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Importe aus Russland gehen zurück – trotzdem zahlt Deutschland Putin mehr


Handel mit Russland
Mehr Geld für Putin trotz halbierter Importe

Von reuters
Aktualisiert am 12.09.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 168550591Vergrößern des Bildes
Containerschiffe am Hamburger Hafen: Deutschland importiert weniger Waren aus Russland. (Quelle: IMAGO/Rainer Keuenhof)

Deutschland hat im Juli deutlich weniger aus Russland importiert. Bei den wichtigsten Einfuhrgütern Erdöl und Erdgas waren die Preise deutlich gestiegen.

Deutschland hat im Juli seine Warenimporte aus Russland zwar fast halbiert, dafür aber trotzdem mehr Geld bezahlt. Mengenmäßig sanken die Einfuhren um 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

Wertmäßig stiegen sie dagegen um 10,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. "Die Steigerungen bei den Importen sind hauptsächlich auf die gestiegenen Preise – vor allem im Energiebereich – zurückzuführen", erklärten die Statistiker die gegenläufige Entwicklung.

Wichtigste Einfuhrgüter aus Russland waren den Angaben zufolge Erdöl und Erdgas mit einem wertmäßigen Anstieg von 1,6 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Besonders die Gaspreise sind in die Höhe geschossen, weil Russland immer wieder Lieferungen drosselt oder aussetzt. Auch bei Kokerei- und Mineralölerzeugnissen (+72,5 Prozent auf 0,5 Milliarden Euro) sowie Kohle (+108,5 Prozent auf 0,3 Milliarden Euro) gab es ein Plus.

Stimmung bei Unternehmen getrübt

Die westlichen Staaten haben wegen der am 24. Februar begonnenen russischen Invasion in die Ukraine scharfe Sanktionen verhängt. Dadurch sanken die deutschen Exporte nach Russland im Juli um 56,8 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro.

Dagegen wuchsen die Ausfuhren in das wichtigste Zielland deutscher Exporte, die USA, um 14,6 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro. Auch in die Nachbarstaaten Frankreich (+12,7 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro) und die Niederlande (+12,0 auf 9,2 Milliarden Euro) wurde deutlich mehr verkauft.

Allerdings stehen die deutschen Exporteure wegen der weltweiten Konjunkturabkühlung vor schwierigen Zeiten. Die Stimmung unter ihnen hat sich im August bereits den dritten Monat in Folge eingetrübt, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Umfrage unter 2.300 Unternehmen herausfand. "Die Unternehmen erwarten keine dynamische Entwicklung ihrer Exporte", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest diese Entwicklung. "Die hohen Gaspreise und ein schwaches weltwirtschaftliches Umfeld belasten den Ausblick."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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