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IWF senkt globale Wachstumsprognose für 2022 – Deutschland stark betroffen


Deutschland besonders betroffen
IWF senkt globale Wachstumsprognose für 2022

Von afp
Aktualisiert am 26.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Hamburger Hafen (Symbolbild): Das weltweite Wirtschaftswachstum nimmt laut IWF-Prognose ab.Vergrößern des Bildes
Hamburger Hafen (Symbolbild): Das weltweite Wirtschaftswachstum nimmt laut IWF-Prognose ab. (Quelle: IMAGO/Chris Emil Janssen)

Der IWF rechnet nur noch mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent. Chefökonom Gourinchas warnt vor der nächsten Rezession.

Die schleppende wirtschaftliche Entwicklung in China und den USA führt nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu einem weltweit langsameren Wirtschaftswachstum. Der IWF senkte seine globale Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 3,2 Prozent, wie die Organisation am Dienstag in Washington bekanntgab. Im April hatte der IWF noch mit einem Weltwirtschaftswachstum von 3,6 Prozent gerechnet. Die wirtschaftlichen Aussichten könnten sich weiter eintrüben, warnte der IWF.

Auch die Wachstumsprognose für Deutschland senkte der IWF deutlich ab. Er rechnete für das laufende Jahr nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent – im April hatte er noch 2,1 Prozent vorhergesagt. Auch für das kommende Jahr senkte der Währungsfonds seine Prognose für Deutschland im Vergleich zu April deutlich um 1,9 Prozentpunkte auf jetzt 0,8 Prozent ab.

"Verschiedene Schocks haben die Weltwirtschaft getroffen, die bereits durch die Auswirkungen der Pandemie geschwächt war", erklärte der IWF. Vor allem der Krieg in der Ukraine belaste das Wachstum. Der russische Angriff auf das Nachbarland habe zu hohen Energie- und Nahrungsmittelpreisen geführt und so die Inflation nach oben getrieben.

Gas-Lieferstopp hätte harte Auswirkungen

Viele der Risiken, vor denen der IWF bereits im April gewarnt hatte, hätten sich konkretisiert, schrieb dessen Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas in einem ergänzenden Blogartikel. Die Welt könne sich bald "am Rande einer globalen Rezession befinden, nur zwei Jahre nach der Letzten", warnte er.

Die abgesenkte Wachstumsprognose spiegle das langsamere Wachstum in den drei größten Volkswirtschaften wider: den USA, China und der Eurozone. Dies habe "ernsthafte Auswirkungen" auf die Weltwirtschaft, betonte der Experte.

Auch die Aussichten für das kommende Jahr trübten sich laut IWF massiv ein: So korrigierte der Währungsfonds seine globale Wachstumsprognose für 2023 um 0,7 Punkte auf 2,9 Prozent nach unten. Grund dafür sei insbesondere die hohe Inflation. Diese könne sogar noch weiter steigen, sollte es zu einem kompletten Lieferstopp von russischem Gas kommen, warnte die Organisation.

Der Kampf gegen die Inflation könne sich indes als "teurer erweisen als erwartet", warnte der IWF weiter. Das Risiko einer Rezession sei im kommenden Jahr besonders hoch. Insbesondere hoch verschuldete Staaten würden zudem durch die weltweit steigenden Leitzinsen zusätzlich belastet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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