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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Momo bis Grusel-Goofy Diese WhatsApp-Kettenbriefe kommen immer wieder
Sie sind einfach nicht totzukriegen: Viele Spam-Nachrichten kommen immer wieder und suchen WhatsApp in Wellen heim. Dagegen hilft nur Aufklärung. Hier ist eine Liste der hartnäckigsten Kettenbriefe.
Erfundene Virenwarnungen und fiese Textbomben: Viele WhatsApp-Kettenbriefe tauchen in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf. Manchmal verbreiten sie sich in unterschiedlichen Varianten. Hier sind ein paar typische Nachrichten, die Sie ignorieren sollten:
1. Horror-Stories von "Momo" oder "Grusel-Goofy"
Ein gruselig wirkendes Foto und absurde Drohungen: Nachdem der Spuk um den Gruselgeist "Momo" weitgehend vorbei zu sein scheint, geht jetzt der "Grusel-Goofy" auf WhatsApp rum. Die Gestalt mit dem Goofy-Make-up fordert Kinder zu unsinnigen und teilweise gefährlichen "Challenges" und zum Weiterleiten der Nachricht auf. Wird die Aufgabe nicht erfüllt, passiert angeblich Schreckliches.
Unter Eltern wiederum wird die Angst verbreitet, der Nachwuchs könnte bei dem Blödsinn tatsächlich mitmachen und sich selbst verletzen. Beides fällt wohl eher in den Bereich "Panikmache". Dennoch sollte man die Nachricht nicht auf die leichte Schulter nehmen, schreibt das Medienkompetenz-Portal "Mimikama". Wer anderen Gewalt androht oder solche Drohungen per Kettenbrief weitergebe, könne sich strafbar machen.
Ähnliche Warnungen machten die Runde, als das WhatsApp-Phantom "Momo" auf zahlreichen Smartphones auftauchte. Dabei handelte es sich aber nur um eine mystisch anmutende Variation der falschen Warnungen vor bestimmten Telefonkontakten (siehe weiter unten). Solche Mitteilungen sollte man am besten sofort löschen und nicht weiterleiten. Doch viele Menschen können dem Drang einfach nicht widerstehen und spielen mit. So hat man wenigstens etwas, worüber man reden kann.
2. "Ute Lehr" und der "Martinelli"-Virus
Angeblich versteckt sich der Martinelli-Virus in einer Videodatei. Nutzer leiten den Kettenbrief weiter, um ihre Freunde vor dem Öffnen zu warnen. Doch weder den Virus noch das Video gibt es wirklich. Die Warnung vor der Schadsoftware hingegen gibt es schon auf Italienisch, Spanisch, Englisch und Deutsch.
Bevor es üblich wurde, Videos mit dem Smartphone zu drehen und zu verschicken, wurde man übrigens vor anderen WhatsApp-Nutzern mit erfundenen Namen wie "Ute Lehr" oder "Ute Christoff" gewarnt. Das seien Hacker, die einen Virus verbreiten. Sobald man einen Anruf von einer bestimmten Nummer entgegennehme, würden sämtliche Kontaktdaten kopiert und die Festplatte zerstört. Der Kettenbrief wird schon seit Jahren immer wieder herumgereicht und ist natürlich Blödsinn.
3. Falsche Versprechen: Leite diese Nachricht weiter und du kriegst was gratis!
Manchmal werden dem Empfänger nur ein paar Süßigkeiten versprochen, manchmal geht es sogar um ein Auto. Kettenbriefe mit Gewinnspielen oder Treueaktionen sollen die Nutzer oft nur auf Webseiten locken, die mit jedem Klick Werbegeld kassieren. Manchmal stecken dahinter auch dubiose Daten- oder Adresssammler. Das bedeutet: Der Nutzer kann sich bald über noch mehr unerwünschte Werbung freuen.
Grundsätzlich gilt: Dass Unternehmen irgendjemanden dafür belohnen, dass er eine WhatsApp-Nachricht an seine Freunde weiterleitet, ist höchst unwahrscheinlich. Denn wie soll der vermeintliche Gönner das überprüfen? Zudem ist WhatsApp in der Kommunikation von Unternehmen eher nicht üblich.
4. Schlechter Scherz mit der "Porno-Warnung"
Angeblich konnte die Nachricht nicht geladen werden, weil auf dem Handy zu viele Pornofilme gespeichert seien. Mit diesem Kettenbrief veräppeln manche Nutzer ihre Freunde. Natürlich ist das Quatsch: Die App durchsucht den Telefonspeicher nicht nach pornografischen Inhalten. Und dass der Speicherplatz auf dem Smartphone zu knapp wird, um eine Chatnachricht zu laden, ist höchst unwahrscheinlich.
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5. Die Textbombe gibt es wirklich
Smartphones sind kleine Computer, die Programmiercode verarbeiten. In verschiedenen Messenger-Apps kommt es dabei immer wieder zu Konflikten mit dem Nachrichteninhalt. So hat man zum Beispiel festgestellt, dass ein bestimmter exotischer Buchstabe den Messengerdienst unter iOS zum Absturz bringt. Die Entwickler beeilen sich in der Regel, solche Probleme schnell zu beheben. In der Zwischenzeit erlauben sich aber manche Nutzer einen Scherz und verschicken fleißig "Textbomben", um ihre Freunde zu ärgern.
Achtung: Wer solche Nachrichten verschickt, riskiert, das Eigentum anderer dauerhaft zu beschädigen.
Auch für WhatsApp kursiert eine solche "Textbombe". Sie beinhaltet eine Emoji-Flagge und einen seltsamen Schriftzug. Beim Öffnen der Nachricht hängt sich das iPhone auf und muss neu gestartet werden. Mit dem nächsten iOS-Update soll das Problem behoben sein.
6. WhatsApp wird demnächst kostenpflichtig
... es sei denn, du leitest diese Nachricht an X Freunde weiter. Das ist so ziemlich einer der ältesten Kettenbriefe, seitdem es kostenlose Onlineservices gibt. Auf WhatsApp berufen sich solche Aufrufe zum Weiterleiten oft auf einen gewissen "Jim Balsamico", angeblich der Gründer von WhatsApp. Der Name sollte ein eindeutiger Hinweis sein: Solche Nachrichten sind Blödsinn!
Eine neue Variante jagt WhatsApp-Nutzern per Spam-Mail einen Schrecken ein. In der Mail wird behauptet, das WhatsApp-Konto sei gesperrt worden, entweder, weil es "abgelaufen" sei, oder weil es ein Problem mit der Abrechnung gebe. Der Nutzer soll seine Kundendaten aktualisieren. Dazu wird er auf eine Phishing-Webseite geleitet, wo er auch seine Kreditkarteninformationen eingeben soll.
Die Masche ist nicht besonders einfallsreich, aber effektiv. WhatsApp hat 1,5 Milliarden Nutzer. Wenn nur ein kleiner Bruchteil davon auf die Masche hereinfällt, hat es sich für die Betrüger schon gelohnt.
Fazit
Warum jemand einen Kettenbrief in die Welt setzt, bleibt oft ein Rätsel. Enthält die Nachricht einen Link, dann stecken oft dubiose Geschäftemacher dahinter. Doch was sollen die vielen irreführenden Scherzbotschaften und sinnlosen Warnungen? Vielleicht ist es Geltungssucht, vielleicht findet es der Urheber witzig, anderen einen Schreck einzujagen. Das Problem ist: Die Mythen sind nur schwer wieder aus der Welt zu kriegen. Und Journalisten wie wir haben alle Hände voll zu tun, die Nutzer über Falschmeldungen aufzuklären.