Große Razzia Ermittler durchsuchen Gebäude von Immobilienkonzern
Die Adler Group soll Bilanzen gefälscht haben, so lautet der Vorwurf. Nun gab es mehrere Razzien – auch in Deutschland.
Bei einem internationalen Großeinsatz haben Ermittler im Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen gegen den Immobilienkonzern Adler Group in Deutschland und sechs weiteren europäischen Staaten insgesamt 21 Gebäude durchsucht. Es habe Razzien in Berlin, Düsseldorf, Köln und Erftstadt sowie in Österreich, den Niederlanden, Portugal, Monaco, Luxemburg und Großbritannien gegeben, erklärte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Mittwoch.
Demnach wurden Geschäftsgebäude, Wohnungen und eine Rechtsanwaltskanzlei durchsucht. Alleine von der Staatsanwaltschaft und dem Bundeskriminalamt seien 175 Beamte im Einsatz gewesen.
"Wir bestätigen die heutige Untersuchung", erklärte das in Luxemburg ansässige Unternehmen. Die Ermittlungen beziehen sich demnach auf "Geschäftsvorfälle" in den Jahren 2019 und 2020, die Adler Group kooperiere mit den Behörden. "Die Ermittlungen richten sich ausdrücklich nicht gegen die Mitglieder des Verwaltungsrats der Adler Group", fügte das Unternehmen hinzu.
Aktie sackte am Mittwoch weiter ab
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft richten sich die Vorwürfe gegen "deutsche, österreichische und englische Staatsangehörige im Alter zwischen 38 und 66 Jahren". Sie sollen als Vorstände "des in Berlin geschäftsansässigen Immobilienkonzerns" die Bilanzen gefälscht oder dazu Beihilfe geleistet haben.
Außerdem sollen Beraterverträge ohne Gegenleistung abgeschlossen worden sein, wie die Staatsanwaltschaft weiter ausführte. "Es besteht weiterhin der Verdacht, dass die Beschuldigten Gefälligkeitsangebote bzw. Scheingeschäfte tätigten, um Preise für Projekte in die Höhe zu treiben."
Der Immobilienkonzern Adler Group befindet sich seit mehreren Jahren wegen schwerer Vorwürfe des Bilanzbetrugs in Schwierigkeiten. Die Aktie ist seitdem um mehr als 95 Prozent abgestürzt und sackte am Mittwoch weiter ab. Die Durchsuchungen gehen auf eine von der Bankenaufsicht Bafin gestellte Strafanzeige vom April 2022 zurück.
- Nachrichtenagentur AFP