Stiftung Warentest Das sind die besten Virenscanner
Der Ruf von Virenscannern hat nach wiederholten Sicherheitslücken ziemlich gelitten. Dennoch sollte man lieber nicht auf ein gutes Antivirenprogramm verzichten, meint die Stiftung Warentest. Für die Februar-Ausgabe des Magazins "test" hat sie 18 Virenwächter mit mehr als 14.000 Schädlingen bombardiert.
Schlangenöl oder unverzichtbarer Schutz? Nach der massiven Kritik von Google und dem Browser-Hersteller Mozilla ist das Vertrauen in Antivirensoftware nochmals gesunken. Sicherheitslücken in den Schutzprogrammen machen den PC erst recht unsicher, so der Vorwurf. Daher sollten sich Nutzer mit der vorinstallierten Microsoft-Lösung namens Windows Defender zufrieden geben. Die Stiftung Warentest ist anderer Meinung: "Jedes der geprüften Programme schützt besser als der Windows Defender".
So wurden die Virenscanner getestet
Für den diesjährigen Test hat sich Stiftung Warentest 13 kostenpflichtige und vier kostenlose Virenscanner vorgenommen. Am stärksten wurden die Leistungen des jeweiligen Wächters und des Scanners gewertet (65 Prozent). Der Wächter sorgt dafür, dass der Rechner beim Aufrufen verseuchter Internetseiten nicht infiziert wird. Das klappt niemals hundertprozentig.
Für die Schadprogramme, die den Wächter ausbooten konnten, ist der Scanner zuständig. Mit nachträglich aktualisierten Datenbanken und einem gründlichen Systemscan gehen Schädlinge vielleicht doch noch ins Netz. Mehr als 14.000 Viren, Würmer und Trojaner probierte Stiftung Warentest aus – darunter auch 37 der berüchtigten Erpresser-Trojaner.
Die Bedienbarkeit der Antivirensoftware floss zu 25 Prozent in die Gesamtwertung ein. Die Rechnerbelastung machte 10 Prozent der Endnote aus. Auf eventuelle Sicherheitslücken wurden die Testkandidaten nicht untersucht.
Viele gute Virenscanner, aber nicht von Microsoft
Egal ob kostenpflichtig oder gratis, Zweidrittel der getesteten Programme schnitten mit "gut" ab. Den Windows Defender halten die Tester trotz einer glatten 3,0 ("befriedigend") allerdings nicht für ausreichend. Der Scanner sei zwar besser als nichts, gehe aber nicht so gründlich vor wie die Konkurrenz. Außerdem liefere die Hilfefunktion kaum brauchbare Hinweise. Eine Wächterfunktion fehlt komplett.
Den Testsieg holte dieses Jahr "Norton Security Standard" von Symantec (Note: 1,9) für 20 bis 50 Euro. Norton-Produkte standen in der Vergangenheit unter dem Ruf, das System auszubremsen. Offenbar hat Symantec gründlich nachgebessert. Das neue Norton gehört laut Stiftung Warentest zu den besonders leicht verdaulichen Programmen. Die Wächterfunktion (Teilnote: 1,7) schnitt mit Abstand am besten ab.
Tipp: So wird Antivirensoftware billiger
Die Hersteller listen für eine Jahreslizenz ihrer Antivren-Tools teils Preise zwischen 40 und 60 Euro auf. Die hohen Preise gelten in der Regel nur für die Download-Version und für mehrere Arbeitsplätze. Wer sich das Programm als Box oder Einzelplatzlizenz bei einem Händler kauft, kann ordentlich sparen. Bei Rabatten direkt vom Hersteller sollten Sie einen genauen Blick auf die Abo-Bedingungen werfen.
Die besten kostenlosen Antivirenprogramme
Von den vier kostenlosen Virenwächtern schnitt AVG Antivirus Free ein Quäntchen besser ab als der bekannte Gratis-Schutz von Avira. Der Scanner von AVG erkannte nur 66 Schadprogramme weniger als der Testsieger; die Software blockte sogar alle 37 Erpresser-Trojaner. Avira Free Antivirus konnte aber mit einer besseren Handhabung punkten – so zogen die Konkurrenten in der Gesamtwertung gleich (Note: 2,4).
Die kompletten Testergebnisse mit Angaben zu Zusatzfunktionen wie Spam-Filter, Kindersicherung und Rettungs-CD lesen Sie im kostenpflichtigen Artikel auf test.de.