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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bundesamt gibt Tipps So bremsen Sie die Datensammelwut von Windows 10
In einer Studie hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die Sicherheitseigenschaften von Windows 10 untersucht. Sie zeigt: Das Betriebssystem sammelt viele Daten – und Nutzer können nur schwer etwas dagegen tun.
Wie sicher ist Windows 10? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das Amt lässt derzeit "sicherheitskritische Funktionen" in Windows 10 testen.
Die ersten Ergebnisse hat das BSI bereits veröffentlicht. Dabei geht es um sogenannte Diagnose-Daten. Das sind Informationen, die Microsoft von Windows 10 Rechnern sammelt. Laut dem BSI sind das unter anderem "Daten über Nutzung des Computers unter Windows 10 und der ihm angeschlossenen Geräte, Daten über die Performance des Systems sowie Daten des Windows Defenders."
BSI gibt konkrete Empfehlungen
Das BSI zeigt verschiedene Optionen auf, mit denen sich das Daten-Sammeln durch Windows reduzieren oder unterbinden lässt.
So können Nutzer unter anderem dafür Dienste in der sogenannten Registrierungsdatenbank ("Registry") deaktivieren. Hier speichert Windows Informationen zum System oder Programmen. Auch lassen sich Regeln für die Firewall bestimmen, die das Senden von Daten blockieren. Ein Tipp rät beispielsweise, neben den empfohlenen Einstellungen von Microsoft auch Dienste wie "Windows Update" oder "Cloud-Based-Protection" vom Windows Defender zu deaktivieren. Dieser Dienst überträgt Informationen zu verdächtiger Software an Microsoft.
Wer die Tipps selbst anwenden möchte, findet alle Informationen auf den Seiten 12 bis 18 in diesem PDF. Bedenken Sie aber, dass nach einem Windows Update die Einstellungen wieder zurückgesetzt werden könnten.
Schwierige Umsetzung
Das Ganze sei laut dem BSI für den durchschnittlichen Nutzer "allerdings nur schwer umzusetzen." Laut Microsoft soll das Sammeln solcher der Daten dabei helfen, Windows 10 zu verbessern. Datenschützer sind aber skeptisch, schreibt das BSI. Vor allem, was die Speicherung und Verarbeitung der Daten angeht. Laut dem Bundesamt habe Microsoft "umfassende Möglichkeiten, auf System- und Nutzungsinformationen zuzugreifen und diese an den Hersteller zu versenden."
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Das BSI hat für die Untersuchung die Sicherheitsfirma ERNW GmbH beauftragt und die Version 1607 von Windows 10 verwendet. Das Projekt läuft unter dem Namen "SiSyPHuS Win10" (Studie zu Systemintegrität, Protokollierung, Härtung und Sicherheitsfunktionen in Windows 10. Der erste Teil der Studie heißt "Analyse der Telemetriekomponenten in Windows 10" und steht auf der Webseite des BSI zum Download bereit.
- Webseite des BSI zum Projekt
- Webseite des BSI zum ersten Teil der Studie