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Apple iPhone 15 and 15 Pro im Test: Schöner, schneller – aber auch besser?


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Apple-Smartphones im Test
iPhone 15: So stark wie seit Jahren nicht


Aktualisiert am 20.09.2023Lesedauer: 12 Min.
Die neuen iPhone 15 (blau und pink) und iPhone 15 Pro-Modelle: Für wen lohnt sich das Upgrade?Vergrößern des Bildes
Die neuen iPhone 15 (blau und pink) und iPhone 15 Pro-Modelle: Für wen lohnt sich das Upgrade? (Quelle: Jan Mölleken)

Mit dem iPhone 15 hat Apple sich vom Lightning-Anschluss verabschiedet. Reicht das als Kaufgrund? Wir konnten die neuen Modelle vorab testen.

Es gibt vermutlich kein technisches Gerät, dessen neues Modell von einer ähnlich umfangreichen medialen Berichterstattung begleitet wird wie das iPhone. Dieses Smartphone bewegt auch Personen, die sich sonst eher weniger für Technik interessieren. Denn Apples Smartphones sind für viele Nutzer mehr als bloße Werkzeuge. Sie sind stylische Accessoires, sie sind ästhetisches Statement und Statussymbol. Kein Unternehmen macht technische Geräte so begehrenswert wie Apple.

Gleichzeitig sind iPhones kostspielig. Mittlerweile liegt selbst der Preis der günstigsten neuen iPhones bei knapp 1.000 Euro. Jedes Jahr auf ein neues Modell umzusteigen, womöglich noch auf das Topmodell, ist für die meisten Nutzer schlicht zu teuer – zudem wäre es wenig nachhaltig, da die meisten iPhones mühelos fünf Jahre und mehr genutzt werden können, höchstens ein Batteriewechsel fällt in dieser Zeit an.

Deshalb ist für viele die Frage umso wichtiger: Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich ein neues Gerät zu kaufen? Sollte man die neuen Smartphones kaufen? Oder doch noch ein Jahr warten, weil dann das noch bessere Gerät zu erwarten ist? Wie ist die Kamera? Rechtfertigt sie in diesem Jahr den Neukauf?

Die Antwort ist komplex – und fällt vermutlich nicht bei jedem gleich aus. Wir konnten alle neuen Geräte vorab testen und versuchen eine Antwort für verschiedene Nutzertypen zu geben.

Neuer Komfort und neuer Chic

Das iPhone 15 ist bereits die vierte Generation im kantigen Design. Wer nur flüchtig auf die Geräte schaut, wird meinen, dass sich auch in diesem Jahr nichts am Aussehen der Smartphones geändert hat. Das stimmt nicht. Sowohl beim iPhone 15 Pro als auch beim iPhone 15 wurden die Außenkanten leicht abgerundet. Das ist kaum zu sehen, der Unterschied wird aber sofort deutlich, sobald man die Geräte anfasst. Sie liegen viel besser in der Hand.

Beim iPhone Pro hat Apple zudem das Material für den Rahmen ersetzt. Bislang waren die Pro-Modelle von einem polierten Edelstahlband eingefasst. Im neuen Modell kommt hier das deutlich teurere Material Titan zum Einsatz. Das ist zudem nicht poliert, sondern gebürstet, was ebenfalls zu einem schmeichlerischen Handgefühl beiträgt und dennoch sehr edel aussieht.

Die verfügbaren Farben sind aufgrund des Materials etwas dezenter: Weiß, Schwarz, Blau und Natur stehen zur Auswahl. Das Blau fällt reichlich dunkel aus und ist nur bei gutem Licht als solches zu erkennen. Zudem sollte erwähnt werden, dass die Farbe als Beschichtung aufgetragen ist. Kratzer legen vermutlich die Ursprungsfarbe frei. Allerdings ist Titan deutlich härter als Aluminium und sollte nicht so schnell zerkratzen wie etwa die Alu-Rahmen der Nicht-Pro-Modelle.

Der Werkstoff Titan hat zudem noch einen weiteren Vorteil: Er ist etwa 40 Prozent leichter als Edelstahl. Entsprechend sind auch die iPhone-Pro-Modelle etwa 20 Gramm leichter als ihre Vorgängerversionen. Das ist ein Unterschied, den man in der Hand spürt. Dank Titan konnte Apple auch die Displayränder schmaler gestalten – das ist im direkten Vergleich auch deutlich zu erkennen.

Noch deutlicher fällt der Unterschied aber zwischen dem iPhone 14 und iPhone 15 aus: Hier nutzt Apple im neuen Modell erstmals ebenfalls mattiertes Glas für die Rückseite. Das Glas selbst wird laut Apple in einem komplizierten Verfahren eingefärbt. Das Ergebnis sind sehr leichte, helle Farbtöne – Schwarz, Blau, Grün, Gelb und Pink – die im Augenschein sogar noch ein wenig heller und leichter wirken als auf Apples Abbildungen auf der Website.

Die matte Oberfläche fühlt sich ebenfalls weicher in der Hand an, was durch die leicht abgerundeten Kanten verstärkt wird – insgesamt verleiht das neue Glasdesign den iPhones ein in unseren Augen deutlich eleganteres Aussehen als bei den Vorgängermodellen.

Wer die Gelegenheit hat, sollte die Geräte im nächsten Elektronikmarkt oder Apple Store mal anschauen und in die Hand nehmen. Wer auf ein schickes Äußeres seines iPhones wert legt, hat in diesem Jahr ganz klar mehr einen Grund zum Kauf als in den Jahren davor.

Ausstattung iPhone 15: Etliche neue Tricks

Manche Anwender machen ihre Kaufentscheidung davon abhängig, welche und wie viele neue Funktionen ein Gerät bietet. Auch hier schneidet das iPhone 15 gut ab. Während das iPhone 14 bei seiner Vorstellung nur kleinere Verbesserungen zum Vorgänger aufweisen konnte, hat das iPhone 15 gleich eine Handvoll relevanter Upgrades erhalten:

Der offensichtlichste ist USB-C. Dieser Anschlusstyp wird bis auf Weiteres bleiben und bietet mittelfristig viel mehr Flexibilität, da man jetzt Ladegeräte und Kabel auch von den meisten Android-Nutzern borgen kann. Apple plant derzeit kein lizenzpflichtiges "Made for iPhone"-Programm für Dritthersteller, was sich in einem günstigeren Zubehörpreis niederschlagen wird.

Außerdem kommt die coolste Funktion des vergangenen Jahres nun auch zum einfachen iPhone: Dynamic Island. Dieses Benachrichtigungssystem im Bereich der Display-Aussparung für Kamera und Face-ID-Sensoren hat sich bereits im vergangenen Jahr als nicht nur sehr praktisch, sondern schlicht auch als cool und spaßig erwiesen. In diesem Jahr dürften noch deutlich mehr Apps von Drittanbietern die Funktion nutzen – ein echter Gewinn für das iPhone 15.

Das Display erhielt auch an anderer Stelle ein Upgrade: Es übernimmt die Helligkeitswerte der Pro-Displays. Das bedeutet: 1.000 statt 800 Nits maximale Helligkeit, 1.600 Nits statt 1.200 Nits für HDR-Spitzenhelligkeit und einen Kurzzeitboost auf 2.000 Nits, wenn das Display im strahlenden Sonnenlicht abgelesen werden soll. Der Unterschied fällt im Vergleich auf – etwa bei der Anzeige von HDR-Aufnahmen (also alle mit dem iPhone geschossenen Bilder und Videos) – und eben bei Sonnenlicht im Freien.

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Statt A15 Bionic gibt es nun den A16 Bionic aus dem iPhone 14 Pro. Im Testprogramm Geekbench 6 schneidet das iPhone 15 mit 6.447 Punkten (Multicore) rund 11 Prozent besser ab als sein Vorgänger, der Grafikchip läuft ebenfalls etwa 11 Prozent schneller. Gleichzeitig soll die Akkuleistung gleich geblieben sein. Das konnten wir seit Freitag zwar nicht gründlich testen, die Aussage scheint sich mit unseren Erfahrungen aber grob zu decken.

Nett ist auch der neue Ultrabreitbandchip, der eine noch etwas präzisere Ortung ermöglicht als bisher – sicherlich aber kein Aspekt, der die Kaufentscheidung beeinflussen wird.

Bei der Kamera gab es ebenfalls erstmals ein großes Update – dazu aber gleich mehr in einem gesonderten Abschnitt.

Ausstattung iPhone 15 Pro: Technische Pro-Features und ein großer Unterschied

Beim iPhone 15 Pro sind einige Verbesserungen klar auf bestimmte (semi-)professionelle Anwendungsszenarien zugeschnitten – ein paar der Verbesserungen kommen aber klar allen Nutzern zugute.

Die wichtigste Neuerung ist der A17-Pro-Chip. Der ist – erstmals bei einem Smartphone-Prozessor – in 3nm-Strukturbreite gefertigt. Das bedeutet, dass die Transistoren auf dem Chip nur wenige Atome fein sind – das erhöht die Dichte und die Effizienz der Transistoren. Laut Gerüchten soll Apple die kompletten 3-nm-Fertigungskapazitäten von Chip-Fertiger TSMC gebucht haben. Allein deshalb wird es wohl in diesem Jahr keine ähnlichen Chips in dieser Strukturbreite von anderen Smartphone-Herstellern geben.

Das neue Fertigungsverfahren sowie ein neues Chip-Design beim A17 Pro erlaubt einen vergleichsweise großen Leistungssprung. Bei der CPU-Leistung liegt dieser noch bei eher typischen 10 Prozent, sagt Apple – ein erster Test mit dem Programm Geekbench zeigte sogar einen Sprung von rund 17 Prozent. Die Grafikeinheit soll aber rund 20 Prozent mehr Leistung bieten und zudem hardwareseitig Raytracing unterstützen, eine Technologie für die realistischere Darstellung von Licht und Schatten in Spielen.

Im Test mit dem 3DMark-Test Solar Bay, der auch gezielt die Raytracing-Fähigkeiten des iPhones ansprechen kann, erzielte das iPhone 15 Pro rund 33 Prozent mehr Leistung als das iPhone 14 Pro – das ist beachtlich.

Aus diesem Grund hat Apple insbesondere das iPhone 15 Pro als perfekte Spielekonsole angepriesen. Große Titel wie Resident Evil: Village, Assassin's Creed Mirage oder The Division sollen bald mit vollem Spielumfang auch für iPhones erscheinen.

Darüber hinaus sei die Neural Engine, also der Teil des Chips, der für alle KI-Inhalte wie Bildoptimierung, Spracherkennung und mehr verantwortlich ist, doppelt so schnell wie bisher sein. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von KI-Anwendungen ist das eine wichtige Verbesserung.

Die Aktionstaste: Die Vorstellung der Aktionstaste beim Apple Event sorgte bei vielen Betrachtern für zurückhaltende Begeisterung. Sie ersetzt den Schiebeschalter, mit dem man alle iPhones bislang in den lautlosen Modus versetzen konnte. Das geht auch weiterhin, indem man die Taste länger gedrückt hält. Bei der Einrichtung des iPhone 15 Pro haben Nutzer aber die Möglichkeit, diese Taste auch anders zu belegen: So kann damit die Taschenlampe aktiviert, die Kameraapp geöffnet, eine Sprachaufnahme gestartet oder die Lupenfunktion aktiviert werden. Auch der gewünschte Fokus-Modus lässt sich so einschalten.

Eigentlich kann man theoretisch auch beliebig komplexe Aktionen mit der Seitentaste starten, denn es lassen sich auch Kurzbefehle hinterlegen. Deren Einrichtung ist vielen Anwendern vermutlich aber zu umständlich, sodass die meisten Nutzer wohl auf eine der Voreinstellungen zurückgreifen werden. Im Test hat uns das überraschend gut gefallen – auch weil sich etwa beim Öffnen der Kamera-App voreinstellen lässt, ob Foto, Selfie, Video oder Porträt-Aufnahme direkt aktiviert sein soll.

Eine Profi-Funktion ist etwa die Möglichkeit, Videos im Log-Profil aufzunehmen oder die Nutzung des Academy Color Coding Systems, was die professionelle Farbangleichung unterschiedlicher Filmclips auch über verschiedene Kameras hinweg ermöglicht.

Auch hier gibt es natürlich den USB-C-Anschluss. Allerdings hat sich Apple beim Pro-Modell die Mühe gemacht, diesen Anschluss mit USB-3.1-Übertragungsleistung auszustatten: Während eine Datenübertragung per Kabel beim iPhone 15 (und übrigens auch beim iPhone 14 Pro und allen anderen iPhone-Modellen mit Lightning-Anschluss) mit theoretisch maximal 480 MBit/s erfolgt, ist die Übertragungsrate beim Modell 15 Pro 20-mal so schnell.

Realistisch dauert die Übertragung eines Gigabytes Daten beim alten iPhone knapp 30 Sekunden, beim iPhone 15 Pro nur etwa anderthalb Sekunden. Praktisch ist das nur für wenige Nutzer relevant – etwa um Fotos im RAW-Format ohne Umweg direkt auf ein externes Speichermedium zu speichern. Auch das sind eher Nischenanwendungen.

Auch der Wifi-Chip ist beim Pro-Modell leistungsfähiger. Erstmals kommt im iPhone 15 Pro Wifi 6E zum Einsatz, was ein weiteres Frequenzband nutzbar macht und so theoretisch die Datenübertragungsrate verdoppelt. Dabei soll sich übrigens auch die Übertragungsgeschwindigkeit via AirDrop verdoppeln, wenn beide Seiten den Funkstandard Wifi 6E beherrschen.

Neben dem neuen Ultrabreitbandchip für bessere Ortung hat Apple außerdem ein Threat-Modem eingebaut. Das ist die Technologie, die für den kommenden Smart-Home-Standard Matter benötigt wird. Wofür allerdings das iPhone einen entsprechenden Chip braucht, ist aktuell völlig unklar, auch Apple bietet hier noch keine Antwort.

Ebenfalls weitreichend sind beim iPhone Pro 15 und iPhone 15 Pro Max die Änderungen bei der Kamera, denen wir uns nun in einem separaten Abschnitt widmen.

Die Kameras der iPhones: Zwei gelungene Softwareupdates

Bei den Kameras gibt es gleich eine Reihe von Verbesserungen. Alle neuen iPhones nutzen etwa Smart HDR 5. So nennt Apple den Prozess, der beim Betätigen des Auslösers im Hintergrund dafür sorgt, dass das iPhone mehrere Fotos mit unterschiedlicher Belichtung in schneller Folge macht und die Aufnahmen so miteinander verbindet, dass möglichst viel Bildinformation gespeichert und anschließend das Ergebnis noch weiter verbessert wird – indem das System etwa Hauttöne abstimmt, die Farben und den Kontrast optimiert und Objekte entsprechend in Szene setzt.

Das Ergebnis sind Bilder, die oft auch bei schwierigen Lichtverhältnissen erstaunlich gut belichtet und kontrastreich sind – und mit einer analogen Kamera so nie entstehen könnten.

Diese Form der Bildoptimierung macht heutzutage nahezu jedes Smartphone. Und teilweise sind die Einstellungen auch Geschmackssache. Apple tendiert bei der Abstimmung seiner Fotos zu einem realistischen, bisweilen leicht warmen Look. Dies lässt sich seit einigen iPhone-Generationen durch die fotografischen Stile – eine Art Farb- und Konstrastvorabstimmung – auch den eigenen Vorlieben anpassen.

Im Vergleich zu den Bildern vom iPhone 14 und iPhone 14 Pro mit Smart HDR 4 wirken die Bilder der neuen Geräte tatsächlich oft noch etwas kontrast- und farbreicher. Davon profitieren vor allem Alltagsnutzer. Profis können sich durch Aufnahmen im Raw-Format (nur Pro-Modelle) auch von diesen Abstimmungen lösen.

Eine weitere Softwareverbesserung betrifft den Porträt-Modus. Dieser sorgt bei Porträtaufnahmen dafür, dass der Bildhintergrund unscharf gerechnet wird, wie es bei großen Linsen mit weit offener Blende als optischer Effekt der Fall wäre. Das iPhone erkennt stattdessen die Tiefeninformationen eines Bildes und weiß deshalb, was der Vorder- und was der Hintergrund ist und rechnet letzteren unscharf.

Bislang musste dies vorher ausgewählt werden. Ab sofort zeichnen iPhone 15 und iPhone 15 Pro die Tiefeninformationen automatisch auf, sodass man viele Porträtaufnahmen von Menschen, Hunden oder Katzen nachträglich in ein Porträtbild mit Unschärfe verwandeln kann.

Es lässt sich außerdem nachträglich auch ändern, was scharf und was unscharf sein soll. Ob die Tiefeninformationen aufgezeichnet werden, erkennt man an einem kleinen Blendensymbol auf dem Sucherbild. Setzt man durch Tippen den Fokuspunkt manuell, gelingen entsprechende Aufnahmen auch mit beliebigen Objekten.

Darüber hinaus gelingen Porträtaufnahmen jetzt auch bei schlechtem Licht. Bislang führte das zu starken Bewegungsunschärfen, die neuen iPhones sind hier deutlich schneller und machen detailliertere Bilder.

Neue Hauptkamera des iPhone 15 überzeugt

Das seit langem erste wirklich große Kamera-Update gab es in diesem Jahr für das iPhone 15. Hier wurde die Hauptkamera mit einer Auflösung von 12 Megapixel (MP) durch die Kamera des iPhone 14 Pro aus dem vergangenen Jahr ersetzt. Dessen Sensor nimmt Bilder mit 48 MP auf, also der vierfachen Auflösung des Vorgängers. Standardmäßig werden die Fotos aber in Aufnahmen mit 24 MP umgerechnet.

Im direkten Vergleich sehen Fotos des iPhone 15 dank Smart HDR 5 meist leicht besser aus als die des iPhone 14 und bieten dabei bessere Details, sodass man Bilder im Nachhinein besser vergrößern oder beschneiden kann. Bei schlechtem Licht fällt auch der neue Sensor auf 12 MP Auflösung zurück und bietet dann keinen deutlichen Vorteil gegenüber dem iPhone 14.

Ein weiterer Vorteil des neuen Sensors ist, dass er einen Zweifach-Zoom ermöglicht, indem nur die zentralen 12 MP des Sensorbilds genutzt werden. Das bietet nun erstmals auch zumindest einen leichten Zoom. Unterm Strich ist die Kamera des iPhone 15 deutlich vielseitiger und merklich besser als die des Vorgängers.

iPhone 15 Pro – das Highlight gibts nur beim Max

Beim iPhone Pro steht stets auch die Kamera im Zentrum der Aufmerksamkeit. In diesem Jahr debütiert Apple erstmals mit einem Fünffach-Zoom – jedoch nur im größten iPhone-Modell 15 Pro Max. Damit steht Apple im Vergleich zu Top-Geräten aus dem Android-Lager eher im Mittelfeld. Samsung etwa bietet bereits einen optischen Zehnfach-Zoom.

Allerdings erwies sich beim Test im Alltag die fünffache Vergrößerung als eine sehr praktische Ergänzung zum Einfach- und Zweifach-Zoom – sie ist auch deutlich sinnvoller als das Dreifach-Zoomobjektiv, das im iPhone 15 Pro eingesetzt wird.

Zusätzlich zu den Wahlmöglichkeiten 0,5-fach-, 1-fach-, 2-fach- und 5-fach-Zoom erlaubt Apple auch die Wahl von bestimmten Brennweiten, die bei Fotografen beliebt sind. Zur Wahl stehen 13mm (0,5x), 24mm ( 1x), 28mm, 35mm, 48mm (2x) und beim Max-Modell 120mm (5x). Die Zwischengrößen 28mm und 35mm sollen dabei nicht einfach ein digitaler Zoom sein, sondern eine aufwendig angepasst Funktion, die den klassischen Objektivbrennweiten gleicht. Hier fehlten uns leider passende Objektive zum Vergleich.

Obwohl im iPhone 15 Pro als Hauptkamera weiterhin ein 48-MP-Sensor mit 1,78f-Blende steckt, handelt es sich um eine verbesserte Kamera, sagt Apple. Tatsächlich konnten wir vor allem bei schwachem Licht deutlich weniger Rauschen und ein insgesamt schärferes Bild erkennen. Auch das Fünffach-Objektiv hält qualitativ locker mit dem Dreifach-Objektiv mit, erwies sich bei schlechtem Licht sogar besser als das Zoom-Objektiv im iPhone 14 Pro.

Insgesamt bietet das iPhone 15 Pro im Vergleich zum Vorgänger ein leicht verbessertes, das iPhone 15 Pro Max sogar ein deutlich verbessertes Kamerasystem.

Fazit: Für wen sind die neuen iPhones richtig?

Insgesamt kann man sagen, dass die iPhone-15-Generation generell einen klar größeren Sprung zum Vorgänger darstellt als die Generationen davor.

Erstmals seit drei Jahren kann man auch ausschließlich aus ästhetischen Gründen wieder zu den neuen Geräten greifen. Die Anpassungen mögen dezent sein, unserer Meinung nach gab es aber seit Jahren keine so eleganten iPhones wie in diesem Jahr. Abstriche machen müssen all diejenigen, die sich knallige Farben wünschen – die gibt es in diesem Jahr weder beim iPhone 15 noch beim iPhone 15 Pro. Dennoch: Die Geräte sehen in dieser Generation wirklich gut aus und fühlen sich in der Hand auch ausgezeichnet an.

Wer sein Gerät ohnehin in eine Hülle steckt, dem mag das eher egal sein. Hier sei angemerkt: Apple hat alle Lederprodukte aus dem diesjährigen Zubehör verbannt. An die Stelle von Lederhüllen tritt nun ein Material namens Feingewebe: Die Rückseite der Handyhülle ist mit diesem Textil bezogen, der Rand besteht aus einem texturierten Kunststoff. Das Feintwill fühlt sich tatsächlich ein wenig wie Wildleder an. Zeigte sich in den wenigen Tagen unseres Tests aber auch empfindlicher als Leder.

Austattungstechnisch steht das iPhone 15 so stark wie seit Jahren nicht da: 48 MP Kamera, Dynamic Island, USB-C, ein helleres Display – innerhalb der Apple-Welt gibt es hier viel Gegenwert für den – um fünfzig Euro gesenkten - Preis von 949 Euro (6,1 Zoll) oder 1.099 Euro für das iPhone 15 Plus (6,7 Zoll). Unter Umständen ist das für Kunden so viel Wert, dass sie sogar ihr iPhone 14 in Zahlung geben. Das Upgrade von iPhone 13 und älter lohnt sich in jedem Fall.

Beim iPhone Pro hängt es etwas mehr von den eigenen Nutzungsvorlieben ab. Das iPhone 15 Pro Max hat die bessere Kamera und ist zusammen mit der Aktionstaste, dem Titangehäuse und dem leistungsstarken A17 Pro insgesamt eine runde Verbesserung – ein Upgrade vom iPhone 14 Pro muss man dennoch nicht unbedingt erwägen. Beim iPhone 15 Pro fällt die Verbesserung in Ermangelung der neuen Zoom-Kamera noch etwas kleiner aus. Nutzer können getrost auf das nächste Jahr warten.

Kameraseitig sieht es ähnlich aus: Ab iPhone 12 und älter ist die Verbesserung der Kamera auch für Gelegenheitsfotografen so augenfällig, dass sich ein Upgrade auf das iPhone 15 auf jeden Fall lohnt. Für Besitzer des iPhone 13 oder iPhone 14 liegen die Unterschiede mehr im Detail. Wer deutlich mehr will, sollte ins iPhone 15 Pro Max investieren.

Besitzer eines iPhone 14 Pro können kameraseitig das iPhone 15 Pro aussitzen und auf den Nachfolger warten. Auch hier steht erst ab dem iPhone 12 Pro eine klare Kaufempfehlung, für das iPhone 13 Pro rechtfertigt das Gesamtpaket den Kauf aber auf jeden Fall.

Zusammenfassend kann man sagen, iPhone 15 und iPhone 15 Pro sind mal wieder ein größerer Schritt nach vorn. Wer mit dem Kauf liebäugelt, macht kaum etwas falsch.

iPhone 15 (ab 949 Euro), iPhone 15 Plus (ab 1099 Euro), iPhone 15 Pro (ab 1199 Euro) und iPhone 15 Pro Max (ab 1449 Euro) können bereits vorbestellt werden und sind ab Freitag im Handel erhältlich.

Verwendete Quellen
  • Eigener Test
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