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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Elektronik Scharfe Messer braucht der Mann
Ob in der Küche oder in der Natur - richtig scharfe Messer haben Männer schon immer fasziniert. Doch was ist das ideale Messer? Keine leichte Frage. wanted.de hat dazu zwei Messerspezialisten befragt und Tipps rund um die scharfen Klingen für Sie zusammengestellt.
Wer kennt ihn nicht, den coolen Abenteurer Crocodile Dundee und seinen legendären Spruch: "Das ist kein Messer. Das ist ein Messer!" Danach zückt Paul Hogan etwas, was aussieht wie eine Machete - das "The Outback Crocodile Bowie" und zerschneidet seinem Gegenüber das Hemd. Seine blonde Begleiterin blickt erstaunt und Crocodile Dundee setzt sein cooles Grinsen auf.
Das Messer lässt ihn nicht im Stich
Nicht nur Hogan alias Crocodile Dundee ist ein Fan scharfer Klingen. Das Messer ist weltweit des Mannes wertvollster Besitz. Wenn nichts mehr funktioniert, das Messer lässt ihn nicht im Stich. So zeigt es auch die Geschichte: Das Bowie Messer im Wilden Westen, das Schäpermesser des Bergmannes, das Laguiole des französischen Schäfers, das Kukri des nepalesischen Gurkha-Kämpfers, das Kappmesser der Fallschirmjäger, der Hirschfänger der Jäger - all das sind Beispiele für das vertrauensvolle Verhältnis von Männern zu ihren Messern.
Thomas Huber ist leidenschaftlicher Messerschmied in Berlin und meint, dass es "überall gute Messer gibt - solange es keine Massenware ist". Was ist also das ideale Messer für den Mann? Die Frage "hängt von seinen Gewohnheiten und vom Geldbeutel ab". Wir besinnen uns auf die Grundfunktion des Messers, das Schneiden.
Top-Messer aus Solingen
Dazu braucht man eine scharfe, robuste Klinge, die die Schärfe auch bei häufigem Gebrauch hält und sicher im Griff sitzt. Das Messer soll die Hand vor Abgleiten schützen und gefahrlos zu transportieren sein - außerdem sollte es schön und wertvoll sein.
Die Spanne reicht vom einfachen Gebrauchsmesser mit Holzgriff bis zu teuren Custom Knives (handgefertigt von berühmten Messermachern), deren Preis schon mehrere tausend Euro betragen kann. Gute Messer stammen aus Deutschlands Messermetropole Solingen. Bekannte Hersteller sind zum Beispiel Puma, Hartkopf Linder und vor allem die Böker Manufaktur.
Letztere ist heute weltweiter Innovationsführer für besonders hochwertige Sport- und Taschenmesser. Böker, aber auch andere Hersteller, setzen mitunter auf exotische Materialen, wie etwa Griffeinlagen aus Dinosaurierknochen. Ein Taschenmesser von Böker, das Böker Dino Damast I, kommt so auf einen stolzen Preis von über 779 Euro.
Säbel für arabische Monarchen
Doch nicht nur aus Solingen kommen Messer in Premiumqualität. Im baden-württembergischen Stutensee fertigt Jürgen Schanz Koch-, Taschenmesser, Schwerter und sogar Schmuck aus Damast. Handarbeit versteht sich. Je nach Aufwand kosten die Prunkstücke zwischen 150 und 2000 Euro. Seit 2004 ist der Messerschmied zudem Hoflieferant für das Emirat Bahrain. Und so fertigte er dem König bereits einen Säbel, der mehr als 100 Stunden Arbeit kostete und letztlich so viel wert war wie eine E-Klasse: 50.000 Euro.
Limitierte Jahresmesser von Puma
Auch Puma kann auf eine langjährige Erfahrung im Messerbau zurückblicken. Seit 245 Jahren fertigt das Unternehmen Jagd- und Outdoormesser in Solingen. Falk Hennigs betont die hohe Qualität und traditionsbewusste Arbeitsweise der Manufaktur. "Jedem Jäger sind Pumamesser ein Begriff", erklärt er. Puma bietet drei Produktlinien an: die Puma Serie mit dem Goldlogo, Puma IP und Puma TEC.
Die Puma Serie ist die Premium-Linie des Unternehmens, die traditionelle Handwerkskunst mit modernsten Fertigungstechniken kombiniert. Die Produktlinie Puma IP steht für preiswertere Messer für den Jagdbereich und Puma TEC stellt Messer für den Hobbyanwender her. Das Besondere: "Puma produziert regelmäßig ein Jahresmesser. Dieses wird auf höchstens 50 Stück limitiert und ist eine echte Besonderheit", sagt Falk Hennigs von Pumaknives.
Unter www.puma-individual.de können Sie sich Ihr eigenes Puma-Messer zusammenstellen. Ein Messer mit Damastklinge (128 Lagen) mit Griffmulden und einer Schneidlänge von 111 mm kostet etwa 617 Euro. Ein Messer aus einfachem Stahl kann man sich ab etwa 130 Euro zusammenbauen lassen.
Für echte Messerfans ist ein eigens gestaltetes Messer ein wahr gewordener Männertraum. Thomas Huber aus Berlin (stahlwerk-berlin.de) hat sich diesen Traum erfüllt. Seit 1994 betreibt er eine eigene Schmiede in Berlin. Alle von ihm geschmiedeten Messer sind sorgfältig gearbeitete Einzelstücke, die er ohne Zuhilfenahme von Maschinen herstellt. Sein Spezialgebiet ist das Schmieden von Damaszener Stahl.
Die Messer kosten um 1200 Euro. "Damaszener Klingen werden durch Verschmieden unterschiedlicher Stahlsorten erzeugt. Die Musterung der Klingen ist dabei charakteristisch" klärt uns Huber auf. Eine Klinge aus hochlegiertem Monostahl mit Anteilen von Chrom, Molybdän oder Vanadium hat ebenfalls hervorragende Gebrauchseigenschaften: Sie ist scharf, schnitthaltig, elastisch, zäh und pflegeleicht, da rostfrei. Ein bewährter Vertreter dieser Art ist der Stahl 440C.
Ein eigenes Messer schmieden
Träumen Sie davon ihr eigens geschmiedetes Messer in den Händen zu halten? Thomas Huber bietet Kurse an, bei denen Sie ein robustes Messer in Ganzstahl in reiner Handarbeit und in Begleitung seiner fachkundigen Anleitung und Hilfe anfertigen können. Der Spaß kostet 200 Euro inklusive Material und dauert zwei volle Tage. Die Kurse finden am Wochenende in Berlin-Neukölln statt.
Thomas verrät uns, dass auch einige Paare zu ihm kommen. Vielleicht können Sie Ihre Liebste für heißen Stahl und scharfe Klingen begeistern?
Noch ein Hinweis: Wir müssen an dieser Stelle erwähnen, dass eine Großzahl von Messern und vor allem das Mitführen unter das Waffenrecht fallen oder von diesem sanktioniert werden. Ganz genau finden Sie Definitionen, Vorschriften und Sanktionen unter waffengesetz.de.