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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Single oder vergeben? So denkt Google über Ihren Beziehungsstatus
Google will Internetnutzern personalisierte Werbung zeigen – und analysiert dafür ihr Verhalten und ihre Interessen. Im Nutzerkonto können Sie nachsehen, welches Bild der Internetkonzern dadurch von Ihnen hat.
Von der Suchmaschine, über Android bis hin zu YouTube: Wer einen Google-Service nutzt, verfügt höchstwahrscheinlich auch über ein Konto bei dem Internetkonzern. In den Konto-Einstellungen können Nutzer an einer zentralen Stelle nachsehen, welche Daten über die verschiedenen Plattformen gesammelt werden (mehr dazu hier). Außerdem erhalten sie einen Einblick, welche Schlussfolgerungen der Konzern aus den Informationen zieht.
Werbekategorien zeigen angenommene Interessen
Denn wer personalisierte Werbung zulässt, findet auf der Seite https://adssettings.google.com/authenticated einen Überblick, welche demografischen Informationen und Interessen der Software-Konzern aus dem Surf- und Suchverhalten abgeleitet hat. Die hier aufgelisteten Werbekategorien zeigen im Grunde, welches Bild Google von Ihnen hat – und welche Art von Anzeigen und Inhalten der Konzern Ihnen möglicherweise verstärkt zeigt.
Je nachdem, wie viele und welche Daten man Google zur Verfügung stellt, können die zugewiesenen Kategorien zutreffend sein oder auch ganz schön daneben liegen. Google versucht nicht nur Alter und Geschlecht zu erraten, sondern wagt zum Beispiel auch Annahmen darüber, ob der Nutzer in einer Mietwohnung lebt oder im eigenen Haus.
Single oder vergeben? Google will es erraten
Auch das Privatleben scheint von Interesse: So finden sich in den Werbekategorien bei manchen Nutzern Angaben zum Beziehungsstatus und Familienstand. Warum solche Informationen wichtig sind? Geht Google beispielsweise davon aus, dass jemand Kinder hat, könnten Websites gezielt Werbung für Schulbedarf, Nachhilfeunterricht oder ähnliches ausspielen.
Falls Ihnen in der Konto-Übersicht keine oder nur wenige Werbekategorien angezeigt werden, bedeutet das entweder, dass Sie keine personalisierte Werbung zugelassen haben, oder dass bislang noch nicht ausreichend Daten gesammelt werden konnten. Teilweise können die Kategorien auch auf Angaben beruhen, die Sie freiwillig bei einem Google-Dienst gemacht haben.
Nutzer können falsche Angaben korrigieren
Das Datensammeln zu Werbezwecken ist umstritten. Doch die transparente Darstellung im Google-Konto hat zumindest einen entscheidenden Vorteil: Wenn Google mit einer Einschätzung daneben liegt, können Nutzer dies korrigieren, indem sie einzelne Werbekategorien löschen oder ändern. Und wer gar keine personalisierte Werbung sehen will, deaktiviert sie einfach. Das bedeutet aber nicht, dass keine Daten mehr gesammelt werden.
Übrigens teilt auch Facebook seine Nutzer in Werbekategorien ein. Welche das sind, können Sie ebenfalls in den Konto-Einstellungen überprüfen.
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