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ZDF-Doku: So verfehlt Deutschland seine Digitalisierungsziele


ZDF-Reportage zeigt
So verfehlt Deutschland seine Digitalisierungsziele

Schnelles Internet, weniger Funklöcher: Die Bundesregierung hat sich im digitalen Bereich viel vorgenommen. Eine Reportage zeigt aber, dass auf Deutschland noch eine Menge Arbeit wartet.

Aktualisiert am 23.06.2019|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa
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Die Digitale Agenda der Bundesregierung hörte sich 2014 ambitioniert an: Innerhalb von vier Jahren sollten alle Haushalte mit schnellem Internet ausgestattet sein. Mindestens 50 Megabit pro Sekunde, so lautete damals das Versprechen. Ob es eingelöst worden ist, untersucht eine ZDF-Reportage, die am 24. Juni (19.25 Uhr) im Programm steht.

Kein Handyempfang: Das ZDF zeigt am 24.06.2019 die Reportage "Kunden in der Warteschleife. Die langen Leitungen von Telekom & Co".Vergrößern des Bildes
Kein Handyempfang: Das ZDF zeigt am 24.06.2019 die Reportage "Kunden in der Warteschleife. Die langen Leitungen von Telekom & Co". (Quelle: Inga Kjer/dpa-bilder)

Digitalisierungsziele wurden "krachend verfehlt"

"Kunden in der Warteschleife" präsentiert das Ergebnis schon nach wenigen Minuten: "Das Ziel wurde krachend verfehlt." Was den Ausbau der digitalen Infrastruktur betrifft, gibt es vor allem in den ländlichen Gebieten weiterhin Probleme. Funklöcher und eine langsame Datenübertragung erschweren die Kommunikation – und den Unternehmern die Arbeit.

Davon weiß Thorsten Mensching zu berichten, der in Niedersachsen einen Fuhrpark aus Baumaschinen und Erntefahrzeugen betreibt. Damit die Maschinenführer auf dem Feld Arbeitsanweisungen aufs Tablet herunterladen können, ist eine schnelle Verbindung notwendig. Weil sie fehlt, verliert die Firma bei der Auftragsabwicklung unnötig viel Zeit und Geld, wie Mensching sagt.

Glasfasernetz in Deutschland schlechter als in Angola

Wer mit der langsamen Datenübertragung unzufrieden ist, kann den Anbieter wechseln. Doch das zieht weiteren Ärger nach sich, wie die Reportage in einer anderen Episode veranschaulicht: In ihr schildert Jörg Löhning aus Rheinberg seinen Anbieterwechsel, nachdem er mehrere Wochen ohne Internet bleibt. Obwohl ein Techniker bloß ein Kabel anschließen muss, zieht sich der Prozess hin. Löhning erzählt von permanenten Terminverschiebungen, endlosen Warteschleifen in der Telefon-Hotline und einem bizarr wirkenden Gerangel der Anbieter um Kunden.

Andernorts packen die Bürger selbst an, wie in der sächsischen Gemeinde Amtsberg, wo sie in Eigenregie Kupferkabel durch Glasfaser ersetzen. Die technologische Umstellung ist laut Fachleuten, die neben Verbrauchern, Politikern und Netzbetreibern ebenfalls zu Wort kommen, wichtig, damit eine leistungsstarke Infrastruktur entsteht, die günstige Bedingungen für möglichst viele Services schafft. Aber genau hier stockt es. Bei der Verbreitung des Glasfasernetzes belegt Deutschland im internationalen Vergleich Rang 59, hinter Angola und Italien.

In Deutschland ist noch einiges zu tun, das wird in der ZDF-Reportage überaus deutlich. Sie deckt ein breites Themenspektrum ab und bemüht sich, unterschiedliche Facetten des Problems zu zeigen. Daneben lässt sich einiges über Nachrichtentechnik lernen, wobei es dem Film gelingt, die Zuschauer trotz des hohen Informationsgehalts nicht zu überfordern. Komplexe Prozesse werden teilweise in kurzen Animationsvideos erklärt, die die Zusammenhänge verständlicher machen. Fazit: absolut sehenswert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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