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Kaspersky flüchtet in die Schweiz


Wegen Spionagevorwürfen
Kaspersky flüchtet in die Schweiz

Von reuters, afp, dpa
15.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Kaspersky: Die Firmenzentrale des Unternehmens in der SchweitVergrößern des Bildes
Firmenzentrale von Kaspersky in Moskau (Quelle: Pavel Golovkin/ap-bilder)

Die russische Antivirus-Softwarefirma Kaspersky verlegte Teile ihrer Infrastruktur von Russland in die Schweiz. Damit möchte das Unternehmen internationale Spionagevorwürfe entkräften.

Der Umzug umfasse die Speicherung und Weiterverarbeitung von Kundendaten sowie die Software-Produktion, erklärte Kaspersky am Dienstag in einer Mitteilung. Zudem werde die Firma ihre Aktivitäten von einer unabhängigen Instanz in der Schweiz überwachen lassen, um "vollständige Transparenz und Integrität zu gewährleisten".

Kaspersky wolle "Vertrauensrisiken deutlich verbessern und seine Transparenz für aktuelle und zukünftige Kunden sowie für die Öffentlichkeit weiter erhöhen". Die Firma, deren Software weltweit etwa 400 Millionen Computer schützt, kämpft mit dem Schritt gegen Anschuldigungen, dem Kreml mit einprogrammierten "Hintertürchen" bei der Spionage zu helfen.

USA verbot bereits die Software

Kaspersky war im vergangenen Herbst unter Druck geraten. Der Vorwurf lautete, dass die Firma eine Rolle dabei gespielt hat, dass geheime Angriffs-Werkzeuge der NSA in die Hände russischer Geheimdienste geraten seien. Das berichteten US-Medien. Ein Mitarbeiter des US-Abhördienstes hatte die geheime Software regelwidrig auf seinem privaten Computer geladen, auf dem auch Kaspersky-Sicherheitssoftware lief.

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Kaspersky räumte damals ein, dass die Angriffsprogramme dadurch auf den Servern der Firma in Moskau gelandet seien. Man habe sie jedoch mit niemandem geteilt und gelöscht, erklärte Gründer und Chef Eugene Kaspersky. Dennoch wurden Kaspersky-Programme von Computern in US-Behörden verbannt.

Am Montag verkündete zudem die niederländische Regierung, aus Furcht vor Spionage künftig auf Kaspersky zu verzichten. Der Minister verwies auch in einem Brief an das Parlament auf "Risiken für die nationale Sicherheit". Nach russischer Gesetzgebung müssten "Unternehmen wie Kaspersky die russischen Geheimdienste im Ausüben ihrer Aufgaben unterstützen, wenn diese Dienste das fordern." Konkrete Fälle von Spionage gibt es nach den Worten des Ministers nicht.

Verwendete Quellen
  • Reuters
  • AFP
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