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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Falsche Postsendung Android-Trojaner tarnt sich als SMS von DHL
Mit einer angeblichen SMS von DHL versuchen Abzocker derzeit, Besitzer von Android-Smartphones hereinzulegen. Hinter der vorgeblichen Nachricht des Paketdienstes steckt jedoch keine harmlose Paket- oder Expresssendung, sondern ein SMS-Trojaner. Der verschickt nach der Installation Kurznachrichten an teure Premium-Services, der Betrug fällt oft erst mit dem Erhalt der nächsten Handy-Rechnung auf.
Mit DHL als Absender verschicken Kriminelle derzeit eine SMS an arglose Smartphone-Nutzer, berichtet die Polizei Niedersachsen. Die SMS beinhaltet einen Link, der zu einer Schadsoftware "DHL.apk" führt. Diese wählt kostenpflichtige Mehrwertrufnummern an. Es bestehe Gefahr, dass weniger erfahrene Nutzer diese Datei nicht von einer echten Nachricht von DHL unterscheiden und ahnungslos anklicken, warnt die Polizei.
Kriminelle scheffeln Geld mit Premium-SMS-Diensten
Geld verdienen die Abzocker mit ihrem Trojaner, indem sie diesen Kurznachrichten an bestimmte Premium-Dienste verschicken lassen. Zusätzlich soll der SMS-Trojaner auch die "DHL-SMS" an weitere Empfänger aus dem Adressbuch des infizierten Smartphones verschicken, sodass sich die Schadsoftware schnell verbreitet. Laut Polizeimitteilung gibt es bereits mehrere Geschädigte.
Die aktuelle Masche ist dabei nur die neueste in einer langen Reihe von Betrugswellen, mit denen Kriminelle versuchten, SMS-Trojaner zu verbreiten. Fast immer verbirgt sich die schädliche Software hinter einer vermeintlich seriösen Mitteilung, die Nutzer zum Download bewegen soll. Unter den bisherigen Lockvögeln waren kostenlose Top-Spiele genauso wie Smartphone-Wallpaper oder mehr oder minder sinnvolle Zusatz-Apps. Erst im Herbst 2013 kursierte ein angebliches Virenschutzprogramm, hinter dem sich ebenfalls ein teurer SMS-Trojaner verbarg.
So schützen Sie sich vor Android-Trojanern
Wichtigste Regel beim Schutz vor Handy-Trojanern: Augen auf bei neuer Software. Im Gegensatz zu anderen Schädlingen müssen Trojaner vom Nutzer selbst installiert werden. Die Android-Schädlinge verbergen sich oft auf Seiten, die nichts mit dem offiziellen Android-Markt Google Play zu tun haben.
Durch ungünstige Einstellungen des Mobiltelefons kann es dazu kommen, dass diese Schadsoftware automatisch ausgeführt und installiert wird. Die Polizei rät deshalb sicherheitshalber, in den Anwendungseinstellungen des Smartphones die Funktion "Unbekannte Herkunft – Installation von Apps aus anderen Quellen als dem Play Store zulassen“ abzuschalten. So verhindern Sie, dass solche Dateien automatisch ausgeführt und installiert werden können.