Studie Schul- und Kita-Schließungen führen zu Arbeitsausfall
Frankfurt/Main (dpa) - Corona lässt die Arbeitszeit schrumpfen: Das geht aus einer Studie der Universitäten Frankfurt, Bonn und Mannheim hervor. "Der Wegfall der Kinderbetreuung während der Corona-Krise hat signifikante Effekte auf das Arbeitsangebot", berichtet die Goethe-Universität.
Prof. Nicola Fuchs-Schündeln, Professorin für Makroökonomie und Entwicklung an der Goethe-Universität, Prof. Moritz Kuhn (Bonn) und Prof. Michèle Tertilt (Mannheim) haben die Folgen mangelnder Betreuungsangebote für Kinder und deren Auswirkungen auf die Arbeitszeit berufstätiger Eltern untersucht.
Das Ergebnis: Der Anteil der Eltern, die von geschlossenen Schulen und Kindergärten betroffen ist, ist doppelt so hoch wie die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Deutschland (im April 5,8 Prozent).
Selbst wenn man berücksichtige, dass ältere Geschwister oder ein nicht arbeitender Elternteil die Betreuung übernehme, seien immer noch 21 Prozent der Erwerbstätigen von geschlossenen Schulen und Kitas betroffen. Müsse ein Elternteil zu Hause bleiben, würden den Arbeitgebern rund elf Prozent der Erwerbstätigen fehlen. Berücksichtige man reduzierte Arbeitszeiten, blieben es immer noch 8,4 Prozent. Das entspreche dem achtfachen kurzarbeiterbedingten Stundenausfall während der Finanzkrise 2009.