Bedenken von Vorgesetzten verstärken", so der Organisationspsychologe.
Auf ein bequemeres Arbeiten von zu Hause hinzuweisen, dürfte etwa kaum eine Führungskraft umstimmen - im Gegenteil. Besser: Auf wissenschaftliche Studien verweisen. Sie zeigen, dass die Produktivität im Homeoffice nicht ab-, sondern eher zunimmt.
Klimaschutzgründe nicht zuerst nennen
Dazu gehört es, die passenden Aufgaben für die Tage im Homeoffice einplanen. Beschäftigte können Vorgesetzten beispielsweise anbieten, künftig Berichte, die viel Konzentration erfordern, zu Hause zu schreiben. Und wenn der Austausch mit dem Team notwendig ist, ins Büro zu kommen.
Wer durch wegfallende Arbeitswege dem Klima und dem eigenen Geldbeutel etwas Gutes tun möchte, kann dieses Argument ebenfalls im Gespräch anbringen. Es sollte allerdings nicht unbedingt an erster Stelle stehen.