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Samsung Curved-TV mit Ultra-HD im Test


Wie ein kleines Kino
Samsung Curved-TV mit Ultra-HD im Test

Die neuen Curved-TVs sind riesig und haben viermal mehr Pixel als andere Fernseher. Wir haben ein solches Gerät getestet und festgestellt: Bei dem kann man rangehen.

20.05.2014|Lesedauer: 3 Min.
spiegel-online, Matthias Kremp
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Die Hersteller von TV-Geräten haben lange in einer Innovationsfalle gesteckt. Nachdem der Markt mittlerweile mit Flachbildfernsehern gesättigt sein dürfte, wurde es für sie immer schwieriger, neue Käufer zu locken. Mal wurde 3D etwas verbessert, mal die Kontraststeuerung optimiert oder der Fernseher mit Lichtleisten zur XL-Wohnzimmerlampe umfunktioniert. Das ist alles ganz schön, aber nicht für jeden Grund genug, den oft erst wenige Jahre alten Full-HD-TV zu ersetzen.

Der Samsung UE65HU8590 ist ein UHD-Fernseher, dessen Bildschirm leicht gebogen ist, was Tiefenwirkung erzeugen soll.Vergrößern des Bildes
Der Samsung UE65HU8590 ist ein UHD-Fernseher, dessen Bildschirm leicht gebogen ist, was Tiefenwirkung erzeugen soll. (Quelle: Hersteller-bilder)

65-Zoll-Fernseher mit immenser Bildschirmauflösung

Doch jetzt glauben die Firmen, einen Ausweg gefunden zu haben. Eigentlich sogar zwei. Gerade rechtzeitig zur Fußballweltmeisterschaft kommen Fernseher auf den Markt, die viermal mehr Pixel haben als Full-HD-Geräte. Ultra HD, kurz UHD, heißt das dann und soll mehr Details, mehr Bildschärfe bringen. Und dann gibt es noch die Curved-TVs, Fernseher, deren gebogener Bildschirm ein intensiveres TV-Erlebnis erzeugen soll.

Um auszuprobieren, was dran ist an dem Versprechen, dass Fernsehen mit den neuen Geräten mehr Spaß macht, habe ich mir einen Samsung UE65HU8590 zum Test besorgt. Der hat beides: UHD-Auflösung (3840×2160) und einen gebogenen Bildschirm. Von Spielereien wie Gestensteuerung und Sprachsteuerung ganz zu schweigen.

Zwei Kabel genügen

Die Rückseite des großen Fernsehers ist erfreulich aufgeräumt. Nur zwei Anschlussbuchsen durchbrechen die Rückwand, eine fürs Stromkabel, eine zweite für die One Connect Box. In der sind sämtliche Anschlussbuchsen zusammengefasst. Samsung verspricht, man könne den Fernseher in Zukunft auf neue Standards aufrüsten, indem man neue Versionen dieser Anschlussbox kauft.

Positiver Nebeneffekt: Die Box lässt sich samt aller Anschlusskabel in einem Schrank verbergen. Die mit dem Testgerät gelieferte Box machte sich mir trotzdem nicht zum Freund, weil ihr Lüfter sehr lautstark warme Luft aus dem kleinen Kasten pustete. Laut Samsung ist das ein Problem, das nur bei Vorseriengeräten wie meinem auftritt. Seriengeräte seien mit einem anderen Lüfter bestückt, der quasi unhörbar sei.

Endlich schwarz sehen

Aber eigentlich geht es ja vor allem darum, auszuprobieren, ob das Bild nun wirklich besser ist als bei Full-HD-Fernsehern. Ich war da sehr skeptisch. Woher soll man sich schließlich Filme in UHD-Auflösung besorgen? Auf Blu-rays gibt es keine, weil deren Speicherplatz nicht ausreicht, Fernsehsender bieten bestenfalls Full HD an.

Umso mehr staune ich, als ich eine Blu-ray einlege. Zugegeben, ich wählte für den ersten Test die Neuverfilmung von "Total Recall" aus, die für Blu-ray in 4K-Auflösung gemastert worden ist. Aber das Ergebnis war dann doch viel besser als erwartet: Die Filmbilder sind extrem scharf, die Kontraste stark. Besonders fällt das tiefe Schwarz des Bildschirms auf. Mein eigener Full-HD-Fernseher kann damit nicht ansatzweise mithalten.

Rangehen

Der Bildeindruck erinnert an hochauflösende Computerbildschirme, wie in Apples Retina-MacBooks oder Googles Chromebook Pixel. Auch bei denen zerstreuen sich Zweifel, was denn all die Pixel bringen sollen, wenn man sie einmal wirklich benutzt hat. Derselbe Effekt tritt beim Samsung UHD-TV auf: Das Bild ist spürbar besser. Allerdings gilt das nur, wenn man ihm auch Full-HD-Filme oder -TV-Programme zuspielt. Sendungen, die in niedriger Auflösung (SD) ausgestrahlt werden, werden von der Elektronik des Fernsehers so brutal auf die Auflösung des Bildschirms hochgerechnet, dass sie wie aufgeweicht wirken.

Die Wölbung der Bildschirmfläche lässt das TV-Bild aussehen wie auf einer kleinen Kinoleinwand. Tatsächlich ist das Seherlebnis intensiver als bei einem flachen Fernseher. Man sollte das nicht mit einem 3D-Effekt verwechseln, aber vor allem bei Landschaftsaufnahmen wirkt das Bild tiefer als gewohnt. Bei mir hatte das zur Folge, dass ich den Fernseher etwas näher ans Sofa geschoben habe. So wird der Effekt intensiver. Weiter als zwei bis drei Meter sollte man von dem Gerät nicht entfernt sitzen. Die hohe Auflösung sorgt dafür, dass man selbst aus geringer Entfernung keine einzelnen Bildpunkte wahrnimmt. Sitzt man weiter entfernt, ist der Unterschied zu Full HD kaum mehr erkennbar.

Fazit

Das hätte ich nicht gedacht: Ultra-HD lohnt sich schon jetzt. Der Preis dafür ist beim Testgerät allerdings beachtlich: 5000 Euro kostet das Highend-Modell von Samsung. Das sind 1000 Euro mehr als bei einem gebogenen TV mit Full HD und 500 Euro mehr als bei einem UHD-Modell mit flachem Bildschirm in derselben Größe.

Wer auf ganz groß und gebogen verzichten kann, bekommt UHD allerdings auch einige Tausender billiger.

Vorteile Nachteile
+ Sehr gute Bildqualität - Sehr teuer
+ Gute Tonqualität
+ Gelungenes Design
+ Auf künftige Standards erweiterbar
+ Sehr umfangreiche Ausstattung
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