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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Blackout Tuesday Warum auf Instagram plötzlich alles schwarz ist
Am Dienstag wurde der "Blackout Tuesday" ausgerufen: Zahlreiche Nutzer, darunter viele Promis, posten schwarze Bilder als Solidaritätsbekundung auf Twitter und Instagram. Das steckt dahinter.
In den Sozialen Netzwerken sind zur Zeit zahllose Posts schwarzer Quadrate zu sehen: Die Posts auf Instagram und Twitter sind mit dem Hashtag #BlackoutTuesday versehen. Was dahinter steckt: Die Bilder stellen eine Solidaritätsbekundung mit Schwarzen Opfern von Polizeigewalt dar und haben das Ziel, für einen Tag eigene "weiße" Befindlichkeiten stummzuschalten, stattdessen innezuhalten und den Opfern von rassistischer Gewalt Gehör zu verleihen.
Promis wie Matthias Schweighöfer machen mit
Den Beiträgen war eine Initiative großer US-amerikanischer Musiklabel vorausgegangen, die sich Ende der vergangenen Woche entwickelt hatte. Laut der amerikanischen Online-Ausgabe des Rolling Stone Magazine hatten die Initiatorinnen zu einem Tag der Besinnung und Reflexion aufgerufen, um darüber nachzudenken, wie man die schwarze Community unterstützen könne.
Internationale und auch deutsche Promis, etwa Matthias Schweighöfer und Stefanie Giesinger, beteiligen sich an der Aktion.
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Was ist die Kritik an der Aktion?
Doch die Aktion der schwarzen Bilder sorgt auch für Diskussionen. Denn zusätzlich werden sie unter den Hashtags #blm und #blacklivesmatter gepostet. Durch diese Verschlagwortung nimmt die Flut schwarzer Bilder wichtigen Informationen in der Sache den Platz weg, so die Kritiker. Wer etwa den Hashtag #blacklivesmatter anklickt, sieht nur eine Wand von schwarzen Instagram-Posts. Videos und Fotos, die Polizeigewalt dokumentieren sollen, gingen dadurch unter.
- Nach Tod von George Floyd: Diese US-Stars kämpfen gegen Rassismus
Kritiker fordern die Nutzerinnen und Nutzer entsprechend auf, den Hashtag zu entfernen. So kann der Post als Solidaritätsbekundung stehen bleiben, nimmt aber wichtigen Informationen, die unter dem Hashtag geteilt werden, nicht den Platz weg.
Woher kommt der Blackout Tuesday?
Wann und wie sich der Blackout Tuesday zum Social-Media-Phänomen entwickelte, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Die Initiatorinnen, zwei schwarze Frauen aus der Musikindustrie, distanzierten sich in einem Post von einer als 24-Stunden-Kampagne missverstandenen Aktion. Sie schrieben auf Englisch: "Wir sind in diesem Kampf auf der Langstrecke."
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Den Protesten war der Tod des schwarzen US-Amerikaners George Floyd nach einer Festnahme vorausgegangen. Die zweite Autopsie des Leichnams im Auftrag seiner Familie hat jüngst ergeben, dass die Gewalteinwirkung des Polizisten auf den Nacken Floyds für dessen Tod verantwortlich sei. Alle Entwicklungen in dem Fall zum Nachlesen im Newsblog von t-online.
- Eigene Recherchen
- The Verge: Blackout Tuesday posts are drowning out vital information shared under the BLM hashtag