Lufthansa-Tochter Piloten von Eurowings streiken am Donnerstag
Die Gewerkschaft Cockpit verhandelte mit Eurowings über einen neuen Tarifvertrag für die Piloten. Die Gespräche scheiterten nun – das soll Konsequenzen haben.
Im Streit über die Arbeitsbedingungen bei Eurowings hat die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit zu einem ganztägigen Streik bei der Lufthansa-Tochter am Donnerstag aufgerufen. Die Verhandlungen über den Manteltarifvertrag bei Eurowings seien gescheitert, teilte die VC am Dienstag mit. "Zehn Verhandlungsrunden, davon zwei nach dem eindeutigen Signal der Urabstimmung, haben zu keiner nennenswerten Annäherung geführt."
Eine zentrale Forderung sei die Entlastung der Mitarbeiter beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten sowie die Erhöhung der Ruhezeiten gewesen. Die Arbeitsbelastung sei erheblich gestiegen, erklärte die Gewerkschaft. "Der Arbeitgeber schöpft regelmäßig die Einsatzzeit der Kolleginnen und Kollegen bis zum zulässigen Maximum aus, das kann kein Dauerzustand sein."
Man bedauere die Einschränkungen für die Fluggäste. Doch aufgrund des mangelnden Entgegenkommens des Managements bleibe derzeit nur die Option, den Forderungen mit einem Arbeitskampf Nachdruck zu verleihen. "Wir sind offen für Gespräche darüber, wie wir langfristig zumutbare Arbeitszeiten für die Mitarbeiter bei Eurowings erreichen können", sagte Marcel Gröls, Vorsitzender Tarif der Vereinigung Cockpit. Bisher sei es aber nicht möglich, sich mit dem Arbeitgeber auf einen gemeinsamen Weg zu verständigen. "Es reicht nicht, am Verhandlungstisch zu sitzen – man muss auch Lösungswillen mitbringen und Gegenforderungen nicht als Angebot präsentieren."
Eurowings kritisiert Forderungen als maßlos
Eurowings kritisierte den angekündigten Streik als unverhältnismäßig und unverantwortlich. Eurowings-Personalchef Kai Duve sagte, die Gewerkschaft fordere trotz zweier in den kommenden vier Monaten anstehender Gehaltserhöhungen von deutlich mehr als zehn Prozent 14 zusätzliche freie Tage im Jahr sowie eine Senkung der maximalen Wochenarbeitszeit um fünf Stunden. "Das ist in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkostenrechnung fürchten, nicht nur maßlos. Die Forderungen würden auch 20 Prozent unserer Flüge unmöglich machen und damit die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und seiner Mitarbeitenden gefährden", stellte der Manager fest.
Zunächst war nicht bekannt, wie viele Flüge von dem Ausstand betroffen sind. Bestreikt werde der Flugbetrieb von Eurowings Deutschland, aber nicht jener von Eurowings Europe, teilte ein Sprecher der VC mit.
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters