Forderung der IG Metall Wirtschaftsweise hält Vier-Tage-Woche-Idee für erfolgversprechend
Für eine kürzere Arbeitszeit bei gleichem Lohn sieht Veronika Grimm in der Stahlindustrie gute Chancen. Grund dafür ist auch der Fachkräftemangel.
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hält es für möglich, dass die IG Metall mit ihrer Forderung nach einer Vier-Tage-Woche in der Stahlindustrie Erfolg hat. Wegen des allgemeinen Mangels an Arbeitskräften seien die Arbeitnehmer derzeit in einer starken Verhandlungsposition, sagte Grimm am Donnerstag dem TV-Sender Welt. "Das kann dazu führen, dass man eine Vier-Tage-Woche durchsetzen kann."
Die IG Metall will nach Angaben ihres Verhandlungsführers für die nordwestdeutsche Stahlindustrie, Knut Giesler, bei den im November beginnenden Tarifverhandlungen für eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich einstehen. Konkret soll dies durch die Senkung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 32 Stunden und eine Umstellung der Dienst- und Schichtpläne geschehen.
Laut Giesler will sich die Gewerkschaft unabhängig von dieser Forderung auch für mehr Lohn einsetzen. Wirtschaftswissenschaftlerin Grimm gab jedoch zu bedenken, dass sich die Arbeitnehmervertreter bei Lohnforderungen dann einschränken müssten. Angesichts der Inflation sei es daher fraglich, dass dies die richtige Strategie für die Tarifverhandlungen sei.
- Nachrichtenagentur AFP