Repräsentative Umfrage Vertrauen in die Rentenversicherung wächst
Die Renten in Deutschland steigen zum 1. Juli stark an. Darüber kann sich wohl auch die Rentenversicherung freuen – die einen deutlichen Vertrauenszuwachs verzeichnet.
Ist die Rente wirklich sicher? Exakt beantworten lässt sich diese Frage angesichts der mannigfaltigen Herausforderungen, vor denen das Umlagesystem der gesetzlichen Rente steht, kaum.
Fest steht derweil: Obwohl das so ist, wächst das Vertrauen der Deutschen in die Deutsche Rentenversicherung (DRV). In einer repräsentativen Umfrage, die die DRV selbst in Auftrag gegeben hat, sagten 73 Prozent der Befragten unlängst, der Rentenversicherung zu vertrauen. 2020 fiel der Wert mit 70 Prozent noch geringer aus.
Überdurchschnittlich fiel der Vertrauenszuwachs demnach in der Gruppe der Jüngeren aus. Unter den Befragten im Alter von 16 bis 34 Jahren gab es einen Anstieg von 64 auf 68 Prozent. Die Befragung hat das Institut FACIT durchgeführt. Die Zahlen lagen t-online exklusiv vor.
Renten steigen dieses Jahr kräftig
"In Zeiten, in denen Inflation und Rezessionsbefürchtungen für viel Unsicherheit unter den Bürgerinnen und Bürgern führen, erweist sich das System der gesetzlichen Rentenversicherung offenkundig als Stabilitätsanker", kommentierte Uwe Hildebrandt, alternierender Vorsitzender der Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund, die Erhebung anlässlich der Sitzung dieses Gremiums am Donnerstag in Lübeck-Travemünde.
Einen weiteren Grund für den gewachsenen Zuspruch für die DRV sieht er darin, dass die Renten dieses Jahr stark gestiegen sind. Ab 1. Juli bekommen die rund 21 Millionen Rentner in Deutschland deutlich mehr Geld: 4,39 Prozent mehr im Westen und 5,86 Prozent mehr im Osten.
"Die Rentenerhöhungen in den Jahren 2022 und 2023, die vergleichsweise hoch ausfallen, werden sicherlich auch zu dem Ergebnis beigetragen haben", so Hildebrandt.
Das Umlagesystem steht unter Druck
Die gesetzliche Rente steht nach einhelliger Ansicht zahlreicher Experten und Ökonomen vor erheblichen Schwierigkeiten. In den kommenden Jahren droht das Umlagesystem, in dem Arbeitnehmer durch ihre Rentenbeiträge die Rentenbezüge der Älteren finanzieren, ins Wanken zu geraten.
Grund dafür ist der demografische Wandel. Schon 2030 kommen auf einen Beitragszahler statt wie heute knapp 2,1 Rentenbezieher 1,7 Menschen mit Anspruch auf eine gesetzliche Rente. 2050 könnten es nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sogar nur noch 1,5 sein. Zum Vergleich: Im Jahr 1992 waren es noch 2,7.
Die Folge: Soll das Rentenniveau, das die Rentenhöhe ins Verhältnis setzt zum durchschnittlichen Arbeitslohn, stabil bleiben, müssten die Rentenbeiträge steigen – oder deutlich mehr Menschen in die gesetzliche Rente einzahlen, zum Beispiel Zuwanderer, die einen sozialversicherungspflichtigen Job in Deutschland antreten.
- Repräsentative Umfrage der DRV
- IW Köln: Zahl der Rentner pro Beitragszahler