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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verboten oder erlaubt? Handball-WM live im Internet anschauen
Bei der ist die deutsche Mannschaft im Viertelfinale an Katar gescheitert. Allerdings muss sich das DHB-Team nun in den Spielen um die Plätze fünf bis acht beweisen, bei denen es auch um die Teilnahme an einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro geht. Am Freitag steht das Spiel Deutschland gegen Kroatien an. Gibt es eine Möglichkeit, die Spiele auch ohne Sky-Abo anzuschauen, ohne sich strafbar zu machen?
Wer der deutschen Mannschaft einwandfrei legal zuschauen will, kommt an Sky kaum vorbei – der Pay-TV-Sender hat die Rechte an der laufenden Handball-WM 2015 gekauft. Mit Sky go bietet Sky auch eine App für Android und iOS, um auch unterwegs zuschauen zu können. Doch auch die App setzt ein kostenpflichtiges Abo voraus. Das Sport-Paket kostet anfangs knapp 17 Euro, später knapp 35 Euro monatlich.
Echte Handball-Fans haben sicher auch an Spielen ohne deutsche Beteiligung Spaß. 50 Spiele anderer Teams zeigt Sky kostenlos als Stream mit englischem Kommentar auf seiner Internetseite.
Im Internet tummeln sich gleich mehrere Dienste, die kostenloses Schauen aller WM-Spiele versprechen. Oft befinden sich diese Dienste auf Servern im Ausland. Davon können Nutzer in Deutschland nur eingeschränkt profitieren – denn bei ihnen greift deutsches Recht.
Torrents sind illegal
Muss ein Nutzer zuvor ein Torrent- oder Peer-to-Peer (P2P)-Programm installieren, handelt er in jedem Fall illegal. Das ist auch juristisch unumstritten, denn bei einer Torrent-Software wird der Empfänger auch zum Sender des Videos. Damit verbreitet er selbst urheberrechtlich geschützte Inhalte und macht sich strafbar.
Grauzone: Streaming
Läuft die Übertragung im Stream direkt im Browser, ist die rechtliche Situation etwas anders. Technisch wird hier nur die aktuelle Spielszene flüchtig zwischengespeichert, die gerade angeschaut wird. Es wird keine dauerhafte Kopie angelegt, eine Weitergabe findet auch nicht statt. Der Medienrechtsanwalt Christian Solmecke äußerte bereits mehrfach, dass er Live-Streams via Internetbrowser für legal hält. Auch Richter vom Amtsgericht Köln äußerten die Ansicht, dass Streaming-Angebote für Endnutzer unbedenklich wären. Andere Anwälte und naturgemäß die Rechteinhaber sehen das anders. Fazit: Da es noch kein grundlegendes Urteil gibt, begibt sich der Streaming-Zuschauer in eine rechtliche Grauzone.
Bislang gibt es gegen Streaming-Gucker auch keine Ansprüche, die auf juristisch sauberen Mitteln basierten. Das jüngste Beispiel sind die Redtube-Abmahner. Viele der Betroffenen konnten sich erfolgreich zur Wehr setzen, da die waren. Anders verhält es sich bei den Abmahnungen für Nutzer der Torrent-App Popcorn Time, da hier Urheberrechtsverletzungen nachgewiesen werden kann.
Live-Streams locken in die Falle
Jedoch ist bei Streaming-Portalen wie livetv.sx/de oder hahasport.com äußerste Vorsicht geboten. Denn bevor ein Besucher sich den gewünschten Live-Stream anschauen kann, wird er oft zur Aktualisierung des Flash Players oder eines anderen Mediaplayers aufgefordert. Hinter den weiterführenden Links versteckt sich aber nicht die versprochene Software sondern ein Computerschädling. Im schlimmsten Fall verseuchen Handball-Fans ihren Rechner so mit einem Trojaner, der die Festplatte sperrt oder Kontoinformationen ausspioniert. Ein Programm sollte er immer von einer seriösen Quelle bezogen werden, zum Beispiel bei einem anerkannten Download-Portal oder dem Programmentwickler selbst.