Videoauswertung beweist Einschlag in Asteroid zeigt große Wirkung
Die Kollision eines Nasa-Satelliten mit einem Asteroiden hat einen großen Effekt entfaltet. Auf einem Video ist eine Wolke aus Trümmerteilen und Staub zu sehen.
Die erste absichtlich herbeigeführte Kollision eines Raumfahrzeugs mit einem Asteroiden zeigt laut einem ersten Video des Manövers eine enorme Wirkung. Auf den grobkörnigen Schwarz-Weiß-Bildern ist zunächst der Asteroidenmond Dimorphos zu sehen und dann eine riesige Wolke aus Trümmerteilen und Staub vor dem Himmelskörper. Das deutet darauf hin, dass die Nasa-Sonde "Dart" den Himmelskörper wie gewünscht stark in Mitleidenschaft zog.
"Wir haben bei Dimorphos einen Schaden angerichtet", sagte Patrick Michel von der Europäischen Weltraumagentur (ESA), die an der Auswertung des Experiments beteiligt ist. Das Volumen des "hinausgeschleuderten Materials" sei "ziemlich unglaublich". Anhand der Staubwolke können nun Schätzungen zur Dichte der Oberfläche von Dimorphos angestellt werden.
Zusammenstoß mit mehr als 23.000 km/h
Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hatte die Weltraumsonde "Dart" vergangenes Jahr ins All geschickt, um sie gezielt mit dem Asteroidenmond Dimorphos zusammenstoßen zu lassen und dessen Umlaufbahn zu verändern. In der Nacht zum vergangenen Dienstag raste die Sonde dann mit einer Geschwindigkeit von mehr als 23.000 Kilometern pro Stunde in den Himmelskörper.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Es war das erste Manöver im All überhaupt, mit dem die Abwehr eines die Erde bedrohenden Asteroiden getestet werden sollte. Ziel war es, die Umlaufbahn von Dimorphos um den Asteroiden Didymos leicht zu verändern und seine Umlaufzeit von bisher knapp zwölf Stunden um bis zu zehn Minuten zu verkürzen.
Um im Ernstfall einen gefährlichen Asteroiden an der Erde vorbeizulenken, wären bei einem frühzeitigen Eingreifen auch nur minimale Kursänderungen nötig. Eine ähnliche Technik war bisher nur aus Science-Fiction-Filmen wie "Armageddon" bekannt.
"Dart"-Sonde erzeugt "sehr, sehr große" Staubwolke
Das Asteroiden-Warnsystem "Atlas" veröffentlichte ein Video des Manövers auf Twitter, das aus Bildern seines Teleskops in Südafrika zusammengesetzt wurde. Nach Angaben von "Atlas"-Wissenschaftler Larry Denneau nahm das Teleskop dafür alle 40 Sekunden ein Bild auf. Das daraus zusammengefügte Video gebe daher einen Zeitraum von zwei Stunden im Zeitraffer wieder.
Denneau hob hervor, dass die "Dart"-Sonde bei ihrem Aufprall eine "sehr, sehr große" Staubwolke erzeugt habe. Sie habe einen Durchmesser von mehreren Tausend Kilometern gehabt.
Die Analyse des "Dart"-Experiments wird in den kommenden Wochen fortgesetzt. Für eine noch genauere Untersuchung will die ESA 2024 ihre Sonde "Hera" losschicken, die den Asteroiden zwei Jahre später erreichen soll. An der Mission ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) maßgeblich beteiligt.
- Nachrichtenagentur AFP
- twitter.com: Account von @fallingstarIfA