Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Apple rudert zurück iOS 10 erlaubt nur das "Entfernen" von Apple-Apps
Die Freude war groß: Mit iOS 10 sollten sich Apples hauseigene Standard-Apps für iPhone und iPad endlich löschen lassen. Im Nachlauf der WWDC 2016 stellte Apples Software-Chef jedoch klar: Die Apps lassen sich lediglich vom Homescreen entfernen, nicht löschen.
Bisher sind Apple-Apps wie "Mail", "Aktien", "Tipps", der "Freundefinder" oder das "Game Center" anhänglich wie Kletten. Benötigt der Nutzer diese nicht, kann er sie nur in einen Ordner verschieben und den in die hinterste Ecke des Homescreens verbannen. Das hat vor allem Nutzer geärgert, die mit Speicherplatz zu kämpfen haben.
Mit iOS 10 ändert sich das, anders als zuvor dargestellt, nur ein wenig. Der Nutzer kann System-Apps künftig vom Homescreen entfernen, erklärte Software-Chef Craig Frederighi in einem Interview mit "The Talk Show". Das geht, indem er den Finger so lange auf eine App hält, dass sie anfängt zu "wackeln". In der oberen linken Ecke erscheint ein "×". Ein Touch auf das "×" löscht für gewöhnlich die App. Im Fall von Apple-Apps verschwindet zwar das App-Symbol vom Homescreen, aber die Anwendung verbleibt auf dem System.
Sehr viel Speicher lässt sich dadurch nicht frei machen. In einem Support-Dokument nennt Apple einen maximalen Speichergewinn von 150 Megabyte.
System-Apps mit Bedacht entfernen
Bei einigen der System-Apps riskiert der Nutzer allerdings, dass manche Funktionen des iPhones oder iPads eingeschränkt werden.
- Blendet der Nutzer die Apple Watch-App aus, kann er seine Uhr nicht mehr konfigurieren und aktualisieren. Zudem kann er die App nur installieren, wenn er zuvor die Kopplung an die Uhr deaktiviert.
- Wer die Musik-App oder die Podcasts-App deinstalliert, kann im Auto keine Musik und keine Podcasts mehr via Car Play abspielen.
- Bei der Aktien- oder Wetter-App werden diese Informationen auch nicht mehr in den Mitteilungen oder auf der Apple Watch angezeigt.
Apple erklärt auch, dass mit dem Entfernen der serienmäßigen Apps damit verbundene Daten des Nutzers und Einstellungen verlorengehen können.
Kontaktdaten werden nicht gelöscht
Wer das Adressbuch entfernt, kann dennoch innerhalb der Telefonfunktion weiter auf die Kontaktdaten zugreifen. Sie bleiben also erhalten. Auch wenn der Nutzer eine andere E-Mail-App verwendet, ist es ratsam, die Apple-eigene App "Mail" nicht auszublenden. Denn es kann keine andere App als E-Mail-Standardprogramm definiert werden. Wer beispielsweise im Browser auf einen E-Mail-Link tippt, wird dann aufgefordert, Apple Mail wieder aus dem App Store zu installieren.
Folgende System-Apps von Apple lassen sich in iOS 10 entfernen:
Aktien, Erinnerungen, FaceTime, Freunde, Home, iBooks, iCloud Drive, iTunes Store, Kalender, Karten, Kompass, Kontakte, Mail, Musik, Notizen, Podcasts, Rechner, Sprachmemos, Tipps, Videos, Watch und Wetter.