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HTC U11 im Härte-Test: Bitte nicht unter Wasser drücken!


HTC U11 im Härte-Test
Bitte nicht unter Wasser drücken!

Am HTC U11 ist alles stark: Kamera, Prozessor, Display. Auch die Ausdauer überzeugt

Aktualisiert am 11.09.2017|Lesedauer: 4 Min.
t-online, rk
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Mit dem HTC U11 will der strauchelnde Konzern aus Taiwan wieder Boden gut machen im Smartphone-Markt. Die Zutaten für das neue Flaggschiff sind starke Technik, gutes Design und eine Spitzenkamera. Die schillernde Glasrückseite zieht die Blicke auf sich – und leider auch Fingerabdrücke. Das glänzende Glas-Sandwich sieht nur nach dem Auspacken glänzend extravagant aus – dann nehmen die Schlieren überhand, die sich auf dem Glas sammeln.

Schillernd, solide und durchdacht: Das HTC U11 offenbart nur winzige Schwächen.Vergrößern des Bildes
Schillernd, solide und durchdacht: Das HTC U11 offenbart nur winzige Schwächen. (Quelle: rk/T-Online-bilder)

HTC rundet die Seiten stärker ab und schafft so eine Ähnlichkeit zum Galaxy S8 von Samsung. Letzteres wirkt mit den schmalen Displayrändern jedoch deutlich aktueller, das langestreckte Displayformat des S8 ist nicht jedermanns Sache. An der Optik und Verarbeitung des HTC U11 können wir nichts aussetzen, von „angestaubt“ kann keine Rede sein.

Scharfes Display und gute Bedienung

Im Freien ist das 5,5-Zoll-Display gut lesbar. Wer nachts gern noch surft, kann das Display auf eine niedrige Helligkeit herunterschrauben und den Blaulichtfilter einschalten. Neben einem starken Kontrastverhältnis bietet der LCD-Touchscreen auch eine scharfe Darstellung. Mit 2560 x 1440 Pixeln im 16:9-Format erreicht der Bildschirm zwar nicht ganz die Pixeldichte des Galaxy S8, die Unterschiede bei der Schärfe sind mit bloßem Auge allerdings nicht zu erkennen. Farben und Kontrast sind beim HTC U11 nicht ganz so knallig wie beim AMOLED-Display des Galaxy S8.

HTC U11 Spezifikation
Display 5,5 Zoll LCD / 2.560 x 1.440 Pixel / 539 Pixel per Inch
Prozessor Qualcomm Snapdragon 835 / 2,45 Gigahertz / 4 GB RAM
Speicherplatz 64 GB UFS + microSD (bis 2TB)
Kameras 12 MP / 16 MP Frontkamera
Funkmodule LTE / WLAN ac / Bluetooth 4.2 / NFC
Akku 3.000 mAh, USB -C (3.1) Ladeport Quick Charge 3.0
Gehäuse 15,4 x 7,6 x 0,79 cm / 169 Gramm / Schwarz, Blau, Silber, Weiß, Rot

Der Qualcomm-Prozessor Snapdragon 835 im HTC U11 zählt zu den aktuell schnellsten und effizientesten Prozessoren, mit 4 Gigabyte Arbeitsspeicher bewältigt er alle mobilen Anwendungen. Der eingebaute DSP ("Digital Signal Prozessor") übernimmt Funktionen wie das Zusammenrechnen von Sensordaten, die Bildverbesserungen der Kamera oder das Schrittezählen. Dank seiner Effizienz kann das Mikrofon-Gespann beispielsweise auf ein Codewort warten, ohne dabei zu viel Energie zu verschwenden. Mit dem Akku kommt man locker über den Tag, auch wenn er mit einer Kapazität von 3000 Milliamperestunden nicht gerade üppig ausfällt. Wer abends vergisst zu laden, kann morgens in einer halben Stunde per Quick-Charge-3-Technik immerhin die Hälfte vom Akku aufladen. Das läuft über USB-C, eine Klinkebuchse sucht der Nutzer vergeblich.

Quetschen zum Knipsen mit der besten Kamera

Das HTC U11 präsentiert einen relativ breiten Displayrahmen, der jedoch wie die mittlerweile als dick geltende Bauhöhe von 9 Millimetern durch die seitlichen Abrundungen kaschiert wird. Im unteren Drittel des Alurahmens verbirgt sich die Besonderheit namens „Edge Sense“. Übt der Nutzer Druck auf den Rahmen aus, startet das HTC U11 eine Aktion. Einmal kurz Drücken öffnet die Kamera, ein weiteres Mal Quetschen löst die Aufnahme von Fotos oder Videos aus – je nachdem welche Funktion zuletzt aktiviert war. In der Kamera-App wechselt längerer Druck zwischen Front- und Rückkamera. Außerhalb der App kann die Aktion frei belegt werden mit der Taschenlampe, der Hotspot-Funktion oder einem Sprachassistenten wie Amazons Alexa. In der Praxis klappt das gut und ist praktisch.

Mit einem Software-Update unterstützt HTC nun auch die individuelle Belegung von "Edge Sense" in diversen Apps. Bei Facebook kann die Kamera geöffnet, bei Google Maps in die Karten gezoomt oder bei anderen Apps beliebige Funktionen ausgelöst werden.

Die 12-Megapixel-Kamera des HTC U11 schießt beeindruckende Fotos. Detailgrad, Farbtreue und Geschwindigkeit sind spitze, auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Frontkamera löst mit 16 Megapixeln sogar noch höher auf, auch hier gelingen scharfe Aufnahmen. Unterwasser sollten Sie von der Edge-Sense-Funktion absehen. Das HTC U11 ist zwar nach IP67 gegen "zeitweiliges Untertauchen" geschützt, erlitt im Unterwasser-Test aber einen Wasserschaden.

Google, Alexa, Companion – nur Siri fehlt

HTC unterstützt auf dem U11 nicht nur den Google Assistenten, es findet sich auch Amazons Alexa mit einer speziellen App. Das HTC U11 ist mit seinen vier Mikrofonen das erste Smartphone, dass Alexa auf diese Weise über die Amazon-Alexa-App hinaus unterstützt. Bis auf Spotify erreicht das HTC U11 alle Skills der Echo-Geräte. Damit das Telefon auch mit Displaysperre auf Anfragen reagiert, sollten Sie diese per „Smart Lock“, also mit der Konfiguration von vertrauenswürdigen Standorten, freigeben. Im Test konnten wir so das Licht über Philips Hue und Osram Lightify bedienen und mittels Einbindung des Logitech Harmony Hubs das HTC U11 sogar den Fernseher starten lassen.

BoomSound: Mix aus Hoch- und Tieftöner

Nicht nur die hochwertigen Noise-Cancelling-Kopfhörer im Lieferumfang des HTC U11 versprechen guten Sound, auch das Lautsprecher-Duo im Telefon schallt in ordentlicher Qualität. Der Lautsprecher an der Unterseite ist für tiefe Töne zuständig, der obere für hohe Frequenzen. Von diesem „Musikmodus“ kann auch in den Stereobetrieb gewechselt werden, dann ist das Klangbild allerdings unvollständig.

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Fazit: Gelungener Mix für den "Wohlfühlfaktor"

Es gibt nichts, was am HTC U11 nerven könnte. Das ist angesichts gröberer Mängel bei anderen Premium-Smartphones durchaus ein Kompliment. Man erwischt den Fingerabdruckscanner jedes Mal, der Akku lässt sich auch im Betrieb schnellladen und die Software hat HTC nicht überfrachtet. Das konventionelle Design bringt Vorteile in Sachen Robustheit. Diese Punkte fallen vor allem im Vergleich zu anderen Top-Smartphones wie dem Galaxy S8 auf.

Mit einem Snapdragon 835 als Prozessor, dem hochauflösenden LCD-Bildschirm und erweiterbarem Speicher bietet der Hardware-Unterbau wenig Anlass zur Kritik – auch wenn ein AMOLED-Display sparsamer und satter wäre. Die Kamera gilt derzeit als absolute Spitzenklasse, die Soundqualität braucht sich nicht verstecken.

„Edge Sense“, der drückbare Rahmen, und die Integration von Alexa setzen dem Gesamtpaket die Krone auf, mit dem HTC U11 macht man nichts falsch. Der Preis von rund 620 Euro ohne Vertrag geht in Ordnung.

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