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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Coronavirus auf Oberflächen Wie Sie das Smartphone richtig desinfizieren
Angesichts der rasanten Verbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 sollte derzeit jeder verstärkt auf Hygiene achten. Das gilt auch für den Umgang mit dem Smartphone.
Mehrere Dutzend Mal greift der Durchschnittsnutzer täglich zum Smartphone. Das macht die Geräte zur Brutstätte für Keime. Gerade angesichts der aktuellen Verbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 sollten Nutzer verstärkt auf ihre Handyhygiene achten. Häufiges Händewaschen gehört dazu. Doch auch der Touchdisplay sollte ab und an gereinigt werden. Wir erklären, worauf es dabei ankommt.
Darum sind Smartphones häufig unhygienisch
Auf einem Smartphone-Display finden sich fast so viele Keime wie auf einem Spüllappen. Sogar manche Toilettensitze sind sauberer.
Über Hände, Mund und Haut des Besitzers gelangen die Keime auf die Oberfläche und setzen sich dort fest. Die meisten sind ungefährlich. Besonders in der Erkältungszeit oder nach Krankenhausbesuchen sollten Nutzer aber ihr Smartphone reinigen, um schädliche Erreger wieder loszuwerden.
Apple aktualisiert seine Reinigungsempfehlungen für iPhone, iPad und Apple Watch
Dazu reicht es nicht, das Smartphone mit einem trockenen Tuch abzuwischen. Den Bakterien mit aggressiven Lösungen wie Glasreiniger, Spülmittel oder Alkohol zu Leibe zu rücken, ist allerdings auch keine gute Idee. Denn diese Mittel können die Oberfläche des Smartphones beschädigen.
Der TÜV Rheinland empfiehlt stattdessen desinfizierende Hygienesprays aus der Drogerie. Auch spezielle Reinigungstücher für Monitore sind geeignet, allerdings recht teuer.
Apple empfiehlt zur Reinigung seiner Geräte seit kurzem Desinfektionstücher mit 70 Prozent Isopropylalkohol (2-Propanol) sowie Desinfektionstücher des in den USA ansässigen Herstellers Clorox. Bei der Apple Watch sollten Nutzer allerdings darauf achten, die Lösung nur auf das Display und Gehäuse aufzutragen und das Armband auszusparen, da Leder und Silikon beschädigt werden könnten.
Diese Materialen können das Display beschädigen
Als Putztuch empfiehlt sich ein fusselfreier Stoff. "Keine Papiertücher nehmen, weil darin oft Holz enthalten ist, was die Displays zerkratzt", rät Ulrike Kuhlmann vom Computermagazin "c't". Auf gar keinen Fall sollte man einen Schwamm oder ein Tuch mit rauer Oberfläche verwenden, erklärt Andreas Hentschel von der Fachzeitschrift Chip. "Bei Folien und Kunststoff, wie sie für Displays verwendet werden, richtet das nur Schaden an."
Kuhlmann empfiehlt warmes Wasser mit etwas Spülmittel. Darin den Lappen tauchen und sehr gut auswringen. "Es darf keine Feuchtigkeit zwischen Rand und Display laufen." Vorsichtig über das Display fahren, ohne zu fest aufzudrücken.
Dann wischen Sie mit einem Lappen nach, der in klares Wasser getränkt und gut ausgewrungen wurde. Und ein weiteres Mal mit einem trockenen Lappen. Wichtig: Immer von außen nach innen vorgehen. Sonst schiebt man den Staub unter den Rand des Bildschirms.
So vermeiden Sie unhygienische Zustände
Um das Smartphone möglichst frei von Keimen zu halten, sollte man es während des Essens beiseitelegen. Denn schon kleine Lebensmittelreste bieten einen tollen Nährboden für Mikroorganismen.
Auch die Nutzung auf der Toilette ist tabu, warnen Forscher. In einer Studie unter Schülern von 2017 entdeckten Forscher auf jedem sechsten Smartphone Fäkalspuren. Diese möchte man lieber nicht beim nächsten Anruf im Gesicht verteilen.
Generell empfiehlt es sich, auf eine gute Hygiene zu achten. Wer sich regelmäßig die Hände wäscht, bevor er zum Smartphone greift, vermeidet eine starke Keimbelastung. Auch der Fettfilm, der sich nach der Nutzung über das Display legt, sollte regelmäßig abgewischt werden.
- Nachrichtenagentur dpa
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