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2,37 Billionen Euro: Deutsche Staatsschulden steigen auf Rekordhoch


28.000 Euro pro Person
Deutsche Staatsschulden steigen auf Rekordhoch

Von dpa, afp, reuters, cha

29.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Fußgänger an einer Kreuzung in Köln: Die Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland betrug Ende 2022 28.155 Euro.Vergrößern des Bildes
Passanten und Passantinnen an einer Kreuzung in Köln: Die Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland betrug Ende 2022 28.155 Euro. (Quelle: Christoph Hardt/Future Image /imago-images-bilder)
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Die Schulden des öffentlichen Gesamthaushalts in Deutschland erreichten Ende 2022 einen neuen Höchststand. Zwei Faktoren hatten darauf besonders Einfluss.

Die hohen Kosten im Kampf gegen die Corona-Pandemie und die Energiekrise haben die deutschen Staatsschulden auf ein Rekordhoch getrieben. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte, waren Bund, Länder und Gemeinden sowie die Sozialversicherung Ende 2022 mit rund 2,37 Billionen Euro verschuldet.

Die Schulden lagen damit zwei Prozent höher als am Jahresende 2021 und erreichten einen neuen Höchstwert, so die Wiesbadener Statistiker. Pro Kopf entsprach das einer Verschuldung von 28.155 Euro.

Die Schulden des Bundes stiegen zum Jahresende 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 4,6 Prozent. Ein Großteil des Schuldenanstiegs betraf den sogenannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds, der die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auffangen und seit 2022 die Folgen der Energiekrise abfedern soll. Das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für die Bundeswehr wurde noch nicht in Anspruch genommen.

Bundesländer senken Schulden

Die Länder konnten ihre Schulden hingegen um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr senken. Das einzige Bundesland, in dem die Schulden stiegen, war Sachsen-Anhalt. Die Schulden der Gemeinden erhöhten sich zum Jahresende 2022 um 4,4 Prozent.

Berücksichtigt werden in der am Mittwoch veröffentlichten Statistik nur Verbindlichkeiten gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich, also etwa Banken sowie private Unternehmen im In- und Ausland. Experten sehen in den wachsenden Verbindlichkeiten angesichts der höheren Kreditkosten ein Problem.

"Die Schuldenlast führt bei den gestiegenen Zinsen dazu, dass Zinszahlungen im jährlichen Haushalt einen immer größeren Anteil einnehmen werden und damit das Geld fehlt für 'sinnvolle' Ausgaben oder Investitionen", sagte ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Die Schuldenquote in Deutschland sei zwar verglichen mit den meisten anderen Euro-Staaten gering. "Wir können es uns also noch leisten", sagte Brzeski. Allerdings sei der Anstieg ein deutliches Zeichen, dass auch Sondervermögen kein Vermögen sei, sondern zusätzliche Schulden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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