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Cyberattacken aus USA erreichen Schweden – Supermarkt schließt 800 Filialen


Kassen blockiert
Supermarktkette muss wegen Cyberangriff 800 Filialen schließen

Von reuters, afp
Aktualisiert am 04.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Coop-Filiale in Schweden. Nach einer der Cyperattacke in den USA waren die Kassensysteme des Unternehmens blockiert.Vergrößern des Bildes
Eine Coop-Filiale in Schweden. Nach einer der Cyperattacke in den USA waren die Kassensysteme des Unternehmens blockiert. (Quelle: Simon Eliasson/imago-images-bilder)
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Der jüngste Hackerangriff mit Ransomware in den USA hat Auswirkungen in Europa. In Schweden musste die Supermarktkette Coop 800 Filialen schließen, weil die Kassen ausgefallen waren.

Ein groß angelegter Hackerangriff auf Hunderte Firmennetzwerke in den USA zieht Kreise bis nach Europa. Die schwedische Supermarktkette Coop, einer der größten Lebensmittelhändler des Landes, schloss am Samstag alle 800 Filialen. Die Attacke habe die Kassensysteme blockiert, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Auch die staatlichen Eisenbahnen und eine Apothekenkette berichteten von Störungen. Verteidigungsminister Peter Hultqvist sprach von einem sehr gefährlichen Angriff. "In einer anderen geopolitischen Lage könnten uns staatliche Akteure auf diese Weise angreifen, um die Gesellschaft lahmzulegen und Chaos anzurichten", sagte der Minister im Fernsehen.

Hacker hatten IT-Software im Visier

Ziel des Angriffs in Schweden war der Nachrichtenagentur TT zufolge eine in vielen Unternehmen genutzte Software des US-Anbieters Kaseya. Dieser hatte bereits am Freitag erklärt, seine Software VSA sei möglicherweise gehackt worden. Das Tool wird von IT-Dienstleistern genutzt, um die Computersysteme von Firmenkunden zu verwalten. Kaseya empfahl VSA-Nutzern, ihre Server umgehend abzuschalten.

Dem US-Sicherheitsdienstleister Huntress zufolge waren in den USA acht IT-Dienstleister und rund 200 Unternehmenskunden betroffen. "Das ist ein riesiger und verheerender Angriff auf Lieferketten", erklärte Huntress-Manager John Hammond. Das Unternehmen vermutet hinter der Attacke die Gruppe REvil, deren Spuren nach Russland führen sollen. Das FBI macht REvil bereits für eine Attacke auf den weltgrößten Fleischkonzern JBS verantwortlich, bei der Hacker elf Millionen Dollar erpresst haben.

In den USA kämpfen Staat und Wirtschaft gegen eine Welle von Angriffen mit Erpressungssoftware (Ransomware). Dabei werden die Daten der angegriffenen Systeme verschlüsselt. Für eine Wiederfreigabe verlangen die Hacker Zahlungen in Kryptowährung. Vom US-Ölleitungsbetreiber Colonial Pipeline erpressten Hacker ebenfalls eine Millionensumme. Für Aufsehen sorgte auch eine Attacke auf den US-Softwarehersteller SolarWinds, von der Tausende Nutzer betroffen waren.

Biden schließt russische Beteiligung nicht aus

Nach der Cyberattacke auf die IT-Firma Kaseya hat US-Präsident Joe Biden eine Urheberschaft Russlands nicht ausgeschlossen. Zunächst sei angenommen worden, "dass es nicht die russische Regierung war, aber wir sind noch nicht sicher", sagte Biden am Samstag.

Für den Fall, dass Russland damit zu tun habe, habe er Kreml-Chef Wladimir Putin bereits gesagt, "dass wir reagieren werden".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters, AFP
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